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Reste, zu Jahwe bekehre, das ist Hosea's Glaube und Predigt bis zu seinem letzten Atemzug geblieben und konnte bei seinem Einblick in Jahwes Wesen gar nicht anders sein. Auf Grund dieser Einsicht wird man vielmehr sagen müssen, dass Kapitel xiv. sich viel besser zum Abschluss des Hoseabuches eignet als eine Unheilsverkündigung wie xiii. 9-xiv. 1 oder gar die höchste Steigerung des Zornes Jahwes, wie sie in ix. 10 ff. einmal auflodert.

Und dennoch lässt sich das Verwerfungsurteil bei xiv. 2-9 leichter begreifen als bei manchen andren Abschnitten. Die selbstverständliche Voraussetzung jeder prophetischen Heilsverheissung, auch bei Hosea, ist die Würdigkeit der Empfänger oder ihre Bekehrung im Fall der Unwürdigkeit. In Kap. ii. und iii., auch v. 15, vi. 1 ff., ist diese Bekehrung unmissverständlich vorausgesagt; in xiv. 2-4 ist nur der Rat dazu erteilt, und darauf folgt in V. 5 ff. die Heilszusage unbedingt und uneingeschränkt. Die einzige Begründung dieser Verheissung bildet die Aussage 5b, dass Jahwes Zorn von Israel gewichen sei, so unvermittelt und nichtssagend, dass Marti sie für eine Glosse noch innerhalb des späten Anhangs erklärt. Hier klafft eine Lücke. Solange es nicht glückt, sie mit Wahrscheinlichkeit auszufüllen, hat man das Recht, die Herkunft der Verse von Hosea zu bestreiten; denn bedingungslose Heilsverheissung ist auch bei ihm nicht zu erwarten. Aber der Schaden will nicht durch den Feldscher beseitigt sein, der kein andres Mittel kennt als das Absägen des kranken Gliedes, sondern durch die sachkundige und geduldige Hand des Chirurgen, der die Erhaltung und den gesunden Gebrauch des unersetzlichen Gliedes stets im Auge behält.

Jeder weiss, dass die Voraussetzung der Textverderbnis nirgend näher zur Hand liegt als beim Buche Hosea; dass xiv. 2-9 diese seine Lazarusgestalt, die schon nach dem Befunde der LXX sicher in frühe Zeit zurückgeht, in vollem Masse teilt, sollte allein genügen, mit der Zuweisung an eine späte Hand nicht zu eilig zu sein. Hier fehlt vor V. 5 sehr wenig, um alles Folgende als echte Fortsetzung von V. 2-4 verständlich zu machen, nämlich der Wunsch in Jahwes Munde, dass Israel den erhaltenen Rat befolge, ein solches Bussgelübde ablege, sich aufrichtig bekehre. Sobald dieser

Wunsch ausgesprochen ist, ordnet er sich alles Folgende unter, und alle die herrlichen Verheissungen werden damit nur zum verlockenden Bilde dessen, was Israel sich durch Busse und Bekehrung sichern kann. Ein einziger Satz würde dafür genügen, und ich glaube in der Tat, dass er, nur wenig entstellt, aber zum Teil von seiner Stelle verdrängt, sich erhalten hat. Dem V. 5 geht unmittelbar vorauf das Wort, 'die Waise,' das vaterlose oder elternlose Kind. Israel spricht in der ersten Person plural.; warum für das 'wir' hier auf einmal 'die Waise' eintritt, für die schlichte Rede ein im höchsten Grade unpassendes Bild, ist schlechterdings nicht einzusehen. Selbst Ps. x. 14, 18, lxviii. 6 sind schlechte Belege dafür, dass Israel sich als Waise bezeichnen kann, und Evangelium Johannis xiv. 18 darf man doch gar nicht vergleichen. Marti hat daher ganz Recht, wenn er in dieser Fassung gegen den Satz Einspruch erhebt. Aber die einfache Streichung (so auch Sievers) hilft hier doch ebensowenig; denn die Begründung durch ein abschliessendes positives Bekenntnis zu Jahwe ist nach den drei Negationen von 4a gar nicht zu entbehren. Auch die Versetzung von 4b hinter V. 3 (Harper) mag metrischen Postulaten Genüge tun, dient aber im übrigen nur dazu, diese grosse sachliche Schwierigkeit erst recht fühlbar zu machen.

Sobald man aus, das dem falschen Subjekt angepasst ist, das allein mögliche herstellt, gewinnt man einen guten Sinn: "sintemal wir in Dir Erbarmen erfahren." "In Dir allein' wäre erwünscht, und es liegt so nahe wie möglich, nach, dem dreifachen Verzicht, der vorausgegangen, das ? dafür hinter einzuschieben.

Woher aber das unbrauchbare ?

Wir haben gesehen, dass an dieser Stelle ein Wunschsatz sich vermissen lässt. Die beste Einleitung dafür wäre ♫ "? : eben diese sehe ich in dem überschüssigen Wort. Von den Konsonanten ist ein und ein übergangen und dann zu ausgedeutet und in verdeutlicht worden. Der Rest, durch dessen Abhandenkommen dieser Notbehelf zustande kam, findet sich nicht weit davon in eben dem Satze 5b, den wir schon oben als mit dem Zusammenhang unvereinbar erkannt haben. Er ist es doppelt, wenn V. 5 ff.

nicht die schlichte Zusage des Heils enthalten, sondern die Ausmalung dessen, was eintreten würde, wenn Israel sich aufrichtig bekehrte. Gerade dies, das wir hinter

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אפרים

nach V. 2 erwarten müssen, steckt in dem , womit 5b beginnt, und 'Ephraim' als Subjekt dazu in dem Rest N. Durch ein Versehen sind diese Worte von der Stelle hinter V. 4 in die nächste Zeile hinabgeglitten und dann, soweit nicht Verderbnis schon dazu geholfen hatte, dem Fortschritt der Rede nach Kräften angepasst worden.

dass doch 0מִי יִתֵּן יָשָׁב אֶפְרַיִם Der bis dahin ermittelte Satz

Ephraim sich bekehrte!' könnte vollständig sein; aber ebensogut können die unverwendeten Buchstaben noch die Stelle einer kleinen Ergänzung einnehmen, etwa 'zu mir,' oder besser noch, aufrichtig.' Jedenfalls schliesst sich nun das Folgende vortrefflich an: "Wie wollt' ich heilen ihren Abfall, sie aus freien Stücken lieben!", u.s.w.

Es wird sich empfehlen, von hier aus zunächst die Rede Jahwes bis zu Ende zu verfolgen und nach Kräften herzustellen. Der Name Ephraim, den wir vor V. 5 wiedergewonnen haben, findet sich auch V. 9 nebenbei ein weiterer Fingerzeig, dass xiv. 2-9 schwerlich nachjeremianische Mache ist wahrscheinlich ist aber überdies in V. 8, vor ", ein verloren gegangen. Man sieht aus diesem Vorschlag schon, dass ich mit den von Sievers so fein durchgeführten Fünfern keineswegs einverstanden bin. Sucht man nach bestimmten Versmassen, so lassen sich Verse von gleichschwebenden Zeilen, Doppeldreier untermischt mit Doppelvierern, wie Hosea sie auch sonst liebt, leichter gewinnen. Die Verse 6-8 bilden je drei Zeilen. Und nun weiter in der Herstellung des Textes. In V. 7 ist Wellhausens

am כַּלְבְנָה oder כַּלְבָנוֹן nicht anstatt sondern hinter כַּגָּפֶן

Platze, weil der Weinstock sich durch die reiche Ausbreitung seiner Schüsse über der Erde (in Palästina wagrecht gelegt) auszeichnet, wie andre Bäume durch die ihrer Wurzeln. Am Ende von V. 7 ist doch wohl, wie Weihrauch,' zu lesen. Dass das Subjekt sich in V. 8 in den

* Wer auf einem durchlaufenden gleichen Versmass besteht, mag daher daran denken, diese Verse auszuscheiden, zumal sie auch sachlich nichts wesentlich Neues herzutragen. Aber man beachte wohl, dass auch V. 4 in drei Zeilen gelesen werden

muss.

THE SACRED RIVERS OF INDIA

E. WASHBURN HOPKINS

Yale University

In an article recently published,' I have discussed the magical power of water and its holiness, which leads to the belief current in India that simple immersion in any water, provided one thinks of a sacred river or pool, frees from sin,2 and to the parallel idea that, as water purifies from sin, so it purifies from all that pollutes, stains, darkens, obscures; and hence pure wisdom, which frees from all obscurity, is typified by water, and the god of wisdom and water are identified, just as they are in Babylon (cf. the Teutonic fountain of wisdom). In the present paper I shall take up the beliefs in regard to the sacred rivers of India as these are handed down in the epic poetry, but this will not include a dissertation on the Tirthas or holy watering places, which are generally to be found at certain spots in rivers otherwise holy. The cult of such places is not particularly modern ; but to enumerate even the names, much more the legends connected with these names, would take a small volume. It is rather the cult and legends of the rivers themselves which are here in question. For the same reason, the philosophical and religious aspect of bathing and purification, though intimately connected with the subject of rivers, must be passed over with the comprehensive remark that, silly as seem some of the epic dicta (such as for example that a bath in a certain pool purifies just so many ancestors from sin), the poets often rise to heights like that of xiii. 108. 12, where

1 Proceedings of the American Philosophical Society, 49. 37.

* Mahabharata, xiii. 125. 49. In this passage the holy places enumerated in connection with the bath that purifies are Kurukshetra, Gayā, Gangā (Ganges), Prabhasa, and the Pushkaras. [References below are to the Mahabharata in the Bombay text unless otherwise stated; those to the Rāmāyana follow the South Indian text.]

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