Die clubisten in Mainz: Historischer Roman, Svazek 2

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F.A. Brockhaus, 1875
 

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Strana 360 - ... entschuldigen, womit man die heilige Sache der Freiheit entehrte; aber, wenn auf den neuesten Revolutionen das Mahl der Unsittlichkeit haftet, wessen ist die Schuld? Wer schuf uns das falsche, schädliche System der Sittenbildung? Wer ging uns mit verwerflichem Beispiel voran, und trieb die freche Verworfenheit so weit, ihr zuletzt nicht einmal mehr den Mantel der Scheinheiligkeit umzuhängen? - Armes Menschengeschlecht! Aus welchen Abgründen hast du dich noch emporzuarbeiten!
Strana 204 - Nun denn, wenn es so ist, zum Teufel mit dem Gelde!" muß jeder Reiche sagen, der noch ein bißchen vernünftig ist. Ich muß essen, wohnen, mich kleiden wie ein Sansculotte, was darüber ist, ist tot und unbrauchbar. Meinetwegen mögen sie es hinnehmen, ja, ich will es hingeben; so habe ich Ehre und guten Namen davon, und das ist ein Schild in dieser Zeit, der mehr wert ist, als die toten Batzen.
Strana 332 - Revolution reif ist und daß es schrecklich, gräßlich sein wird, sie durch das halsstarrige Bestehen auf die Fortsetzung des unglückseligsten aller Kriege unfehlbar vor der Zeit herbeizuführen. Ich möchte bittend vor allen Fürsten Deutschlands stehen und sie um ihres eigenen Lebens und um des Glücks ihrer Völker willen bitten, es bei dem, was geschehen ist, bewenden zu lassen, nicht alles aufs Spiel zu setzen, wo es unfehlbar verlorengehen muß, und zwar wie verlorengehen?
Strana 396 - Gegend, wie heiter philosophierten wir nicht am Abend über das Studium des Tages! Selbst jener Pfad, wo uns der Anblick eines tief angelegten systematischen Betruges überraschte, wie lehrreich war nicht der! Welche Blicke in das menschliche Herz und in die Schicksale der gesamten Gattung gewährte er uns nicht!
Strana 396 - Verhängnis waltete über uns, daß wir einander verstehen lernten, daß unser ruhiger, hochachtungsvoller Bund der Freundschaft entstand und einer des andern Schutzengel ward; daß strenger Wahrheitssinn zur Schonung sich gesellte und wir einander fortbildeten, da wo die gemeine Erziehung aufhört, zu diesem hohen Bewußtsein der Reinigkeit in Gedanken, Wort und Tat, diesem Frieden, der höher ist als alle Vernunft!
Strana 356 - ... und sinne, ob ich unser gemeinschaftliches Beste befördern kann; das ist mein Ein und Alles. Die Art wie? hängt freilich sehr von den Umständen ab, und darum schlage ich bald dies, bald jenes vor, sag...
Strana 325 - Lebensgange eines Menschen, darauf zu erblicken. Er ist nicht ohne Zweck, dieser Trieb des Forschens und Sonderns, den du in uns legtest, der schon im Kinde sich regt, der bis ins Alter uns begleitet. Du durchbebst die Saiten der thierischen Bildung, du führst den Aetherstrom des Lebens in ihren Adern umher, und das ferne Geblöke, das jetzt aus den Triften emporsteigt und in den säuselnden Abendwind tönt — und diese Iubelgesänge in den hochbelaubten Buchenästen, sind der Widerhall deiner...
Strana 291 - Heinse tut sich trefflich bene. so gern ich ihn lieb hätte, so unmöglich macht er mirs doch an ihn zu kommen. das futteral, das er anhat, ist nicht von holz, sondern von leder und das zieh ihm der teufel ab!
Strana 203 - Die Größe der Zeit ist Riesengröße, wie Sie bemerken; aber eben darum fordert sie die ungewöhnlichsten Opfer. Ich glaube endlich, daß ich alles opfern kann, was sie nur fordert, wenn meine Humanität dabei gerettet wird. Meine Kartoffeln selbst schälen und kochen? — Was kann man nicht alles, wenn man es nur will? Nur zur Milderung dieser spartanischen rauhen Schale gehört die Labung des Geistes in den süßen Gefühlen der Mitteilung.
Strana 396 - ... Empfindungskreise liegt. Mich dünkt, ich sehe in diesem Nebel der Zukunft nur einen Funken, der nicht bloßes Irrlicht wäre. Wenn alle Phantome von Gemeinnützigkeit, von Einfluß auf Menschenbildung, von Aussaat und Hervorgrünen wissenschaftlicher Kultur unter einem fremden Himmel zerronnen sind, dann finde ich mich selbst dort noch wieder. Was das Schicksal an uns einzelnen fortbildet, indem es uns in neue...

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