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und Frauen mit 10 Kindern, von der Goldküste 6 Frauen. Aus Hongkong wurden 3 verheiratete Missionare ausgewiesen, in Amerika 2 Misfionare mit ihren Frauen und 5 Kindern festgehalten. Nicht weniger als 295 Basler Missionsleute sind somit durch das missionsfreundliche England in eine Zwangslage verseßt." Die englische "Church Mission Society" sandte Ende vorigen Jahres 52 Missionare nach Indien. Bei der Abschiedsfeier rühmte der Redner, daß, während die Missionare Indien die Friedensbotschaft bringen, indische Truppen in Europa für England sterben. Man hat hier gefragt: Was ist der eigentliche Zweck der englischen Missionen, die Heiden für England zu gewinnen oder für Christum?

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Englands Dank für deutsche Missionsdienste. Dem Reichsboten" wird geschrieben: In der allgemeinen, wohlberechtigten Entrüstung über das heuchlerische Verhalten Englands vor und in dem gegenwärtigen Kriege scheint bis jeßt eins noch nicht hinreichend hervorgehoben zu sein. Es ist das Englands Undank für die treue, langjährige Missionsarbeit, welche von deutschen Missionaren den Untertanen Englands zugute geleistet worden ist. Im Kaplande und in Südostafrika arbeiten Missionare der Brüdergemeine schon seit über hundert Jahren, Missionare der Rheinischen Mission seit über achtzig Jahren, Missionare von Berlin I und von Hermannsburg seit über fünfzig Jahren. In Logo arbeitet schon lange die Barmer und seit einigen Jahren auch die Basler Mission. An der Goldküste arbeiten die Basler seit fast hundert Jahren, ebenso lange in Vorderindien, wo auch die Goßnersche, Leipziger und Breklumer Mission schon seit vielen Jahrzhnten tätig ist. Man bedenke, wie viele Opfer an Menschenleben durch diese langen und schweren Arbeiten für England gebracht worden sind. Die Missionare mußten doch auch ausgebildet, ausgerüstet und unterhalten werden. Der Bau und die Unterhaltung von Kirchen und Schulen kostete Geld, und das meiste hierfür wurde nicht von den Eingebornen, sondern von Deutschen aufgebracht. Was aber durch diese Missionsarbeit erreicht ist, läßt sich gar nicht in wenige Worte fassen. Wieviel religiös-ethische Werte sind den betreffenden Völkern dadurch mitgeteilt! Wieviel geistlicher Segen ist ihnen durch ehrliche deutsche Arbeit, zu schweigen von den vielen Gaben, die hinter dieser Arbeit standen, zugeflossen! Und was ist der Dank Englands? Nur auf eins soll hier hingewiesen werden. Deutsche Missionare werden gefangengesett, werden ihren Familien und ihren Gemeinden geraubt. Die Gemeinden sind verwaist und, was noch schlimmer ist, verwirrt. Daß England sich an den jungen Christengemeinden schwer versündigt, ist schon oft gesagt worden; aber darauf sollten diese wenigen Bemerkungen doch einmal hinweisen, welch schreiender Undank gegen treue deutsche Arbeit darin liegt, daß völlig unschuldige und an dem Kriege nicht beteiligte Misfionare in so unverantwortlicher Weise behandelt werden."

Was werden die Heiden sagen? In einer in Chieago am 22. Februar gehaltenen Rede über "The Nation's Neutrality" sagte der frühere Gesandte an China, Hon. W. J. Calhoun, mit Bezug auf den europäischen Krieg: "It seems to me as though civilization has gone to pieces, that religion is destroyed, its temples and shrines overturned and smashed to the earth. Why, I cannot help but wonder what those Arabs and Turkomans from Africa, and those East Indians who have been brought into this condition, what they think about Christian civilization, as they witness the terrible destruction of life and property that is going on around them. I wonder what effect the preaching of our missionaries will have among them when they talk of the glory of civilization and the blessings of peace and the advancement of brotherly love." Calhoun hätte aber weiter fragen sollen: Was werden die Heiden, die doch auch noch ein Gewissen haben, dazu sagen, daß die Vereinigten Staaten zu dem europäischen Schlachten und Verwüsten den Alliierten die Waffen liefern und zudem in ihrer Presse die Deutschen maßlos verleumden, aber zugleich erklären, daß sie in Wort und Tat völlig neutral, mit dem Krieg unverworren und für das Blutvergießen unverantwortlich sein und bleiben wollen, ja, durch ihren Präsidenten das Volk zu öffentlichen Gebeten um baldigen Frieden auffordern und unter der Führerschaft Carnegies und anderer zweifelhaften Patrioten zahlreiche „Friedensversammlungen" abhalten? Auch das Gewissen eines blinden Heiden wird dies ohne weiteres verdammen als Ungerechtigkeit und Heuchelei. Warum hat Calhoun diesen wunden Punkt nicht berührt? über die kriegführenden Europäer schlägt man in Amerika entseßt die Hände über dem Kopf zusammen, aber vor der eigenen Tür zu fegen und das eigene Unrecht der Waffenausfuhr abzutun, dazu scheint niemand den Mut zu haben. F. B.

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Gibt Gott allein die Ehre. General Lizmann, der den berühmten Durchbruch der deutschen Truppen aus dem russischen Ring bei Lodz leitete und gegen eine erdrückende übermacht die Schlacht gewann, schrieb bald nach dieser glänzenden Waffentat an seine in Braunschweig lebende Cousine: Ihre herzliche Anteilnahme an meinem Soldatenglüd rührt mich tief, aber Sie dürfen mein Verdienst nicht überschäßen. Das Beste an unsern Erfolgen hat der gute, treue Gott ge= tan, der unsere Herzen stählte, mir die richtigen Entschlüsse eingab und den von Ihnen so treffend betonten Willen zum Siege auch dann erhielt, als alles außer der Waffenehre verloren zu gehen schien. Ich wiederhole: Alles dies war Gottes Werk; ich konnte gar nicht anders, als seiner Eingebung folgen. Und dann meine Jungens! Teure Cousine, wer das Glück hat, solche Regimenter unter seinem Kommando zu haben wie ich, der vermag den Teufel aus der Hölle zu jagen. Aber wie stehen wir auch miteinander! Sie erblicken in mir ihren Vater; ich liebe sie, meine teuren, tapferen Jungen, traure mit

ihnen um die Fallenden, suche die Verwundeten zu trösten, vor Wagemut zu erhalten, die stolze Freude an unserer Lebensaufgabe: Rettung des Vaterlandes! Um nicht weniger handelt es sich doch in diesem Kriege, der noch kein ähnliches Beispiel kennt, und gegen den unser Krieg von 1870/71 ein Kinderspiel war. Darum müssen wir auch willig jedes Opfer bringen, unsere zerschossenen Reihen immer wieder schließen und dennoch' siegen wollen, wenn es der feindlichen übermacht gegenüber nach früheren Regeln der Kriegskunst unmöglich scheint. Doppelte übermacht wird rücksichtslos angegriffen; in der Verteidigung halten wir jeder überzahl stand! Dies ist das Dogma, das ich meinen Leuten predige und dank ihrer Tapferkeit predigen darf. Aber die Opfer dieses Krieges find ungeheure und auch unsere Verluste sehr schwer, besonders an Offizieren; darum konnte ich auch keine jubelnde Freude empfinden, als ein Diensttelegram mir die höchste Kriegsauszeichnung durch den ,Pour le mérite' verkündete; es war zu viel Blut vergossen." Sie geben vor aller Welt Gott die Ehre, das gilt vom Kaiser, von Hindenburg, Zeppelin und andern deutschen Helden. Religion und wahre Helden- und Geistesgröße steht ebensowenig zueinander in Widerspruch und sind einander ebensowenig hinderlich wie Glaube und wahres Wissen, biblische Theologie und exakte Wissenschaft.

Wichtigkeit der Preffe. Der Kunstwart" schreibt: „Wer schlingt in dieser ernsten Zeit das geistige Band um uns? Wer trägt die Botschaft des nationalen Geschics in jedes Herz? Wer hält die Volksstimmung so zusammen, daß wir uns wie eine große Familie fühlen? Unser aller Herz schlägt bei den Truppen im Felde. Wo aber fühlt der Daheimgebliebene diesen Herzschlag des ganzen Volkes? Wo spricht der Schmerz der Mutter in bewegten Versen? Wo rauscht der Jubel auf, und wo findet der unerbittliche Wille zum Sieg seine Worte? Wer sonst auch nie eine Zeitung las: heute fiebert er nach ihr. Heute weiß er, daß ein planvoller Volkswille ohne die Presse nicht geschaffen werden kann, und daß wir Zerrüttung und Wirrwarr auf der ganzen Linie haben würden, wenn wir die Presse hinwegdenken sollten. Was ein Zeitungsmann euch sagen möchte, ist nun dieses: Vergeßt es nicht im Frieden! Jhr müßt endlich lernen, daß die Presse zu den allerwichtigsten Kulturgütern eines Volkes gehört. Hättet ihr das immer gewußt, sie wäre nie in die unredlichen Hände gefallen, in denen sie sich jezt zum größten Teil befindet. Tut alle Gleichgültigkeit gegen die Presse wie eine Sünde von euch ab. Werft ein Blatt hinaus, wenn es euch die deutsche Kultur vorenthält, um euch den Abhub des Auslandes vorzusehen. Faßt es nicht mit der Feuerzange an, wenn es Geist und Willen durch schmußige Pikanterien zu erseßen wagt. Seid unbarmherzig, wenn von irgendeinem Blatt oder irgendeinem Zeitungsschriftsteller bekannt wird, daß sie sich auf dunklen Wegen ertappen. ließen. Schreibt es fest in euer Herz: sobald in einem Volk die Presse verfault, wird die Fäulnis zweimal täglich durch Millionen von Kanälen

ins Volksleben hingeleitet. Ein Zeitungsmann ist auch im Frieden im steten Kampf begriffen. Steht ihm bei, wenn ihr seine Sache für gerecht haltet um der Sache und um euer selbst willen.“. Auch der amerikanischen Presse bot der Krieg eine herrliche Gelegenheit, einzutreten für Wahrheit, Gerechtigkeit, Unparteilichkeit, Freiheit und andere wahrhaft amerikanische Ideale. Aber wie über alle Maßen schmählich hat sie, mit wenigen Ausnahmen, ihren hohen Beruf verkannt!

F. B.

„Gründliche Auskehr.“ Unter dieser Marke schreibt der „G. d. G.“: „Jeder ernste Deutsche hat heute seine helle Freude an dem Wiedererwachen deutscher Art. Deutsche Heldenlieder, deutsche Choräle klingen wieder im Haus und auf der Straße; die Gassenhauer und Schlager sind verstummt; auf den Bühnen verschwinden die leichten, unsittlichen Stücke und machen würdigen Kunsterzeugnissen Play. Es geht ein Zug tiefen Ernstes und sittlicher Selbstbesinnung durch unser Volk. Da gilt es, reine Bahn zu machen und gründliche Auskehr zu halten. Wie wir uns ernstlich mühen, das französische unnüße,Adieu' mit viel prächtigeren deutschen Grußwörtern zu vertauschen, so wollen wir auch aus der Öffentlichkeit alle univürdige Anpreisung, alle Schwindel- und Schmutzanzeigen entfernen, die unter anständigem Deckmantel der Unsittlichkeit Vorschub leisten. Besonders aber gilt es, aus unsern Läden die Reklamebilder zu entfernen, auf denen halbnackte Frauengestalten dargestellt sind. Sie finden sich noch in Menge in den Geschäften, diese in Anlehnung an französische Vorbilder entstandenen Nacktheiten'. Jm Barbierladen dienen sie zur Empfehlung von Pudersorten und wohlriechenden Wässern, im Zigarrenladen fordern sie zum Einkauf meist englischer und russischer Zigaretten, in den Schuhläden weisen diese Frauenzimmer mit entblößten Beinen auf die Vorzüge irgendeines weltberühmten,Cremes' hin. Die Beispiele ließen sich ins Unendliche vermehren. Es ist dringend erforderlich und sollte doch in unserer bitterernsten Zeit nicht schwer sein, all diesen Plunder kurzerhand dahin zu werfen, wohin er gehört — in den Ofen!" In den Ofen gehört dann aber auch die gesamte neurationalistische, an Schleiermacher orien= tierte theologische Literatur, die nicht bloß der Bibel ins Angesicht schlägt, sondern auch mit Recht als unehrliche und gewissenlose Falschmünzerei bezeichnet worden ist. Auf den Ruhm deutscher Ehrlichkeit und Wahrhaftigkeit können leider gerade zahlreiche deutschländische Theologen keinen Anspruch erheben. F. B.

Vom geistlichen Gewinn der Kriegsnot schreibt Prof. Hilbert in der „A. E. L. K.“: „Immerhin scheint die Erfahrung zu lehren, daß die Männer, die die ganze Furchtbarkeit des Krieges erlebt haben, innerlich dadurch gereift und gefestigt worden sind. Das ist zweifellos der Eindruck, den die Heimgekehrten durchschnittlich machen: die Herzen stehen offen für Gottes Wort, sie haben etwas erfahren von der Kraft des Gebetes. Was ein Oberst bekennt: Mein ganzes Regiment betet, und ich bete auch', ist durchaus keine vereinzelte Erscheinung. Ich sage

nicht zu viel, wenn ich behaupte: unser Heer wird frömmer und sittlich reifer heimkehren, als es auszog. Der gewaltige Ernst der Zeit ist ihm zum Segen geworden und wird ihm zum Segen werden. Auch in der Heimat ist dieser Segen des Krieges zu spüren. Je länger der Krieg währt, um so weniger Familien, die nicht schwere Verluste erlitten! Wie sollte dies ohne innere Wirkung bleiben? Doch schon wird hier und da geklagt, daß die alte Oberflächlichkeit und Leichtfertigkeit wieder einreiße, daß der persönliche Eigennut sich wieder zu bereichern sucht auf Kosten des um sein Leben ringenden Volkes, daß die Opferfreudigkeit bereits zu erlahmen beginnt, zumal in den oberen Schichten. Da gilt es, alle Kräfte anzuspannen in dem Kampf gegen Gottlosigkeit und Zuchtlosigkeit, auf daß nicht das im Felde religiös-sittlich gereifte Heer wieder aufgenommen wird nach seiner Heimkehr von dem alten unerneuerten Geist, dem der Krieg ein Ende gemacht zu haben schien. Daß die Hoffnung vieler ernsten Christen im Krieg 1870/71 sich nicht erfüllte, die Hoffnung auf eine innere Wiedergeburt des deutschen Volkes wie einst in den Befreiungskriegen, das mag vor allem hierin begründet gewesen sein: die von den Schrecken des Krieges im eigenen Lande verschont gebliebene heimische Bevölkerung konnte nicht zu einer wirklichen inneren Umkehr und Hinkehr zu Gott geführt werden, und so verloren sich auch die religiös-sittlichen Eindrücke des Krieges binnen kurzem. Die Kirche hat allen Grund, der Wiederkehr der gleichen Erfahrung mit allen Kräften entgegenzuarbeiten. Die Gemeinden müssen immer aufs neue angeleitet werden, den ganzen furchtbaren Ernst des Krieges sich zu Herzen zu nehmen und ihn innerlich mit zu durchleben, auf daß die gnädige Heimsuchung Gottes im Kriege auch daheim erkannt und verarbeitet wird zum Heil der Seele." Hört die Not auf, so hört meist auch das Beten auf. Das ist leider eine schier allgemeine Erfahrung, nicht bloß in der Kriegs-, sondern auch in der Friedenszeit.

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,,Gott strafe England!" Die Blätter brachten die Nachricht, und die Feldbriefe bestätigen es, daß in den deutschen Schüßengräben ein neuer Gruß zur Einführung komme; statt „Guten Tag!" oder „Guten Morgen!" heißt es: „Gott strafe England!" und die Antwort: „Er strafe es!" Der Gruß drang auch in die Heimat herüber; man hört ihn auf der Eisenbahn gesprochen, von Kindern, die im Geschäft etwas kaufen wollen; neulich rief sogar eine ganze Schulklasse ihrem Lehrer den Morgengruß entgegen: Gott strafe England!" Rein menschlich betrachtet, kann man diesen Gruß verstehen. Das deutsche Volk ist getränkt von dem Unglück, das ihm England bereitet; auf hundert Fragen seines Jammers findet es immer nur dieselbe Antwort: England! Dazu die fast täglich einlaufenden Nachrichten englischer Großsprecherei, englischer Gewalttätigkeit, englischer Verleumdung, englischer Tücke, englischer Rechtsbrüche; das Volk, das allein zur Wahrung des Rechts den Krieg an Deutschland erklärt haben will, wälzt sich seitdem in Rechtsbrüchen und Vergewaltigungen; das Maß ist zu voll geworden,

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