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Literaturprodukt gewerteten Bibel ein festes Wort des lebendigen Gottes, geschrieben von Propheten, Evangelisten und Aposteln, haben, unter dessen göttliche Autorität wir uns zu beugen haben. Wir sehen in den Bekenntnisschriften unserer evangelisch-lutherischen Kirche die Summe christlicher Heilslehre, wie sie der Heilige Geist in jahrhundertelanger Arbeit der Kirche gegeben hat, und unter die wir uns mit unserm Glauben, Lehren und Bekennen als Autorität zu beugen haben. Wir fordern endlich, daß jede geschichtlich gewordene Gemeinschaft, heiße sie Gemeinde oder Landeskirche oder Freikirche, sich in allen ihren Ordnungen von dem Bekenntnis der Kirche leiten lasse und bei Predigt und Lehre ernste Lehrzucht übe, also Ernst mache mit der Forderung: ohne eigene und selbstwillige Neuerung. Diese Forderungen wollen wir zunächst einmal an uns selbst stellen, wollen auf rechte Orthodoxie unter uns selbst halten und wollen aller Lehrmengerei und Kirchenmengerei gründlich absagen, damit zunächst einmal unter uns es heiße: Dein Wort ist eine rechte Lehre; Heiligkeit ist deines Hauses Zierde ewiglich." Dann aber wollen wir als eine auf Schrift und Bekenntnis gegründete, in Gebet und heiligem Wandel zu Gott gewendete Gemeinschaft mitarbeiten an der großen Aufgabe, auch unser liebes deutsches Volk mit den Kräften des lauteren Evangeliums zu erfüllen und es in die heilsamen Ordnungen der Kirche einzufügen. Mögen andere anders denken als wir, wir aber wollen tun nach unserer „Lektion', wie wir sie gelernt haben, überzeugt, daß es so wohl stehen werde in der Gemeinde und Kirche Gottes." F. B.

Luthers Kleiner Katechismus.

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Unter der bescheidenen überschrift Etwas vom Katechismus“ brachte der „Kunstwart“ im vorigen Jahre, ehe der Krieg begann, aus der Feder von Heinrich Steinhausen einen Artikel, von dem die „A. E. 2. K.“ urteilt, 1. daß er sich dem würdig anreiht, was L. v. Ranke, Löhe und andere zum Preise dieses güldenen Kleinodes" unserer Kirche gesagt haben, 2. daß er besondere Beachtung verdiene gerade jezt wieder, da über das Christentum in Deutschland nach dem Kriege viel verhandelt werde, und 3. daß der Kriegserfahrung zufolge der Katechismus Luthers an der Front vielfach eine Auferstehung gefeiert und sich in Stunden der Gefahr und des Todes bewährt habe. Die beiden Stellen, welche die „A. E. L. K." aus Steinhausens Artikel mitteilt, mögen auch hier Plaß finden. Die erste handelt von der Bedeutung des Katechismus und die zweite von der von Luther in seiner Vorrede zum Kleinen Katechismus empfohlenen, von der modernen Pädagogik aber schier allseitig verurteilten Methode der Behandlung. Steinhausen schreibt:

„Unser Kleiner Katechismus wer mag's bestreiten? ist an Ehre und Würde von seiner einstigen Höhe tief herabgesunken. Es ist ihm gegangen wie manchem Großen der Geschichte: Hannibal, Kolumbus, Napoleon. Oder ist nicht auch er zu den Großen gezählt, obgleich er von Anfang an der Kleine' hieß? War er nicht jahrhundertelang das Kleinod unter den Bekenntnisschriften deutscher Reformation, in Palästen, Hütten und Kirchen gleich sehr zu Hause und gleich teuer geachtet? Fürsten, so lesen wir, erwählten ihn zu täglichem Umgang, hatten ihn im Sterben an ihrer Seite und nahmen ihn mit ins Grab; und wer mag sagen, wie der evangelische Glaube sich im Volke durch so lange Zeiten des äußersten Elendes hindurchgerettet hätte, wenn er nicht in tausend tausend Seelen mit unzerreißbaren Wurzeln fest geworden wäre unter der vertrauten Pflege des Kleinen Katechismus! Ge= wiß auch: das gesamte deutsche Schrifttum hat an innerer Bedeutsamkeit, an Eindruck auf die Mitlebenden und geschichtlicher Folge seinesgleichen nicht aufzuweisen. Auch erhebt er sich als Sprachdenkmal zu hoher Stufe, und Luther selbst drang wohl nie zu höherer empor. Ob in diesem wunderbaren Buche die Säße kurz und gedrungen, gleich gebaut wie eine Säulenreihe erdfest ragen, ob sie, volleren Odem ziehend, sich freier bewegen: immer sind sie ohne Nachlaß gedankenvoll, wohllautend und schlagen wie Heimatglockenklang ans deutsche Ohr. überall hören wir die Sprache des Lebens, und zum Beispiel die Erklärung des sogenannten zweiten Artikels bietet in ihrer klaren Gliederung, in ihrem ebenmäßig vordringenden Gedankenschritt, im Vollakkord ihres Zusammenflangs eins der schönsten Sabgefüge unserer Literatur, wie darauf schon der Historiker Ranke aufmerksam gemacht hat. Vom religiöschristlichen Werte des kleinen Buches Näheres zu sagen, ist nicht dieses Ortes; nur hingewiesen sei darauf, mit wie unscheinbarer Kunst das mosaische Gesez neutestamentlich-eregetisch ausgelegt ist; und mit durchdringenderem Blicke ist der geistige Sinn des Vaterunsers bis diesen Tag schwerlich aufgesprochen worden, als hier in wenigen Zeilen geschehen ist. Aber nun, mein Kleiner Katechismus, wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Doch nein, so ein strahlender Stern hast du nie sein wollen. Hat dich doch dein Vater für das ,alberne Volk bestimmt, für die Hausväter und ihr Gesinde, hat dich zu den Geringen und Armen im Geiste gesandt, gezwungen und ge= drungen von der kläglichen Not, die er erfahren hatte, da er ein Visitator war'. Also bist du, lieber Katechismus, nicht aus der Stube des Gelehrten hervorgegangen, der von seinem Wissen auch andern etwas gönnt, sondern das wahre Mitleid des großen Mannes, der sich eins mit seinem Volke wußte, sandte dich in Hoffnung hinaus, daß seine lieben Deutschen seinen Herzschlag auch als deinen fühlen und verstehen würden."

Ob Luther in der Psychologie des (neuerdings glücklich entdeckten) Kindes für ein Eramen von heute genügend beschlagen war, steht da=

hin, aber angesichts dieser seiner Ratschläge und Forderungen für den Katechismus- und Religionsunterricht dürfte man vermuten, er hätte um das, was junge Köpfe und junge Herzen brauchen, ganz gut Bescheid gewußt, wie auch dem Berufe des Lehrers dabei viel zugetraut, so daß man's am Ende auch jezt einmal mit seiner Methode versuchen könnte. Doch ich vergesse mich. Jezt heißt's: Jkabod, die Herrlichkeit ist dahin in Israel! und unser Kleiner Katechismus zum ungewünschten Schulbuch, zum Schulquälbuch, geworden. Niemand, nach allem, was man von ihm hört, mag ihn mehr recht leiden, Tadel auf Tadel häufen sich; die berufenen Verteidiger äußern sich kleinlaut, die Freunde schweigen. Die Theologen geben ihn preis, die Pädagogen wissen, mildest gesprochen, nichts mehr mit ihm anzufangen, und das große Volk läßt ihn seine Wege gehen. Ja, längst ist er von Fachmännern, ihm zur Seite notgedrungen ein Offizialverteidiger, vor den Hohen Rat unter der Anklage geladen, an der nicht zu leugnenden Fruchtlosigkeit des Religionsunterrichts in unserer Schule die Hauptschuld und am erschreckenden Verfall der Religion im Volke die meiste Mitschuld zu tragen. Wirklich Schläge genug, die auf ihn niederfallen; aber nicht zu viel, wenn sie verdient sind! Wenn sie es nicht sind, dann freilich verändert sich die Szene; und unsere Staatsschule muß auf die Angeklagtenbank. Wer erdenkt, was für einen Monsterprozeß das geben würde, und gar sein mögliches Ende! Denn wer mag den Unterschied ermessen, ob zulezt so ein kleiner Katechismus abgeführt wird odes die Institution des Staates, die den Stolz der Gegenwart ausmacht, und von der, wie wir täglich hören, die Hoffnung auf eine bessere Zukunft getragen wird. So viel aber steht fest: die Frage nach Schuld und Unschuld muß hier baldigst beantwortet, und danach die Entscheidung getroffen werden. Denn welcher Gute könnte ferner ruhig zusehen, wie die Schule das Ansehen der Religion herabmindert, und unrichtig betriebener Religionsunterricht die Schule kränkt! Indessen mag bis zur großen Stunde der Urteilsfindung, und was weiter kommt, unserm Kleinen Katechismus, wenn ihn der Gedanke an den Schwund großer Vergangenheit in jebiger Erniedrigung zu sehr drücken will, ein Tröstchen sein, daß so geistreiche, schöne und über alles Lob edle Damen wie Johanna, Maria, neuerdings auch Penelope, Kriemhilde und Kolleginnen unserer lieben Jugend auch verleidet worden sind, seit die Schule sie in Unterrichtsbehandlung auf- und angenommen hat. Vielleicht gar kommen die Genannten persönlich zusammen, stellen selbsechs einander vor und laben sich wechselseitig an lichten Zukunftsträumen, die man ja niemandem verbieten kann, auch nicht dem kleinsten in Ungnade gefallenen Katechismus."

F. B.

Vermischtes.

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Zum Reformationsfest brachte die „A. E. L. K.“ unter dem Titel „Das Buch“ folgende Betrachtung über 2 Kön. 22, 8: „Ich habe das Gesetzbuch gefunden“: Ein Buch ist in der Welt, welches „das Buch“ heißt. Alle andern Bücher haben ihre Aufschriften, dies eine hat keine Aufschrift; die Menschheit nannte es von selbst „das Buch“, das ist, Bibel. Es ist das einzige Buch, das sie nicht geschrieben hat, wie sie anderes schrieb; sondern auserwählte Knechte Gottes waren am Werk, „getrieben vom Heiligen Geist“. So wurde es kein Menschenbuch, sondern ein Buch Gottes. Daher sein Name über den andern Namen: „das Buch“. Keines Buches Geschichte ist derjenigen gleich, die „das Buch" hatte. Woimmer Gottes Volk daniederlag, und eine Reformation geschehen sollte, kam sie durch das Buch". Das erstemal unter dem König Josia, dem frommen Mann, der gern sein Volk erneuert hätte. Aber er war hilflos bis zu dem Tag, da der Priester Hilkia eine große Entdeckung machte: "Ich habe das Gesetzbuch gefunden im Hause des HErrn.“ Josia zerriß seine Kleider, als er die Worte des Buches hörte, und alsbald fing er die Reformation an. Er stürzte die Götterbilder, entweihte ihre Altäre, verstieß ihre Priester und sammelte ganz Juda zu dem lebendigen Gott. Die zweite Reformation geschah unter JEsus von Nazareth, und wieder war es „das Buch“. „Es steht geschrieben", sagte er zu dem Versucher; suchet in der Schrift", zu den Pharisäern; und wenn er in den Schulen predigte, ließ er sich „das Buch“ reichen. Ja er selbst war Buch, der andere Teil des großen Gottesbuches, damals noch ungeschrieben, aber bald geschrieben und von den Aposteln verkündigt als „das Wort“. Die Reformation wurde so groß, daß auch die Throne der römischen Kaiser nicht standhielten. Und eine dritte Reformation kam unter Martin Luther. Nicht er machte sie, sondern „das Buch“. Kein Kaiser noch weltliche Macht stand bei ihm; er ersann nicht kluge Anschläge mit den Weisen, aber „das Buch" hatte er. Mit dem Buche stellte er sich gegen die große Macht und viele List"; das Buch warf er unter das Volk und sammelte darum, was da wollte selig werden. Das meinte er auch mit dem troßigen Wort: „Das Wort sie sollen lassen stahn." Nie ist eine Reformation ohne das Buch" geworden, und wird auch keine ohne es werden. Denn zu einer Reformation reichen Menschenkräfte nicht aus. Ein zerfallenes Haus mögen die Menschen bauen. Aber ein Volk neu machen, Gottes Reich wiederherstellen, kann nur „das Buch“. Denn es hat nicht nur fromme Sprüche und hohe Gedanken oder Beispiele edler Menschen. Das hat man in andern Büchern auch. Aber Gott spricht in dem Buche, und das hat man in andern Büchern nicht, in keinem; und wo man es hat, sind es abgeleitete Bächlein aus diesem Brunnen. Gott spricht, und seine Sprache ist kein leerer Schall. geschieht etwas. „Gott sprach“, steht am Anfang.

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Wenn er redet, Gott sprach: Es

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werde Licht, und es ward Licht." Diese Sprache, gewaltig wie am ersten Schöpfungstag, geht wie ein Strom durch das Buch"; sie stößt Gewaltige vom Stuhl und erhöht die Niedrigen. Wo ein Mensch neu werden will, wird er es an dem „Buch“; und soll ein Volk neu werden, braucht es „das Buch“. Nicht Krieg und Trübsal machen es neu; sie sind ein Sturm, der zerbricht und manche an Gott irre werden läßt. Wenn es aber das Buch“ wieder fände, gewänne es Leben. Denn im Buche“ kommt Gott, der da spricht: „Es werde Licht!" „Und es ward Licht.“

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Promissourisches Zeugnis aus dem Konzil. In einem Vortrag vor der Toledo General Council Pastors' Association erklärte P. W. Brenner u. a., daß er nicht einverstanden sei mit dem, was D. L. Keyser in seinem Buch Election and Conversion sage über "man's free moral agency", über "the seeds of regeneration" in der Taufe und "potentially regenerated children". P. Brenner mißbilligt ferner die verlebende persönliche Note, von der auch D. Keysers Buch nicht ganz frei sei, und die offen zutage liege in D. Schüttes Zeugnissen“ und Prof. Fritschels Zur Einigung". Etliche Abschnitte aus P. Brenners Arbeit mögen hier wörtlich Plaß finden: "What Dr. Keyser has written on Conversion and also on Prayer, for instance, that 'grace puts man in a neutral state, and then it is the function of the human will to surrender to God's grace'; that there is a 'twilight stage'; that 'the unregenerate can pray for pardon and salvation'; that 'man must be willing to let God save him,' has received no criticism from the men who have hailed with delight the entrance of 'another valiant champion of Biblical Truth' into the theological arena, but all seemed pleased and wonderfully gratified to have found another true ally to help fight their opponents, 'the Missourians.' To use Dr. Stellhorn's own words: 'We welcome this very worthy addition to all that has been said and written in defense of Lutheranism during the religious war of more than thirty years.' If man is saved by grace alone, it is contradictory and inconsistent to talk of human 'activity,' 'concurrence,' and 'cooperation' in conversion, as Dr. Keyser and his allies so frequently do. But after all, Dr. Keyser does not believe that it is right to accuse the St. Louis theologians of Calvinism. He says: "This book [Dr. Pieper's] ought from now on to preclude the charge of Calvinism against Missouri.' Dr. Keyser aims to be fair, courteous, conciliatory, and kind towards all, but his attempts to persuade Missouri to enter into fellowship on the basis of 'justification by faith alone' and the offer of salvation to all, with liberty on any peculiar view of election and conversion, to hoist the white flag and declare peace' in disregard of conceded doctrinal disagreements, will not succeed. 'Peculiar views' on any doctrine constitute an effectual bar and hinderance, a serious difficulty and formidable obstacle to Lutheran union in any genuine and worthy sense of that

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