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Address: CONCORDIA PUBLISHING HOUSE, Cor. Jefferson
Ave. and Miami St., St. Louis, Mo.

In Deutschland zu beziehen durch den ev.-luth. Schriften-Verein,
Zwickau, Eachjen.

Lehre und Wehre

Theologisches und kirchlich-zeitgeschichtliches
Monatsblatt.

Herausgegeben

von der

deutschen ev.-luth. Synode von Missouri, Ohio u. a. St.

Redigiert vom
Lehrerkollegium des Seminars zu St. Louis.

Luther: „Ein Prediger muß nicht allein weiden, also, daß er die Schafe unterweise, wie sie
rechte Chriften sollen sein, sondern auch daneben den Wölfen wehren, daß sie die Schafe
nicht angreifen und mit falscher Lehre verführen und Irrtum einführen, wie denn der Teufel
nicht rust. Nun findet man jegund viele Leute, die wohl leiden mögen, daß man das Evan-
gelium vredige, wenn man nur nicht wider die Wölfe schreiet und wider die Prälaten pre-
bigt. Aber wenn ich ichon recht predige und die Schafe wohl weide und lehre, so ist's dennoch
nicht genug der Schafe gebütet und sie verwahret, daß nicht die Wölfe kommen und sie wieder
davonführen. Denn was ist das gebauet, wenn ich Steine aufwverse, und ich sehe einem
andern au, der sie wieder einwirft? Der Wolf kann wohl leiden, daß die Schafe gute Weide
baben, er bat fie desto lieber. daß sie feist find; aber das kann er nicht leiden, daß die Hunde
feindlich bellen."

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Die Bedeutung der Reformation für Schweden

Luthers reformatorische Arbeit auf dem Gebiete der Liturgik
Literatur

Kirchlich-Zeitgeschichtliches

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Lehre und Wehre.

Jahrgang 64.

Januar 1918.

Nr. 1.

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Vorwort.

Zu den Stücken christlicher Erkenntnis, die durch Luthers Werk wieder Gemeingut der Christenheit geworden sind, gehört die Unterscheidung von Welt und Kirche. In den Jahrhunderten päpstlicher Herrschaft war auch in diesem Artikel die Schriftwahrheit getrübt, die Begriffe Welt und Kirche ihres biblischen Gehaltes beraubt und in päpstlichem Sinne umgewertet worden. Man unterschied allerdings Weltliches und Geistliches, aber das spezifisch Geistliche, Religiöse, war das Leben unter der Klosterregel; die Trennung, das Ausgehen von der Welt; die übernahme der Kutte oder des Schleiers. Homo religiosus it gleichbedeutend mit Mönch, dagegen hießen sogar die geweihten parochialen Priester Weltgeistliche", clerici saeculares. Es gab spezifisch geistliche Tugenden, vor allem die im dreifachen Mönchsgelübde beschlossenen: Armut, Gehorsam gegen den Ordensoberen, Keuschheit. Dagegen war die Summa weltlicher Tugenden Unterwürfigkeit unter die Lehre der Kirche, unter die Bestimmungen der Konzilien und Provinzialsynoden sowie vor allem unter die Dekrete der Päpste. Die außerkirchliche Welt war dazu da, um entweder unter die Botmäßigkeit der Päpste gebracht zu werden, wie das in Deutschland durch die Wirksamkeit des Bonifazius geschah, andernfalls mit dem Schwerte ausgerottet zu werden, wozu die Kreuzzüge gegen die Türken und die Verfolgung der Mauren in Spanien die bekanntesten Beispiele geliefert haben. „Die Welt nicht liebhaben“, „sich von der Welt unbefleckt halten", der Welt gekreuzigt sein" und ähnliche Schriftworte faßte man als Ermahnungen auf, das geistliche Leben für das weltliche umzutauschen, das heißt also, ins Kloster zu gehen.

Waren die Begriffe Welt und Kirche nach dem päpstlichen Dogma umgemodelt worden, so ergab sich daraus nicht nur eine falsche Auffaffung der beiden Sphären in ihrem Verhältnis zueinander, sondern auch eine falsche Bestimmung der Pflichten, die der Christ in der Welt

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