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das große ärgernis für die gesamte Christenheit zu unserm tiefen Schmerz herbeigeführt haben, die schwarze und gelbe Rasse gegen die weiße zum Krieg aufgeheßt und sogar evangelische Missionare mißhandelt haben. Schließlich wurde auch noch hingewiesen auf den Einfluß des Krieges auf den Jugendbund, der bei allen Opfern (bis Mai zählte er 138 Gefallene, 214 Verwundete, 61 Vermißte und den Verlust von der Hälfte der Vereine in Ostpreußen) doch in dem Kriege einen gewaltigen Aufruf Gottes zur Innerlichkeit sehe, so daß seine Mitglieder auch ohne die Weltkonferenz es ernst zu nehmen wüßten mit Gottes Wort und Gebet bei geläutertem Verständnis und treuester Opferbereits schaft für Heil und Rettung des Vaterlandes. (A. E. L. K.)

„Die seelischen Wirkungen des Krieges." Unter diesem Titel hat der Jenenser Psychiater O. Binswanger ein Heft herausgegeben, in dem er der „A. E. L. K.“ zufolge schreibt: „Ich hatte eine ganze Reihe nervenschwacher Jünglinge im Laufe des lezten Jahres und zur Zeit des Ausbruches des Krieges in Behandlung: ängstliche, kleinmütige, zaudernde, willensschwache Menschenkinder, deren Bewußtseins- und Gefühlsinhalt nur durch das eigene Ich bestimmt war, und die in Klagen über körperliches und seelisches Weh sich erschöpften. Da kam der Krieg. Das Krankhafte fiel wie mit einem Schlage von ihnen ab, sie meldeten sich bei der Truppe, und was mir noch merkwürdiger erscheint sie haben sich alle, bis auf eine einzige Ausnahme, bis zum heutigen Tage bewährt, und diese einzige Ausnahme ist nicht seelisch, sondern körperlich zusammengebrochen. Also selbst bei diesen angekränkelten Naturen hat der große Reiniger „Krieg' sein Werk getan.“ Wie der Krieg auch sittlich läuternd wirkt und ein Anlaß werden kann, daß früher gesäter Same göttlichen Wortes ausschlägt und Frucht bringt, dafür liegen aus diesem Kriege ebenfalls zahllose Beweise vor. Der Krieg, hat man gesagt, füllt die Hölle. Nun, jedenfalls schwerlich mehr als vielfach ein lang ununterbrochener Friede, den die Welt schnöde mißbraucht, um den Gößen Mammon, üppigkeit, Wollust, Tanz, Theater usw. zu frönen und den Himmel hier auf Erden zu suchen. F. B.

Deutsche Kardinäle protestieren gegen französisch-katholische Lügenpropaganda. Kardinal von Hartmann, Erzbischof von Köln, und Kardinal von Bettinger, Erzbischof von München, haben eine Adresse an den Papst gerichtet, worin sie energischen Protest einlegen gegen eine Publikation, die in Paris unter dem Titel „Der Krieg und der Katholizismus" erschienen ist. Dieses Pamphlet wurde von Monsignore Baudrillart, Rektor des katholischen Instituts in Paris, zusammengestellt und von Kardinal Amette, Erzbischof von Paris, mit einem Vorwort versehen. Der Inhalt befaßt sich mit den angeblich von den Deutschen in Belgien, besonders gegen die Kirche, verübten Greueltaten. Die Kardinäle von Hartmann und von Bettinger erklären positiv, daß erstlich solche Greueltaten frei erfunden seien und sich nie zugetragen hätten, sowie zweitens, daß Kardinal Mercier nie in Haft genommen worden

sei, wie in der Hezschrift behauptet würde. Zum Schlusse sagen sie: „Wenn der französische und belgische Klerus diese Verleumdungskampagne fortsett, wird sich die katholische Geistlichkeit Deutschlands zu Vergeltungsmaßregeln gezwungen sehen, was der Welt ein wenig erbauliches Schauspiel christlicher Brüderlichkeit bieten würde."

Englands Führerschaft in der Heidenmission. Prof. Paterson schreibt: „Das britische Reich steht, wie kein Reich vor ihm es tat, für die gerechte und wohltätige Regierung unterjochter Rassen ein, für die Gewährung des größten Maßes von Freiheit, das mit festem Regiment verträglich ist, und für die Verbreitung der materiellen und geistigen Segnungen der Zivilisation durch ganze große Einflußsphären hindurch. Wenn wir erwägen, wie reich in vergangenen Zeiten Gottes Segen auf unserm Volke geruht hat, . . . wenn wir ferner erwägen, daß keine andere Macht imstande ist, dieselben Verantwortlichkeiten in aller Welt zu übernehmen und seine weltweite Mission für die Sache der Zivilisation, von Gesez und Ordnung und Philanthropie auszuführen, so dürfen wir wohl glauben - bis wenigstens ein tüchtigeres Organ erscheint, um es zu erschen daß Gott dieses sein großes Werkzeug davor bewahren wird, in Stücke zerbrochen zu werden, und es erhalten für die fernere Förderung der Interessen seines Reiches." Deutscherseits wird dagegen betont, daß England sich dieser Führerschaft schon längst unwürdig und unfähig gemacht habe, weil es die Weltmission in den Dienst seiner Weltherrschaftsgelüfte stelle. „England“, sagt O. Dettmering, hat den europäischen Völkerkrieg in die Kolonien getragen und damit den eigentlichen Weltkrieg entfacht; England hat den farbigen Mann nach Europa geführt und heidnische Soldaten gegen Christen zum Kampf gezwungen; England hat die Missionsstationen in den deutschen Kolonien zerstört und den Krieg gegen friedliche Missionare, gegen Frauen und Kinder geführt; England hat durch den Besitz seiner Kabel und die Macht seiner Presse die gesamte Welt mit einem Neß von Lügen über die Ursache des Weltkrieges umsponnen, hat versucht, das deutsche Volk zu einem Greuel und Abscheu unter den Völkern zu machen, das nur der Vernichtung wert sei. Es ist uns unmöglich, zu glauben, daß ein solches Volk mit solchen Verbrechen gegen die Mission und gegen die Wahrheit die Führung in der evangelischen Heidenmission behalten kann. Nur eine ernsthafte Buße und Umkehr kann von einem Gericht über solche Untaten erretten, aber der englische Hochmut scheint von Einkehr und Umkehr weit entfernt.“ F. V.

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Freimaurerisch modern-religiösen Anschauungen soll die amerikanische Mission in der Türkei huldigen. Die „A. E. L. K.“ berichtet: Ein Mitglied des Hilfsbundes für Armenien schreibt, daß sich seit dem Kriege im armenischen Volke, das durch die amerikanische Mission im englischen Sinne beeinflußt und beherrscht wurde, eine große Umwälzung zugunsten Deutschlands vollzogen habe. „Es unterliegt keinem Zweifel, daß nach Beendigung dieses furchtbaren Krieges Deutschland die geistige

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Führung in der Türkei in die Hand nehmen, und daß es eine ganze Reihe deutscher Lehrkräfte an die Türkei abgeben wird. . . . Es ist gewiß kein schlechtes Zeugnis für unsere Arbeit, daß man hier unter deutscher Mission eine streng bibelgläubige, JEsu Gottheit und Erlösungstod betonende Missionsarbeit versteht. überall, wo ein warmes Wort für den alten Bibelglauben eingelegt wird, vermutet man deutschen Einfluß gegenüber den von der amerikanischen Mission geduldeten freimaurerisch modern-religiösen Anschauungen. Gerade diese modernen Kreise sind es auch, die gegen Deutschland wüten; ihnen sind wir ein Dorn im Auge." Leider hat man das bisher nicht überall von der deutschen Mission rühmen können. Wir denken dabei z. B. an die wiederholten Klagen über liberale Pastoren in Österreich. F. B.

Pazifisten und Roosevelt. In der Columbia University und auf anderen höheren Schulen haben Studenten sich verbunden, jeden Krieg zur Beseitigung internationaler Streitigkeiten zu bekämpfen und sich nicht als Soldaten anwerben zu lassen und die Bürger eines andern Landes zu töten, um internationale Beziehungen in Ordnung zu bringen. Das hat Roosevelt veranlaßt, diesen jungen Leuten und allen Pazifisten in seiner gewohnten polternden Weise persönliche Feigheit und krankhaften Mangel an patriotischem Pflichtgefühl vorzuwerfen. "The advocates of pacificism" sagt er "who have been most prominent in our country during the past five years have been preaching poltroonery. . . . For the nation as for the individual, the most contemptible of all sins is the sin of cowardice." Nach der Weise der probritischen Presse sucht auch Roosevelt die Pazifisten durch Schimpfen zum Schweigen zu bringen. Aber man merkt die Absicht. Gehört doch Roosevelt zu den gewissenlosen Kriegsheßern wider Deutschland und samt Taft, Eliot u. a. zu den Patronen der schnöden Munitionslieferanten. Auch sonst ist uns Roosevelt ja längst bekannt als ein Mann, dem Objektivität abgeht, und der aus seinen Leidenschaften, selbstsüchtigen Wünschen und ehrgeizigen Plänen heraus zu reden und zu argumentieren sich gewöhnt hat. Solchen Kriegshebern gegenüber hat aber jeder loyale Amerikaner die heilige Pflicht, für den Frieden. einzutreten und gegen jeden ungerechten, unnötigen und feigen Strieg, wie es unter den obwaltenden Umständen ein Krieg wider Deutschland sein würde, zu protestieren. Selbst in einer durchaus gerechten Sache darf Krieg nicht prima, sondern immer nur die ultima ratio sein. Würden wir ohne wirklich zureichende Gründe einen Krieg wider Deutschland vom Zaune brechen, so wäre jedes in solchem Kriege zerstörte Leben eine Blutschuld auf unserm Haupte. Friedfertige Gefinnung und insonderheit Abneigung gegen einen unnötigen oder gar offenbar ungerechten Krieg verrät weder Feigheit noch Mangel an Pflichtgefühl gegen das Vaterland, sondern Gewissenhaftigkeit und wahren Patriotismus. Wie aber die Kriegsheber nach der einen, so gehen vielfach Pazifisten nach der andern Seite zu weit, indem sie

überhaupt jeden Krieg und jede Beteiligung am Kriege verurteilen, dazu schwelgen in Träumen vom baldigen Anbruch eines ewigen Weltfriedens mit allgemeiner Abrüstung und einer Weltpolizei zur Verhütung fünftiger Kriege. Solche Träume sind aber utopisch; denn sie widersprechen den klaren Aussagen der Bibel über die lezte Zeit, in der wir leben, und reimen sich auch nicht mit den Erfahrungen, die die Welt seit sechstausend Jahren von der selbstsüchtigen und unvernünftigen Beschaffenheit der sündigen Menschen gemacht hat. Und was den Staat betrifft, so ist und bleibt nach der Schrift seine höchste Pflicht die, seine Bürger gegen Vergewaltigung zu beschüßen, wo nötig, auch mit der Schärfe des Schwerts. Wenn darum der Staat im Namen der Gerechtigkeit und der Landesverteidigung den Ruf zu den Waffen erschallen läßt, so hat jeder Bürger Recht und Pflicht, diesem Rufe Folge zu leisten und Gut und Blut fürs Vaterland einzusezen. Dem widersprechen auch weder die Warnungen Christi vor der Selbstrache noch auch seine Mahnungen zur Feindesliebe. Beide können in einem gerechten Kriege ebensogut zur Geltung kommen wie mitten im Frieden. Im Auftrag der Obrigkeit, die Gott eingesezt hat, die Waffen ergreifen zur Landesverteidigung, das hat mit Selbstrache nicht mehr zu schaffen und steht mit der Feindesliebe ebensowenig im Widerspruch wie das Todesurteil, das der Richter gerechterweise fällt, und der Scharfrichter vollzieht.

F. B.

Der Kampf gegen das Kind ist in Deutschland troß des furchtbaren, männermordenden Krieges noch immer nicht allgemein als die große Volksgefahr erkannt und gehaßt. Zwei Kinder, ein Kind, kein Kind, das sind die drei Dämonen, die ein Volk im Grunde mehr dezimieren als der Krieg. Man sieht es an Frankreich. Was soll man aber sagen, daß kürzlich mehrere Verbände deutscher Gärtner in Berlin zusammenkommen mußten, um Stellung zu nehmen gegen die von den Arbeitgebern geforderte Kinderlosigkeit der Privatgärtner? Die Gartenbesizer beschäftigen, wie sich herausstellte, meistens nicht nur lediges männliches Personal, sondern verlangen fortgesezt, daß verheiratete Gärtner möglichst nur kleine Familien haben dürfen, oder daß sie gänzlich kinderlos sein und bleiben sollen. Hierzu noch ein anderes Beispiel aus der Klasse der Hausbesizer. Ein kaiserlicher Beamter unterbreitet in einer Berliner Zeitung folgendes der Öffentlichkeit: „Bei Kriegsausbruch gezwungen, mit Frau und meinem Töchterchen nach Deutschland zurückzukehren, miete ich Mitte Januar dieses Jahres in Berlin eine möblierte Wohnung auf ein halbes Jahr. Meine Frau hatte das große Pech', mir und dem Vaterlande Ende März einen strammen Jungen zu schenken. Bald darauf kehrte sie mit dem Stolz der Familie aus dem Krankenhause in das Heim zurück. Drei Tage später erhalte ich von meinen Wirtsleuten einen Brief, dessen erster Absah lautet: ‚Da Sie beim Mieten der Wohnung auf meine direkte Frage nach der Größe Ihrer Familie verschwiegen [?] haben, daß Ihre Frau Gemahlin im

März ein Kind erwarte, kündige ich Ihnen gesetzmäßig zum 1. Mai die Wohnung. Ich ersuche Sie hierdurch, mir innerhalb drei Tagen mitzuteilen, ob Sie diese Kündigung annehmen, da ich mich sonst genötigt sehe, die Ermissionsklage gegen Sie anzustrengen."" Des lieben Friedens halber, so fügt der Einsender hinzu, werde er ausziehen. — Obigen Fällen fügt die „A. E. L. K.“ noch folgenden hinzu: „Vor anderthalb Jahren mietete sich in München ein junges Ehepaar ein. Der Mann steht zurzeit im Felde, die junge Frau schenkte dem Vaterlande jezt einen kräftigen Jungen. Darauf ist ihr folgendes Schreiben zugegangen: An Herrn H. M. Im Auftrag des Herrn Oskar Streling bin ich genötigt, Ihnen die Wohnung . . . vertragsmäßig am 1. Januar 1915 für 31. März 1915 zu kündigen. Wie Sie selbst einsehen werden, muß der Charakter des Hauses, welcher schon durch die Bauart bedingt ist, gewahrt bleiben, und verträgt sich damit die Vergrößerung Ihrer Familie nicht. Wie Ihnen noch erinnerlich sein dürfte, wurde beim Abschluß des Mietsvertrags dieser Punkt hauptsächlich besprochen, und tut es mir leid, Sie aus diesem Grunde als Mietspartei zu verlieren. . . .

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F. B.

Gibbons gegen Frauenstimmrecht. In einem offenen Briefe, der an J. R. Nugent, den ehemaligen Stadtanwalt von Newark, N. J., gerichtet ist, hat Kardinal Gibbons Gelegenheit genommen, aufs neue seine Meinung bezüglich des Frauenstimmrechts zu präzisieren. Das Schreiben, dem ein längerer Kommentar beigefügt ist, lautet, wie folgt: Ich hege noch immer in bezug auf Frauenstimmrecht die nämlichen Ansichten, die ich bereits so oft geäußert habe: daß nämlich das Stimmrecht die Frau von ihren häuslichen Pflichten in die Arena der Politiker zerren und ihr viel von ihrer Anmut, Güte und ihrem wahren Einfluß rauben würde. Die Frau ist in der Tat eine Fürstin, aber die ihr von Gott gegebene Herrschaft sollte auf dem häuslichen und auf dem edleren Felde und Wesen liegen. Wir alle glauben, daß sie dort in ihrer Arbeit so erfolgreich sich betätigt hat, daß wir Befürchtungen hegen müssen bezüglich irgendeines Wechsels, der ihre Herrschaft auf das politische Gebiet tragen würde." Auf die Frage, ob das Frauenstimmrecht an sich der sittlichen Weltordnung widerstreitet, weil es das Wort: „Er soll dein Herr sein“ aufheben würde, hat Gibbons sich nicht eingelassen.

F. B.

Literatur.

Der apostolische Brief an die Koloffer, für Theologen und Nichttheologen ausgelegt und inhaltlich Manthey-Zorn. 546 Seiten.

House, St. Louis, Mo. $1.50.

dargelegt von Carl Concordia Publishing

Diese Auslegung des Kolosserbriefes ist von verschiedener Seite bezeichnet worden als die befte der Schriften, mit welchen P. 3orn bisher die Kirche beschenkt habe. Wir haben uns darum auch beeilt, sie noch in dieser Nummer

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