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vollendet, sie ist es, worüber wir in der Heiligen Schrift Vergewisserung finden sollen." Ihmels verwechselt die Frage, wie es bei uns zur göttlichen Gewißheit um die Autorität der Heiligen Schrift kommt, mit der andern: wie weit sich diese Autorität erstreckt. Aus der Tatsache, daß der göttlich gewisse Glaube um die Autorität der Schrift gesezt ist mit dem Glauben an die Vergebung der Sünden um Christi willen, folgert Ihmels fälschlich, daß die Autorität der Schrift beschränkt ist auf die Heilswahrheiten. Auf diesen falschen Schluß wäre er nicht gekommen, wenn er sich der „Wissenschaft“ entschlagen und sich immer nur an die klaren Aussagen der Schrift selber gehalten hätte.

F. B. A GRAMMAR OF THE GREEK NEW TESTAMENT IN THE LIGHT OF HISTORICAL RESEARCH. By A. T. Robertson, M. A., D. D., LL. D. Hodder & Stoughton, New York. George H. Doran Co. 1360 Seiten 7×10, in Leinwand mit Goldtitel gebunden. Preis: $5.00 netto.

Kein Amerikaner kann dieses umfassende Werk ohne einen gewissen Stolz zur Hand nehmen. Daß ein amerikanischer Gelehrter die größte, umfassendste und in jeder Hinsicht auf der Höhe der Zeit stehende Grammatik der neutesta= mentlichen Sprache schreiben würde, hätte man wohl kaum für möglich gehalten, wenn man bedenkt, wie fleißig gerade auf diesem Gebiet in den lezten Jahrzehnten von deutschländischen und englischen Gelehrten gearbeitet worden ist. Den Plan eines solchen Werkes faßte vor mehr als fünfundzwanzig Jahren schon der bekannte baptistische Gelehrte Dr. John A. Broadus, der Vorgänger Dr. Robertsons auf dem neutestamentlichen Lehrstuhl am Southern Baptist Theological Seminary in Louisville, Ky. In Gemeinschaft mit diesem seinem jüngeren Kollegen beabsichtigte Broadus, eine revidierte englische Ausgabe der alten, bewährten Grammatik des neutestamentlichen Sprachidioms von Winer herauszugeben. Bald überzeugten sich beide, daß es mit einer Revision dieses Werkes nicht getan sei, und der alternde Broadus legte die Arbeit eines neuen Werkes auf die Schultern seines jüngeren Kollegen. Seit dieser Zeit hat Robertson an diesem Werke gearbeitet. Schon im Jahre 1908 ließ er als vorläufige Frucht seiner Studien A Short Grammar of the Greek New Testament erscheinen (New York, A. C. Armstrong & Son), das nicht nur schon die dritte Auflage erlebt hat, sondern auch ins Deutsche, Französische, Holländische und Italienische überseht worden ist; die deutsche Ausgabe hat der frühere Kropper Seminardirektor H. Stocks besorgt und das Original zugleich erweitert und verbessert. Und nun erscheint endlich dieses große Werk, eigentlich mehr schon eine Enzyklopädie der neutestamentlichen Sprache, und Robertson wird recht haben, wenn er in der Vorrede (VII) sagt, daß keiner, der nicht etwas Ähnliches unternommen habe, "can understand the amount of research, the mass of detail and the reflection required in a book of this nature". Die Worte in dem Titel "in the light of historical research" geben den Gesichtspunkt der Bearbeitung an. Robertson teilt den Standpunkt der Gelehrten, daß die griechische Sprache des Neuen Testaments keine isolierte Erscheinung ist, auch tein schlechtes „Judengriechisch“, sondern die allgemein gebrauchte griechische Sprache zur Zeit Christi und der Apostel, eben die xový, und er verarbeitet nun, was Forscher auf diesem Gebiete, Theologen wie Philologen man braucht nur die Namen Deißmann, Thumb, Wilden, Moulton, Milligan zu nennen erschlossen haben. Dabei hat er natürlich nicht die allgemeinen sprachwissenschaftlichen und sprachvergleichenden Arbeiten außer acht gelassen und lehnt sich auf diesem Gebiete besonders an Brugmann und Delbrück an. Überhaupt erkennt er rückhaltlos an, was er andern verdankt, und gerade in diesen Kriegszeiten, wo so manches absprechende Urteil in englisch-amerikanischen Blättern gefällt wird, mag dieser Sag aus der Vorrede (IX) zitiert werden: "I wish to record my conviction that my own work, such as it is, would have been impossible but for the painstaking and scientific investigation of the Germans at every turn." Das Werk zerfällt in drei Teile. Der erste Teil, den Robertson selbst als "Introduction" bezeichnet, behandelt auf Seite 1-140 in vier Kapiteln das zugänglich gemachte neue Material, die historische Methode, die zowý und die Stellung des Neuen Testaments in der zový; der zweite Teil,

. 141-376, ebenfalls in vier Kapiteln, behandelt unter der überschrift "Accidence" die Formenlehre; der dritte, ausführlichste Teil, S. 377-1208, in vierzehn Kapiteln die Syntax. In allen drei Teilen werden unter dem Text die ausführlichsten Literaturnachweise gegeben, wie sich überhaupt das ganze Werk durch eine riesige Belesenheit auszeichnet. Einige Nachträge, S. 1209-1221, und ein ausführliches dreifaches Register, das dem Gebrauche sehr zustatten tommt, S. 1222-1360, beschließen das Werk (index of subjects, of Greek words, of quotations, und zwar nicht nur des Neuen Testaments, sondern auch des Alten Testaments, der Apokryphen, der Inschriften, der Papyri und Oftrata, und der zitierten griechischen Schriftsteller von Homer bis zum 5. Jahrhundert nach Christo). Geschrieben ist dieses Werk, wie Robertson in der Vorrede (XI) jagt, "for advanced students in theological schools, for the use of teachers, for scholarly pastors who wish a comprehensive grammar of the Greek New Testament on the desk for constant use, for all who make a thorough study of the New Testament, or who are interested in the study of language, and for libraries". Möchten viele der Genannten das Werk sich auch wirklich anschaffen! Dabei wollen wir noch besonders hervorheben, daß Robertson auch geschickt zu schreiben und grammatische Fragen interessant zu machen weiß, gerade wie dies von dem Nestor der amerikanischen Philologen, Prof. Gildersleeve, gerühmt wird, den der Verfasser auch hier besonders nennt als denjenigen, "whose wit and wisdom have helped me over many a hard place". Natürlich kann erst nach einem längeren, eingehenden Gebrauch ein abschließendes, das ganze Werk recht würdigendes Urteil gefällt werden; auch ist es unausbleiblich, daß bei einem solchen Werke noch manches sich wird bessern laffen. Aber sagen wollen wir doch gleich, daß schon nach kurzem Gebrauche das Werk fich uns als ein überaus wertvolles Hilfsmittel zum Studium des griechischen Neuen Testaments bewährt hat. Freilich um nur einen Punkt zu nennen daß der Heiland neben dem Aramäischen auch regelmäßig, je nach den Umständen, der griechischen Sprache sich bedient habe, hat uns auch Robertfon (S. 26-29) nicht wahrscheinlich gemacht. Wir schließen die Besprechung, die wir gern um der Sache willen noch ausführlicher gestaltet hätten, mit zwei Bemerkungen. Der Preis ist, wenn man Umfang und Ausstattung bedenkt, nicht nur nicht hoch, sondern sogar wirklich billig, wäre jedenfalls unmöglich gewesen, wenn nicht wohlhabende Gönner besondere Gaben für die Druckplatten gemacht hätten. Und über den Lohn seiner Arbeit sagt Robertson das schöne Wort, das sich an jedem, der sich fleißig mit dem griechischen Neuen Testamente beschäftigt, bewahrheiten wird: "I make no complaint of the labor of the long years, for I have had my reward in a more intimate knowledge of the words of Jesus and of His reporters and interpreters. Τὰ ῥήματα ἃ ἐγὼ λελάληκα ὑμῖν πνεῦμά ἐστιν καὶ ζωή ἐστιν, John 6, 63.” (ΧΙΙ.) L. F.

Kirchlich-Zeitgeschichtliches.

I. Amerika.

D. Laurih Larsen, langjähriger Präsident des Luther-College der Norwegischen Synode, starb am 1. März 1915 in Decorah, Jowa. Larsen wurde 1833 in Norwegen geboren, absolvierte 1855 die Universität Christiania, wurde Sprachlehrer und wanderte 1857 als Missionar nach Nordamerika aus. Er bediente Gemeinden in Pierce Co., Wis. Von 1859 bis 1861 war er Professor der Theologie an der norwegischen Abteilung des Concordia-Seminars in St. Louis. Er war 1862 bis 1902 Präsident des Luther College in Decorah.

G.

Dr. Edward T. Horn, Professor der Ethik und Missionswissenschaft am theologischen Seminar des Generalkonzils zu Philadelphia, starb am 4. März

im Alter von fünfundsechzig Jahren. Dr. Horn war einer der Gründer der Vereinigten Synode des Südens und erster Präsident dieser Körperschaft.

G.

In den vor einem Jahre verabfaßten norwegischen Vereinigungsartikeln (wohl von den Vereinigungsthesen vom Jahre 1912, „Opgjör“, zu unterscheiden) besagt der dritte Paragraph, daß sich die drei Mirchenkörper -- Forenede Kirke, Norwegische Synode und Haugessynode - verpflichten, „in allem Ernste die Regel beachten zu wollen, daß sie nicht gemeinschaftliche kirchliche Arbeit betreiben wollen mit den Reformierten und mit andern, die nicht denselben Glauben und dasselbe Bekenntnis haben“. Das ist ein Beschluß, der auch für die Synodalkonferenz nicht ohne Bedeutung ist. Durch diese Fassung nämlich: „die nicht denselben Glauben und dasselbe Bekenntnis haben" wird eine Gemeinde, die diesen Artikeln zustimmt, erklärt haben, daß sie mit keiner Gemeinde der Synodalkonferenz weiter kirchliche Arbeit tun kann und will. Gehört eine solche Gemeinde also zur Norwegischen Synode, so hätte sie mit solcher Zustimmung zu § 3 ihren Austritt aus dem brüderlichen Verhältnis zu uns erklärt; denn wir gehören allerdings zu den Kirchen, die nicht auf dem Grunde des „Opgjör“ stehen, also zu denen, "who do not share the same faith and confession".

G.

„Lebenslauf und Bedeutung D. Walthers" stand am 31. Januar auf dem Programm der Luther League, eines Vereins junger Leute, der in den Gemeinden verschiedener lutherischer Körperschaften Vertreter hat. Die kirchlichen Blätter der betreffenden Synoden nehmen auf diese Vereine Rücksicht, indem sie Vorlagen für die Versammlungen, soweit sie sich religiös beschäftigen, darbieten. So fand sich in vielen unserer Wechselblätter anfangs Januar auch eine Notiz über D. Walther zur Vorbereitung auf die Luther League - Versammlungen am 31. Januar. Merkwürdigerweise waren die Besprechungen in generalsynodistischen Blättern am versöhnlichsten gehalten. Im Lutheran Church Work schrieb P. W. H. Feldmann: "His scholarship is beyond dispute; his sincerity, unquestionable; his devotion to the Lutheran Church and her confessions of the sixteenth century, absolute; his belief in the Gospel, implicit, as he saw it. When one considers the humble start, the stormy voyage and shipwreck, the toilsome days on the Mississippi, the uninviting settlement town of St. Louis with 16,000 population, and thinks of all that he left behind for the conviction that was born of God, one is forced to admire the iron will, the boundless faith, the unconquerable patience that must have controlled this man and his friends. When one recalls that the Missouri Synod is the largest synodical organization in the United States among the Lutherans, that it has a peerless school system, that it alone has done any work worth speaking of among the negroes, that a strong missionary spirit prevails in its ranks, that it has fostered a distinct type of congregational life, one must be blind not to see the hand of God and the impress of this most remarkable man." In den "Luther League Notes" des Lutheran Observer finden wir folgende Aussprache Rev. C. R. Trowbridges: "The principles of pure Lutheranism were from the first insisted upon by Walther and his confreres, and to this day the Missouri Synod stands for the most con

servative type of Lutheranism to be found in the United States. Its constitution conditions membership on the acceptance of all the symbols of the Lutheran Church, without exception or reserve. The chief purpose of the synod is declared to be the propagation of the kingdom of God, the maintenance and furtherance of unity in the pure doctrine, and a united defense against separatistic and sectarian abuses. Dr. Walther, as all pioneers, put all his force and energy into the establishment of the principles for which he stood. His influence was wide-spread, and he was a man of unlimited activity and earnestness. Under the conditions of his strenuous life his physical force was gradually broken down, and after a lingering illness of many months, during which the fiftieth anniversary of his ordination was celebrated by his friends, he passed to his reward, May 7, 1887. He was a great preacher - 'as orthodox as Gerhard, as correct in form as a university preacher, as popular as Luther himself."" Merkwürdig stechen gegen diese nüchternen Aussagen z. B. die vom Parteigeist diktierten Aussprüche des Haugeschen „Budbäreren“ vom 23. Januar ab. Da heißt es in der (in englischer Sprache gebotenen) Besprechung D. Walthers: "In his zeal for Lutheran orthodoxy he introduced the baneful conception of the Lutheran confession and Lutheran theology that there were no 'open questions,' every point of doctrine having been settled once for all by the confessions, and all the proofs necessary for their establishment having been presented and correctly interpreted. He, therefore, introduced into American theology a legalistic conception of the Lutheran confessions and the consequent one-sided emphasis of 'pure doctrine,' which has become the shibboleth of a large portion of the Lutheran Church of this country to the detriment of the right conception of 'pure living' and the true relation between pure doctrine and pure living. Another error which American Lutheran theology owes to Dr. Walther's zeal for confessionalism is the reading into the eleventh article of the Formula of Concord of Luther's early predestinarian view, a view which he, in later life, did not deem advisable to press, but which under the development given it by Dr. Walther and his colleagues became a modified form of Calvinism." Unter dem Abschnitt "Lessons of His Life" wird dann gewarnt, man solle allerdings wie Walther auf die reine Lehre halten, aber man folle lernen, "also to avoid his mistake of a too legalistic conception of them, so that they become a fetter instead of a symbol of our faith and a guide to the interpretation of Scripture. We may learn of him to be faithful to our convictions and uncompromising in our stand for truth, but we may also learn to avoid the pitfalls of exclusivism and Pharisaism, which were so characteristic of him, and still are of the great church-body which he founded." Das lautet ja bekannt. Auch im folgenden beweist der Schreiber, daß er in seinem Urteil durch Parteileidenschaft beeinflußt ist. Es wird da betont, daß andere von Walther lernen sollten, wie leicht es sei, den Fehler zu begehen, als ob eine Kopfreligion genüge, wenn auch das Herz keine Änderung erfahren habe! Zur reinen Lehre gehöre auch, daß, „der sie hält, wirklich bekehrt sei“. Das wird hier als ein Gegensaß gegen Walther behandelt. Da ist nicht zu verwundern, wenn unserer Synode in demselben Abschnitt angehängt wird, sie

"

sei eine "rigid ecclesiastical machine" (so spiegelt sich die Lehrzucht in einem Haugeschen Kopf), und die Folge sei, daß "the work of the Holy Spirit must conform to man-made forms and formulas instead of the forms and formulas conforming to the operation of the Holy Spirit". Wer die Haugesche Position mit ihrer stark pietistischen Färbung kennt, kann in dieser ziemlich dunklen Anklage etwas Sinn finden. Dem Haugeaner ist die Bekehrung durch Bußkrampf und Zerknirschung hindurch unerläßliches Zeichen einer wahren Bekehrung und die Laienpredigt ein Hauptmerkmal der freien Tätigkeit" des Heiligen Geistes. Er übersieht, daß gerade in diesem Haugeschen Drängen auf die Bekehrung nach einer ganz bestimmten Schablone und in der Gemeindetätigkeit nach einem gewissen Bilde, das man sich, in der Reaktion vom Rationalismus der norwegischen Staatskirche vor hundert Jahren, von der rechten Gestalt einer christlichen Ortsgemeinde machte, ein Bestehen auf "man-made forms and formulas" zur Geltung kommt. Weil wir unsere Gottesdienste nicht, wie das in Haugeschen Gemeinden Brauch ist, nach dem Muster einer methodistischen camp-meeting durch „freies“ Gebet eines Gemeindegliedes eröffnen, und unsere Synodalsißungen nicht durch eine Gebetsstunde mit Zeugnisablegung über gehabte geistliche Erfahrungen“ der Synodalen um 6 Uhr morgens eingeleitet werden, redet der Schreiber von einem "shackling the operations of the Holy Spirit", das bei uns zu beklagen sei. Man ist gespannt, wie unsere Norweger sich bei diesen Leuten zu Hause fühlen werden, wenn die Vereinigung, die man immer noch für möglich zu halten scheint, einmal vollzogen ist.

G.

Chiliasmus in der Generalsynode. Lutheran Church Work, das offizielle Organ der Generalfynode, nahm kürzlich Bezug auf einen unitarischen Ausspruch, der es jedem "gentleman of culture" zur Pflicht machen wollte, den Artikel von dem zweiten Advent Christi aufzugeben. Dagegen verwehrt sich nun Lutheran Church Work und sagt redaktionell: "There are still multitudes of good and 'cultured' people who still find comfort, strength, and assurance in a firm belief in the coming again to this earth of our Lord, who at the end of His earthly ministry ascended up on high”, fährt dann aber so fort: "That there are two views regarding this great article of the Church's faith is well known. According to one view, Christ's visible coming is put at the beginning of His millennial reign; according to the other, at the close. Those holding the former view should, in the strict use of speech, be called premillenarians, though in popular use they are designated simply millenarians.. Their position is that after Antichrist has been overthrown, whatever that may be [!], a first resurrection of the martyr saints takes place; that a reign of a thousand years takes place, during which Satan is bound; that Christ and the saints rule with great splendor and magnificence over the world, and that at the close of this millennial period the rest of the dead will be raised, and then will follow the general judgment." Lutheran Church Work kennt also nur zwei Kirchenlehren über die Wiederkunft Christi zum Gericht, und beide sind chiliastisch. Allerdings wird angefügt, daß besonders seit Augustinus, jedoch mit "notable exceptions all along", sich die Ansicht in der Kirche geltend gemacht habe, daß keine sichtbare Wiederkunft Christi zu erwarten sei vor seiner Ankunft zum Gericht. Doch, heißt es da,

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