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und er das dann tut als, wohlverstanden, unterschieden von ihrem Beten und dann ihnen sagt, daß er und sie verschiedenen Volks sind, daß er den rechten Gott verehrt, die rechte Hoffnung der Seligkeit hat, und daß sie in Unwissenheit stecken, ihnen also in solcher Weise dartut, daß sein Fels nicht ist wie ihr Fels, daß die Feinde des selbst Zeugen find, ihre Götter verwerfen und den wahren Gott fürchten: der verhält sich richtig und löst in dem konkreten Falle die Logenfrage gründlich.

Aber auch auf Jonas' Gebet legt sich der Sturm nicht. So drängt sich den Schiffern der Gedanke auf: es muß jemand auf dem Schiff sein, den der Zorn Gottes verfolgt. Und sie beschließen nun zu losen, um den Schuldigen zu ermitteln. Wie sie gelost haben, wird nicht gesagt. Das Los trifft den Richtigen, den Jonas. Hieronymus bemerkt: „Fugitivus hic sorte deprehenditur, non viribus sortium, et maxime sortibus ethnicorum, sed voluntate ejus, qui sortes regebat incertas." „Los wird geworfen in den Schoß; aber es fällt, wie der HErr will", heißt es Spr. 16, 33. Aber damit wird nicht der abergläubische Gebrauch des Loses bestätigt in Sachen, in denen wir entweder Gottes Wort oder unsern und anderer Leute Verstand fragen sollen. Denn in demselben Buche heißt es auch: „Antworte dem Narren nach seiner Narrheit." Vielleicht ist es gerade das, was Gott oft "will" beim Lose. Allermeist steht auch geschrieben, daß wir ohne Gottes Befehl und Verheißung ihn nicht versuchen sollen. Und zumal wo es sich um Leben und Tod handelt, wird kein verständiger Mensch es aufs Los ankommen lassen. Hier in dieser Geschichte, wo alles so unmittelbares Dreingreifen Gottes ist, ist das eine eigene Sache. Die Schiffer werfen auch den Jonas noch nicht gleich auf das Los hin über Bord, sondern fragen ihn aus, wollen ein Geständnis aus ihm herauslocken. Er soll ihnen sagen, warum es ihnen so übel geht. Sie fragen nach seinem Gewerbe, nach seiner Herkunft, nach seinem Lande und nach seinem Volke, ob sie daraus abnehmen können, warum ihn der Zorn Gottes verfolgt. Er antwortet offen und freimütig: „Ich bin ein Hebräer“ (so nannten sich die Israeliten Fremden gegenüber und wurden so genannt). „Ich fürchte den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene geschaffen hat.“ 87 hat die LXX richtig mit oßoua gegeben, colo, revereor, nicht: metuo Jovam, cui peccavi. Er will damit sagen: Ich bin kein Heide, kein Gößendiener, sondern ich verehre den wahren Gott und gehöre dem Volke an, das die rechte Erkenntnis des wahren Gottes hat. Da fürchten sich die Schiffsleute; denn sie stehen hier vor einem Walten des wahren, lebendigen Gottes. Sie fahren den Jonas an: „Was hast du da getan?" Wie konntest du dich auch so vergehen? Das ist ein Ausruf des staunenden Entsehens. Sie meinen damit seine Flucht vor dem HErrn. Das hatte er ihnen gesagt, heißt es, nämlich in seiner nicht ganz wiedergegebenen Rede. Nicht bei seinem Betreten des Schiffes, wie Hißig meint. Dann wäre das lange Fragen und Losen unnötig gewesen. Und nun, weil

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er ein Prophet des wahren Gottes ist, soll er selbst ihnen sagen, was sie ihm tun sollen. Und er sagt es ihnen, V. 12. Nun entspinnt sich ein Wettstreit der Menschenliebe zwischen dem Propheten und den Heiden. Der Prophet will ins Meer geworfen werden, um nicht Unschuldige mit ins Verderben zu ziehen. Die Leutlein aber können sich dazu nicht entschließen. Sie suchten noch immer, durch Rudern und Steuern das Land zu erreichen. A, eigentlich: sie brachen durch, durch die Fluten. Die LXX gibt es wieder mit лageßiácorro. Als sie sehen, ihr Tun schafft nichts, entschließen sie sich zum äußersten. Sie bitten Gott, er möge sie doch nicht umkommen lassen um dieses Mannes willen und möge ihnen nicht zurechnen unschuldig Blut. Nicht daß sie dachten, er möchte vielleicht unschuldig sein, sondern sie wollen sagen: Soviel uns angeht, ist er unschuldig, und wir haben nichts an ihm zu strafen. Aber du hast ihn deutlich als den Schuldigen bezeichnet. Du willst ihn ins Meer geworfen haben. So kannst du es uns nicht als Frevel anrechnen. Wir tun dein Fordern. Das zeigt der Say: Denn du, Jahve, hast, wie es dir wohlgefiel, getan." Eine jüdische Sage erzählt: sie hätten den Jonas erst bis an die Knie, dann bis an den Nabel, dann bis an den Hals ins Wasser gesenkt und jedesmal gewartet, ob das Meer stille würde; aber als es immer noch gestürmt habe, hätten sie ihn endlich in die Tiefe gleiten lassen. Richtig ist die Bemerkung Calvins: ,,Videmus ergo, etiamsi homines isti nunquam gustassent doctrinam legis, tamen naturaliter ita fuisse edoctos, ut scirent, sanguinem humanum Deo carum et pretiosum esse." Hieronymus bemerkt noch zur Beschämung der Kinder des Reichs: Das Volk, welches den wahren Gott erkennt, schreit: "Kreuzige!" und nötigt einen armen Heiden, dies gegen sein Gewissen zu tun. Diesen ehrbaren Heiden wird es angeboten zu töten, und sie suchen das Leben zu erhalten.

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Als der Schuldige im Meer ist, wird es ruhig. Gott hat sich augenscheinlich gezeigt. Die Leute fürchten und verehren nun den Jehovah, opfern ihm auf der Stelle und tun ihm Gelübde für die Zukunft. Was aus dem Propheten wird, zeigt das zweite Kapitel. E. P.

(Fortjehung folgt.)

Lehrstellung der Forenede Kirke und der Haugesynode.

(Fortsetzung statt Schluß.)

Die Forenede Kirke hat Grund, mit dem „Opgjör“ zufrieden zu sein. Sie empfindet durchaus nicht, daß sie durch Annahme desselben ihren Bekenntnisstand geändert habe. Ihre Theologen lehrten noch einige Monate vor Annahme der Madisoner Thesen synergistisch. Auch seit 1912 hat sie nicht zu erkennen gegeben, daß sie sich nun auf missourischer Basis fühlt. Durchaus nicht. D. Kildahl hat vielmehr

der Norwegischen Synode in dürren Worten gesagt, durch Annahme der Vereinigungsthefen würde sie gezwungen sein, mit Missouri zu brechen. Und wenn dieses Dokument auch scharfe antisynergistische Säße enthält, die ihre Führer nicht anerkennen können, ohne tatsächlich ihre frühere Position aufzugeben, so empfindet man das ganz und gar nicht als ein Unglück. Die Stellung der Forenede Kirke ist ja oft genug ausgesprochen: Der andere mag lehren, wie er will, von der Belehrung und Gnadenwahl, mag die erste Lehrform führen und alle Ursache des Heils im Menschen verwerfen: das ist seine Position; er mag sie behalten. Uns ist darum zu tun, daß wir ein Synodalkörper werden. Die Differenz ist nicht der Rede wert, ist ein Gezänk um Worte und Formeln. Wir lassen dem andern seine Meinung, und wir behalten unsere; deswegen können wir ganz gut Brüder sein. Nur muß auch die unter uns vertretene Position in den Thesen zu finden sein. Und sie ist ja da. Die Lehre von der Erwählung unter beiden Formen wird ja „ohne Vorbehalt“ als gleichberechtigt in der Kirche anerkannt. Ferner stehen die Worte ja da: „Der Mensch soll ein Gefühl der Verantwortlichkeit gegenüber Annahme und Verwerfung des Heils haben." Das genügt vollständig. Damit ist der Lehre, daß der Mensch ganz allein entscheidet, ob er die mögliche Bekehrung zu einer wirklichen Bekehrung macht, Unterkunft gegeben. Vor allem ist aber in der zweiten These festgelegt, daß eine kirchentrennende Differenz gar nicht besteht, daß es daher genügt, wenn beide Synoden sich zur Konkordienformel (Art. 11) bekennen. Daß die acht Bunkte so aufgefaßt werden, als ob da gelehrt wird, daß sich Gott auf jeder Stufe durch eine Bedingung bestimmen läßt, die der Mensch leistet, bleibt der Forenede Kirke im „Opgjör“ unverwehrt. Die Hauptsache, die einzige Sache, auf die es ihr ankommt, ist, daß der Streit aufhört. Somit ist das Programm, das von seiten der Forenede Kirke bei der Wiederaufnahme der Unionsverhandlungen gestellt wurde, in befriedigender Weise durchgeführt. Die Unionsthesen tragen in der Doppellehre, die sie führen, die Signatur des Indifferentismus, in dem sie ihre Wurzel haben.

In demselben Maße, in dem eine Kirchengemeinschaft indifferentistisch ist, wird sie dem kirchlichen Unionismus die Tür auftun. Von dieser Regel bildet auch die norwegische Vereinigte Kirche keine Ausnahme.

Die Forenede Kirke übt Kanzelgemeinschaft mit allen lutherischen Synoden des Landes außer der Synodalkonferenz. In den Großstädten gehören ihre Pastoren zu den gemischten lutherischen Konferenzen, die sich vielfach an gemeinsamen Unternehmungen beteiligen. In einem Jahrgang des „Lutheraneren“ wurden dreimal Kirchweihen gemeldet, an denen ein generalsynodistischer Pastor teilnahm. einer Kirchweih in Chicago am 6. Oktober 1912 nahmen an der Feier als Festredner teil ein Haugeaner, zwei Generalsynodisten, ein

Methodist und verschiedene unkirchliche Personen; Glückwünsche wurden verlesen von einem Episkopalbischof und einem presbyterianischen Geistlichen. In Minneapolis wird ein Rettungsheim gemeinschaftlich betrieben von dem Generalkonzil, der Frikirke, der Augustanasynode, der Forenede Kirke, der Haugesynode und der Jowashnode. In Camrose, Can., haben Forenede Kirke und Haugeshnode schon vor drei Jahren eine gemeinschaftliche Akademie gegründet. In China ist seit 1910 ein lutherisches Predigerseminar im Betrieb, das gemeinschaftlich von der Forenede Kirke, Haugesynode, der finnischen Missionsgesellschaft und der norwegischen Mission unterhalten wird.

Auch beteiligt man sich an union services mit den reformierten Sekten. In Northfield, Minn., hat D. Kildahl an einem solchen gemeinschaftlichen Gottesdienst teilgenommen. Auch an den größeren Bewegungen innerhalb der amerikanischen Sekten ist die Forenede Kirke allenthalben, zum Teil offiziell, beteiligt. Ein besonderes Interesse wird von den Gemeinden der Anti-Saloon-Liga entgegengebracht. über die Allgemeine Missionskonferenz von 1912 in Edinburgh brachte der United Lutheran ausführliche und begeisterte Berichte aus der Feder eines Professors der Frikirke. An der Students' Volunteer-Bewegung ist St. Olaf College interessiert.

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Es wunderte uns nicht, zu hören, daß man innerhalb der Forenede Kirke dem Sah in den neuerdings angenommenen Unionsbedingungen, der dem Zusammenarbeiten mit Nichtlutheranern einen Riegel vorschieben will, keine besondere Freudigkeit entgegenbringt. Im Sommer 1914 führte ein Artikel in „Lutheraneren“ (S. 930 ff.) aus, daß auch die Reformierten ja christliche Gemeinschaften seien. Das geben wir auch zu; doch wird die Sache bedenklich, wenn dann der Unterschied zwischen Lutheranern und Reformierten dem Unterschied zwischen den Stämmen Israels parallel gefeßt wird. Die hatten, so heißt es da, jeder Stamm seine Eigentümlichkeiten, doch wenn es hieß gegen die Feinde ziehen, waren sie einig von Dan bis Berseba“. „Diese Stämme", heißt es dann von den Reformierten, sind unter andern Verhältnissen aufgetreten als wir.“ Unsere reformierte Schwester ist gewohnt, unsern Stolz und unsere Selbstgefälligkeit zu hören und zu sehen, aber im Verhältnis wenig von unserer Anerkennung und unserm Entgegenkommen." Es wird geklagt, daß solche, die in den reformierten Kirchen einen andern Geist" sehen, sich von der Missionskonferenz in Edinburgh fernhielten, um nicht unrein zu werden", um nicht an einem Joch zu ziehen mit einem, der nicht „die reine Lehre hat". Daß die Kirchen allenthalben einander näher kommen, wird auf die „sammelnde“ Arbeit des Heiligen Geistes zurückgeführt. Schreiber fürchtet um die Fortdauer des Wachstums der Forenede Kirke, weil sie (in den Unionsartikeln) einen solchen Standpunkt gegenüber unserer Schwester, der reformierten Kirche", genommen habe. Unser Auftreten scheint der Welt sagen zu wollen, daß wir

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so absolut selbstgenügsam sind, daß wir mit den Bibelgesellschaften, den Missionskonferenzen, der Volunteer-movement innerhalb der refor= mierten Kirche sowie mit deren Evangelistenarbeit und mannigfaltiger Tätigkeit nichts zu tun haben wollen. Wenn aber die Trübsale der legten Zeit kommen, fragt man nicht: Was ist dein Standpunkt in der Lehre von der Gnadenwahl, von der Verbalinspiration, im Taufformular? sondern: Was dünkt dich um Christum? Bist du einer der Unsern oder unserer Feinde einer?"" Zum Schluß wird ein Wort des norwegischen Professors Odland angeführt, der in Brooklhn auf einer Kanzel gesagt hat, er könne auch mit einem gläubigen Baptisten ohne Bedenken seine Knie beugen". Krasser kann sich der Geist des Unionismus nicht aussprechen. Inwiefern sich die einzelne Gemeinde durch den Unionsartikel, der sich gegen unionistische Praxis richtet, gebunden fühlen wird, steht abzuwarten, ist ihnen auch durch Aussagen auf der letzten Jahresversammlung freigestellt worden.

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Durch die unionistische Gesinnung ist schon vor Jahren eine reformierte Richtung in der Forenede Kirke entstanden, die auch in dem zulezt angezogenen Artikel zu Worte kommt. Im Jahre 1910 flagte ein Gemeindeglied in Lutheraneren", wie folgt, über das Eindringen des reformierten Geistes in die Forenede Kirke: „So traurig das ist, so wahr ist es doch, daß man hie und da in der Forenede Kirke anfängt, von der alten lutherischen Lehre und Praxis abzugehen und in einer reformierten Geistesrichtung zu wandeln. Das zeigt sich nicht nur in einer Anzahl unserer Kanzeln, sondern auch in anderer Weise. Ein Trost ist noch, daß so viele unserer Gemeindeglieder die reformierte Gefahr erkennen und Warnungsrufe erschallen lassen. . . . Nicht wenige haben schon gefragt: Woher kommt diese reformierte Gesinnung? Dringt sie bei uns ein durch bei uns eingeführte reformierte Pastoren? Kommt sie von Northfield? oder St. Anthony Park? 6) Der Einfluß und die Macht, die Ehre und der Ruhm, den sich manche in der Kirchenspaltung erworben haben, ist schon teuer genug erkauft.“ In einer andern Nummer des „Lutheraneren“ stand 1910 zu lesen: „Wie kommt die hohe Bedeutung und der Segen der Taufe in unserer allgemeinen Wortverkündigung zur Geltung? Warum hört man so wenig davon? Ich fürchte, daß viele, gelehrte und ungelehrte, entweder diese Wahrheit vergessen haben oder die reformierte Ansicht von der Taufe hegen. Auch über die Bedeutung des Abendmahls für das christliche Leben wird in Predigten wenig gesagt. Nur selten redet ein Laienprediger von dem Segen des heiligen Abendmahls, und ich fürchte, unsere Pastoren reden allzu wenig darüber, selbst wenn das Sakrament gefeiert wird. Das Resultat ist in den Parochialberichten zu sehen. Der allergrößte Teil unserer konfirmierten Glieder benußt das Sakrament gar nicht und die übrigen selten. In einer unserer ältesten und

6) Hauptlehranstalten der Forenede Kirke.

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