Zur neuesten Literatur

Přední strana obálky
C. Löwenthal, 1835 - Počet stran: 166
 

Vybrané stránky

Další vydání - Zobrazit všechny

Běžně se vyskytující výrazy a sousloví

Oblíbené pasáže

Strana 21 - Erscheinung war mir das Trauerspiel Manfred, von Byron. Dieser seltsame geistreiche Dichter hat meinen Faust in sich aufgenommen und, hypochondrisch, die seltsamste Nahrung daraus gesogen. Er hat die seinen Zwecken zusagenden Motive auf eigne Weise benutzt, so daß keins mehr dasselbige ist, und gerade deshalb kann ich seinen Geist nicht genugsam bewundern.
Strana 15 - Wenn er in der Geschichte seiner Nation große Begebenheiten und ihre Folgen in einer glücklichen und bedeutenden Einheit vorfindet; wenn er in den Gesinnungen seiner Landsleute Größe, in ihren Empfindungen Tiefe und in ihren Handlungen Stärke und Konsequenz nicht vermißt; wenn er selbst vom Nationalgeiste durchdrungen, durch ein einwohnendes Genie sich fähig fühlt, mit dem Vergangenen wie mit dem Gegenwärtigen zu sympathisieren...
Strana 152 - Die Liebe soll auferstehen, ihre zerstückten Glieder soll ein neues Leben vereinigen und beseelen, daß sie froh und frei herrsche im Gemüt der Menschen und in ihren Werken, und die leeren Schatten vermeinter Tugenden verdränge.
Strana 32 - So viel ist aber gewiß, die Wechselwirkung zwischen den Literaturen des Erdbodens kann nur wachsen und inniger werden, mit dem stets wachsenden brüderlichen Bund der Völker. Eine bestimmte Literatur, z. B. die deutsche, in ihrem lebendigen Verhältnisse zu den übrigen thätigen Literaturen der Epoche, also namentlich zur französischen und englischen auffassen und deren Erscheinungen mit aufmerksamer Rücksicht auf Wirkung und Wechselwirkung folgen...
Strana 14 - Niemand hat das materielle Kostüm mehr verachtet als er; er kennt recht gut das innere Menschenkostüm, und hier gleichen sich alle. Man sagt, er habe die Römer vortrefflich dargestellt; ich finde es nicht; es sind lauter eingefleischte Engländer, aber freilich Menschen sind es, Menschen von Grund aus, und denen paßt wohl auch die römische Toga.
Strana 140 - Hast und auf's geradewohl zu plündern. Sie hat eine sehr einfache Art, zu loben und zu tadeln, sie nennt die Dinge bei ihrem Namen. Sie protegirt nicht und scharwenzelt nicht, ist nicht gnädig und nicht unterthänig und am wenigsten trägt sie den Mantel auf beiden Schultern. Was wir ihr aber mit besonderer Hinsicht auf Heine...
Strana 153 - Jawohl die gefährlichsten Anschläge! denn wenn es offenbar wird, daß dasjenige, was Ihr für den Angel der Tugend ausgebt, weit außerhalb alles Sittlichen liegt, wenn dieser Zauber gelöst wird, wer will dann dem neuen Leben wehren, welches sich von hier aus verbreiten kann? So könnte es leicht dahin kommen, und dies sei das Schmerzhafteste, woran ich Euch erinnern will, daß Eure Nachkommen, im Geist...
Strana 67 - Saiten tonen von selbst. Wenn die Zeit tanzt, so läßt sich leicht ihr aufspielen! Aber, wenn die Zeit lahm und mißmüthig, überreizt, erschlafft an der alten Gasttafel sitzt, dann muß der gottgesandte Spielmann hereintreten, und durch frische nie gehörte Töne die langweiligen Gesichter, halbgeschlossenen Augen, die hängenden Lippen, die müden Beine der Gäste in neue Thätigkeit setzen. Wer ist dieser Spielmann? Wie sieht er aus, wie geht er gekleidet, in welchen Gesichtszügen und Manieren...
Strana 72 - Grunde machte sich Goethe an den eisenhändigen Ritter. Dieser Götz von Berlichingen verdankte seinen Ursprung einem Reflex des damaligen jugendlichen Zeitgeistes am Spiegel der blankgeharnischten Vergangenheit. Goethe schnallte sich den Harnisch des letzten deutschen Ritters um die Brust, und holte mit der eisernen Faust rechts und links einige sausende Quarten aus, freilich ohne Ziel und gleichsam nur als Kraftproben, um Philistern und Schwächlingen zu zeigen, daß deutsche Kraft und Naivität...
Strana 79 - Culminationen der Macht, des Geistes, der Gelehrsamkeit usw repräsentieren. Nennen wir nun einen Dichter, der die gesammten Elemente, woraus die Nation gegenwärtig besteht, einigermaßen zu befriedigen weiß, einen deutschen Nationaldichter, so machte keiner diesem Namen größere Ehre, als eben Schiller. Das Herz, das ihm im Leibe schlug, gehörte dem Volk. Glühend, leidenschaftlich, athmend für das Große und Ungeheure in Schicksalen, Tugenden und Verbrechen blieb er der Mann des Volks in den...

Bibliografické údaje