Terms: 82.00 per Annum in Advance. In Deutschland zu beziehen durch den ev.-luth. Schriften-Verein, Lehre und Wehre Theologisches und kirchlich-zeitgeschichtliches Herausgegeben von der deutschen ev.-luth. Synode von Missouri, Ohio u. a. St. Redigiert vom Luther: „Ein Prediger muß nicht allein weiden, also, daß er die Schafe unterweise, wie sie Die Bedeutung der Reformation für Schweden Luthers reformatorische Arbeit auf dem Gebiete der Liturgik Kirchlich-Zeitgeschichtliches Lehre und Wehre. Jahrgang 64. Januar 1918. Nr. 1. " Vorwort. Zu den Stücken christlicher Erkenntnis, die durch Luthers Werk wieder Gemeingut der Christenheit geworden sind, gehört die Unterscheidung von Welt und Kirche. In den Jahrhunderten päpstlicher Herrschaft war auch in diesem Artikel die Schriftwahrheit getrübt, die Begriffe Welt und Kirche ihres biblischen Gehaltes beraubt und in päpstlichem Sinne umgewertet worden. Man unterschied allerdings Weltliches und Geistliches, aber das spezifisch Geistliche, Religiöse, war das Leben unter der Klosterregel; die Trennung, das Ausgehen von der Welt; die übernahme der Kutte oder des Schleiers. Homo religiosus it gleichbedeutend mit Mönch, dagegen hießen sogar die geweihten parochialen Priester Weltgeistliche", clerici saeculares. Es gab spezifisch geistliche Tugenden, vor allem die im dreifachen Mönchsgelübde beschlossenen: Armut, Gehorsam gegen den Ordensoberen, Keuschheit. Dagegen war die Summa weltlicher Tugenden Unterwürfigkeit unter die Lehre der Kirche, unter die Bestimmungen der Konzilien und Provinzialsynoden sowie vor allem unter die Dekrete der Päpste. Die außerkirchliche Welt war dazu da, um entweder unter die Botmäßigkeit der Päpste gebracht zu werden, wie das in Deutschland durch die Wirksamkeit des Bonifazius geschah, andernfalls mit dem Schwerte ausgerottet zu werden, wozu die Kreuzzüge gegen die Türken und die Verfolgung der Mauren in Spanien die bekanntesten Beispiele geliefert haben. „Die Welt nicht liebhaben“, „sich von der Welt unbefleckt halten", der Welt gekreuzigt sein" und ähnliche Schriftworte faßte man als Ermahnungen auf, das geistliche Leben für das weltliche umzutauschen, das heißt also, ins Kloster zu gehen. Waren die Begriffe Welt und Kirche nach dem päpstlichen Dogma umgemodelt worden, so ergab sich daraus nicht nur eine falsche Auffaffung der beiden Sphären in ihrem Verhältnis zueinander, sondern auch eine falsche Bestimmung der Pflichten, die der Christ in der Welt 427319 |