Obrázky stránek
PDF
ePub

Daß die gegenwärtige Waffenausfuhr unser Land mit Blutschuld belastet, dafür werden die Zeugen auch unter den nichtdeutschen Amerikanern immer zahlreicher, wie z. B. aus dem Christian Herald und andern englischen Blättern hervorgeht. Auch Rev. Birmingham von ́ Omaha sagte in einer Rede: "I do not think it too much to expect from any person or nation that they act so as not to injure others. If one man is shooting another, and I furnish the powder and shot, knowing it will be used for that purpose, am I not in part responsible? It lessens the offense but little to say I would do just the same for the party he is attacking if he pays for the supplies. The motive for supplying arms and munitions to belligerents is greed. It cannot be reconciled with the Golden Rule, or Ten Commandments, which say: "Thou shalt not kill.' Now I am in favor of taking America out of this traffic, even if we have some citizens whose greed is stronger than their sense of right." In einem an uns gerichteten Schreiben bemerkt Birmingham: "I read your remarks before the Senate Committee on Foreign Relations, and am much pleased with your line of thought."

F. B.

Von der britischen Hebe zeugen folgende Wünsche der von Eingebornen herausgegebenen Times of Nigeria: Unser feierliches Gebet zu unserm allmächtigen Vater ist, daß das Ende des Krieges den vollständigen Untergang Deutschlands bringen möge, den Zusammenbruch seiner Macht, die Zerstreuung des Deutschen Reiches. Möge Deutschland erfahren, daß es seinem Ehrgeiz zum Opfer gefallen ist! Möge in den Friedensverhandlungen darauf hingewirkt werden, daß es ganz aus Afrika verdrängt wird und keine Möglichkeit habe, jemals wieder Land in Afrika zu erwerben!“

Englands Schmach im Burenkriege. Am 16. Dezember v. J., dem nationalen Feiertage der Buren, fand in Bloemfontein (Orange= Freistaat) die Enthüllung des nationalen Frauendenkmals der Buren statt zur Erinnerung an die in den britischen Konzentrationslagern während des Burenkrieges gestorbenen Frauen und Kinder. Das Denkmal besteht aus einem gewaltigen Obelisk aus Granit, an dessen Fuß zwei in Erz gegossene Burenfrauengestalten aus den Konzentrationslagern sich befinden. Eine sizende Frauengestalt hat ein zum Skelett abgemagertes, sterbendes Kind auf dem Schoße und wird von der neben ihr stehenden Frau getröstet. Unter dieser Gruppe steht folgende Inschrift: Dieses Denkmal ist von dem Volke der Buren aus freiwilligen Beiträgen errichtet worden zur Erinnerung an die 26,663 Frauen und Kinder, welche während des Krieges 1900/02 in den englischen Konzentrationslagern gestorben sind.“

In 76 Jahren hat England 41 Kriege geführt: 1 Krieg gegen Rußland: 1854; 3 Kriege gegen Afghanistan: 1838, 1849, 1878; 4 Kriege gegen China: 1841, 1849, 1856, 1860; 2 Kriege gegen die Siths: 1845, 1848; 3 Kriege gegen die Kaffern: 1845, 1851, 1877;

3 Kriege gegen Birma: 1850, 1852, 1885; 9 Kriege in Indien: 1857, 1860, 1863, 1864, 1868, 1869, 1890, 1895, 1897; 3 Kriege gegen die Aschanti: 1864, 1873, 1896; 1 Krieg mit Abessinien: 1867; 1 Krieg mit Persien: 1852; 1 Krieg gegen die Zulus: 1878; 1 Krieg gegen die Basutos: 1879; 1 Krieg gegen ägypten: 1852; 3 Kriege im Sudan: 1894, 1896, 1899; 1 Krieg in Sansibar: 1890; 1 Krieg gegen die Matabele: 1894; 2 Kriege gegen Transvaal: 1881, 1899; 1 Krieg gegen Deutschland: 1914. Wie stimmt das mit dem Geschrei der Briten wider das „militärische, barbarische Deutschland“ und mit dem Ruhm von dem „friedlichen, großherzigen England, dem Freund der Schwachen und dem Beschüßer der kleinen Nationen"?

Belgische Blätter über belgische Franktireurs. Der holländische „Nieuwe Winschoter Courant“ vom 29. April stellt aus früheren Nummern belgischer Blätter einwandfrei fest, wie die belgische Bürgerbevölkerung sich seinerzeit an den Kämpfen beteiligt hat: „Was die Deutschen an den Berichten am meisten auszusehen haben, ist, daß man es als Lügen ansicht, daß Zivilpersonen auf die Deutschen geschossen haben sollen. Und gerade die belgischen Zeitungen selbst, das „Handelsblad van Antwerpen' in Nr. 187, die Brüsseler,Nieuwe Gazet in Nr. 5072, der Antwerpener ,Nouveau Précurseur' in Nr. 223, schreiben über das Mitkämpfen der bürgerlichen Bevölkerung gegen den Eindringling bei Eigsden, Bernot, Herstal. Sie alle schreiben, wie die Bauern die Jagdgewehre zutage fördern und erbittert mitkämpfen, wie die Bürger von den Häusern aus auf die Preußen schießen, wie der Pastor von Bernot vom Turme auf die Deutschen schießt, herabgeholt und totgeschossen wird. Das Brügger Blatt ,Burgerwelzyn' meldet, wie in Herstal alle Häuser zu Festungen hergerichtet, und wie hinter Barrikaden Bürger neben Soldaten standen, um den Deutschen Abbruch zu tun. Männer und Frauen schossen auf die Ulanen, deren erste Glieder vom Pferde stürzten. Kochendes Öl und heißes Wasser wurden aus den Häusern auf die Soldaten gegossen, die brüllend vor Schmerz hinfielen. Derartige Vorfälle werden von den Gefechten bei Haelen, Dienst usw. gemeldet. Die belgische Kommission hat aber vor allem die Greuel von Visé breitgetreten und die Schuld der Bevölkerung geleugnet. Die Antwerpener,Nieuwe Gazet vom 8. August 1914 beschreibt ausführlich das Mitkämpfen der Bürgerbevölkerung in Visé. Man wußte es eben nicht besser, ob das gestattet war, oder verschwieg, daß man es besser wußte. Mit dem 20. August jedoch kommt die Umkehr. Man beginnt am Mitkämpfen der Bürger zu zweifeln. war inzwischen klar geworden, wie streng die Deutschen gegen die nicht an der Uniform erkennbaren Kampfteilnehmer auftraten.“

Weltmission im Weltkrieg. Echte Missionsliebe bewährt sich erst recht im Weltkrieg. „Ich habe nie eine so schöne Zeit am Gotteskasten unserer Mission gehabt“, schreibt ein deutscher Missionsdirektor. Besonders herzerquickend sind die Gaben, die von der Front kommen. Ein

Soldat vor Reims schickt 50 Mark für die Basler Mission mit dem Bemerken: "Ich wollte das Geld eigentlich behalten und im Brustbeutel bei mir tragen für unvorhergesehene Not. Es ist mir aber klar geworden, daß ich es meinem Gott in Verwahrung geben soll. Ich schicke Ihnen daher das Geld mit sehr frohem Herzen." Viele Missionskollekten ergaben mehr als in Friedenszeiten. Immerhin ist die Geldlage nicht leicht, indem alle Missionsgesellschaften begreiflicherweise bedeutende Fehlbeträge haben. 280 deutsche Missionarszöglinge und 30 Missionare sind mit ins Feld gezogen. Auch in der Kriegszeit ruht nicht die Aussendung neuer Boten. So fandten die Brüdergemeine 3, Barmen 1, Basel 4 Missionare, 2 Industriemissionare und 20 Missionskaufleute während des Krieges hinaus, alle neutraler Nationalität, meist Schweizer. (G. d. G.)

In der Frage des Memorierstoffes kann der gegenwärtige Krieg eine recht notwendige Aufklärung bringen. Mit Freuden vernehmen wir die zahlreichen äußerungen unserer Krieger, welcher Segen es ihnen gewesen ist, daß bestimmte Sprüche und Lieder fest in ihrem Gedächtnis hafteten. In dunkler Nacht auf Vorposten oder mit schweren Wunden auf dem Schlachtfelde liegend, kann ein Soldat auch sein Feldgesangbuch nicht benußen oder sein Neues Testament lesen; da stärkt und tröstet ihn nur, was er mit dem Herzen' gelernt hat, wie die Franzosen sagen. Was er nicht auswendig kann, das bleibt ihm dann verschlossen und unerreichbar.“ So schreibt das „Neue Sächs. Kirchenbl.“ Wie die moderne Kultur und die moderne Theologie, so schlägt der Krieg auch die moderne Pädagogik mit ihrer Feindschaft gegen Katechismus, Gesangbuch und Auswendiglernen in Stücke. F. B.

Einseitige Kritik rächt sich. Ein Sozialdemokrat schreibt in einem Stuttgarter Blatt: „Wenn wir jetzt auf dem ganzen Erdenrund herzlich wenig treue Freunde finden, wenn ehrliche Zuneigung zu unserm Lande in dünnen Halmen gewachsen ist, wenn Genossen von Ländern mit sechs Zehntel Analphabeten glauben berechtigt zu sein, uns die kulturelle oder sozialistische Würde absprechen zu dürfen, so ist das nicht einzig und allein der Unmöglichkeit unserer herrschenden Klasse, moralische Eroberungen zu machen, zuzuschreiben, auch wir, die organisierte Arbeiterschaft, tragen Schuld daran. In der Tat! Unsere Kritik an den Zuständen unsers Landes war und ist notwendig, und sie wird selbstverständlich auch ferner unbedingt notwendig sein; allein sie war zu viel auf Verneinung gestimmt. Dabei kamen aber das tatsächlich Gute, das Besserwerdende, unsere Errungenschaften viel zu kurz. Unsere äßende Kritik aber lieferte dem Auslande, besonders den uns jezt kultursozialistische Würde und was sonst noch absprechenden ausländischen Genossen den Stoff zu dem Bilde, das sie uns nun als das Deutschlands, nein, als unser eigenes vorhalten. Von dem, was diesem Bilde anziehende Formen, lichtere Töne hätte geben können, erhielten sie zu wenig, nein, gar nichts von uns. Schade! Denn kaum in einem

andern Lande der Welt ist in den lezten paar Jahrzehnten der wirtschaftliche, soziale und geistige Fortschritt des arbeitenden Volkes so groß gewesen. Dies und noch viel ähnliches zu sagen, hätten wir über unserer Kritik nicht unterlassen dürfen; und wir hätten es der Welt mit aller Deutlichkeit verkünden müssen. Das ist nicht geschehen. So wurde der bezahlten Heßpresse die Verleumdungsarbeit erleichtert. So mußte die schlechte Meinung der Welt von den Zuständen unsers Landes erhalten, verschlimmert werden. So konnte sich in den Köpfen ausländischer Genossen der scheußliche Wahn festseßen, der Sieg des Zarismus und seiner Verbündeten über Deutschland sei nicht nur ein Segen für sie, sondern vor allem auch für uns." Auch auf kirchlichem Gebiete könnten wir hierzu analoga liefern, wie man nämlich durch unnötige und ungerechte Kritik den Feinden der Wahrheit Waffen liefert und ein Frohlocken bereitet.

F. B.

In welchem Grade die Universität Erlangen vom Kriege in Mitleidenschaft gezogen ist, zeigt folgende Notiz. Von den Lehrern und Beamten der Hochschule sind nicht weniger als 65 zum Heeresdienst eingerückt. Die Gesamtzahl der im Kriegsdienst stehenden Studenten beträgt 625. Gefallen sind bereits 66. An der Universität verbliebene Studierende zählt man etwa 400. Besonders schwer betroffen ist auch die theologische Fakultät, innerhalb deren manche Vorlesungen vor einer äußerst geringen Hörerzahl gehalten werden müssen.

Kinderarbeit in England. „Nach den neuesten Erhebungen werden in England nicht weniger als 577,921 Kinder unter vierzehn Jahren in Fabriken beschäftigt. Etwa 60,000 Kinder zwischen dreizehn und vierzehn Jahren sind mit Billigung durch das Fabrikgeset täglich voll beschäftigt. In den Tertilfabriken arbeiten sie zehn, in den andern Fabriken zehneinhalb Stunden täglich. Die fabrikmäßige Kinderbeschäftigung fällt in England noch unter das dreizehnte Jahr. In englischen Fabriken sind 34,535 zwölfjährige Kinder täglich sechseinhalb Stunden beschäftigt. In englischen Bergwerken arbeiten 4824 dreizehnjährige Kinder. Außerhalb des Geltungsbereichs der Fabrikund Berggeseze, also in kleineren Betrieben, sind noch 164,550 Kinder vom zwölften Jahre ab voll beschäftigt. In Irland ist eine solche Ausbeute sogar vom elften Jahre ab gestattet. Nicht weniger als 304,000 schulpflichtige Kinder sind nach dem Unterricht in den verschiedenen Betrieben als Arbeiter tätig." Nach der Statistik des Deutschen Reiches waren im Jahre 1913 in Deutschland 8008 Knaben und 6158 Mädchen unter vierzehn Jahren in gewerblichen Betrieben beschäftigt; zusammen also 14,166 Kinder unter vierzehn Jahren in Deutschland, in England dagegen 577,921.

,,Der gegenwärtige Krieg“ — schreibt ein spanischer Lizentiat der Philosophie an den „Reichsboten“ - „ist eine wahre Rüstkammer voller Lehren für die, welche aus gewisser ehrerbietiger Entfernung den Lauf der Ereignisse mit Aufmerksamkeit verfolgen. Die Rollen sind ver

tauscht: Gebildete, humane Völker gelten als ungebildete und Barbaren. Perfide, treulose und heuchlerische Völker bilden sich ein, edel und ehrenvoll zu sein, Völker, die Vernunft, Recht und Gerechtigkeit mit Füßen treten, geben sich den Anschein, für dieselben als die alleinigen und richtigen Verteidiger zu kämpfen. Aber die Wahrheit wird sich schließlich doch Bahn brechen, und da Deutschland siegen muß, wird es zu seiner Zeit mit der Kraft des Rechts oder mit dem Rechte der Kraft der ganzen Welt beweisen, wer als Urheber mit Verursacher dieser furchtbaren Hekatombe, die Himmel und Erde erzittern läßt, zu bezeichnen ist. Wolle Gott, daß bald troß aller Trübsal und Kummer die Stunde des ungeheuren und gewaltigen Deutschlandssieges kommen. möge, der in der Weltgeschichte seinesgleichen nicht haben wird. Frederieo Larranaga, licenciado en filosofia y letras."

Deutschland und das Deutschtum in Amerika. In den „Kriegsbriefen aus Amerika“ von D. G. C. Berkemeier, welche die „A. E. L. K." veröffentlicht, lesen wir: „Es ist eigentümlich und, wenn auch teilweise erklärlich, so doch sehr beschämend, daß die von drüben her= überkommende deutsche Aristokratie fast gänzlich sich mit Leib und Seele an die englische Hochkirche verkauft hat. Und wenn wir armen und darum oft verachteten Lutheraner das deutsche Luthertum hier in der Neuen Welt aufrechtzuerhalten gesucht haben, dann ist uns manchmal der Vorwurf gemacht worden: Ihr seid Ausländer und wißt euch nicht zu adaptieren und zu afklimatisieren hier in der neuen Heimat'; als wenn gerade wir mit unserm deutschen Luthertum im Herzen nicht als bessere und loyalere Bürger dieses Landes uns erwiesen hätten. als solche, die sich der englischen Staatskirche angeschlossen und somit Englands Vasallen geworden sind! Wie sehr England es versteht, alles, was es äußerlich nicht erobern kann, doch innerlich zu hypnotisieren und sich zu unterwerfen, das haben wir je und je erfahren bei allen Deutschen hierzulande, die aus gesellschaftlichen Rücksichten sich der englischen Staatskirche angeschlossen haben sie tragen deutsche Namen. (und selbst diese oft anglisiert), ihr innerstes Wesen ist aber zu einer Karikatur umgewandelt; und wo dies nicht der Fall ist (wie allerdings Ausnahmen sich konstatieren lassen), da mag die gegenwärtige Zeit eine nicht gerade erbauliche Offenbarung bringen über Verrat an sich selbst sowie an seinem Volkstum.“ — Die Leute, welche jezt in Amerika für Wahrheit und Gerechtigkeit eintreten und gerade auch das Deutschtum hierzulande bisher am meisten gefördert haben, sind nicht etwa die Bierdeutschen, auch nicht die Theaterdeutschen, nicht die liberalen Kulturdeutschen, nicht die Austauschprofessoren, nicht die Vereinsdeutschen und selbst auch nicht die Zeitungsdeutschen, sondern die Schul- und Kirchendeutschen, insonderheit Synoden wie die Missourisynode und ihre Verbündeten mit ihren ausgedehnten Schulsystemen. Leider sind aber gerade die Missourier in Deutschland bisher schier allgemein vornehm ignoriert oder gehässig bekämpft worden. Ein gut Ding, daß sie, die

« PředchozíPokračovat »