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volles Genüge; und dieser Weg heißt Buße, Vergebung der Sünden, ewiges Leben. Die Schrift nennt es Bekehrung. Wenn wir nicht Hunderte und aber Hunderte solcher Männer vom Offizier bis zum Gemeinen hier und im Osten in den vordersten Reihen hätten, die, zu JEsu bekehrt, jeden Morgen durch das kostbare Wort Gottes neue Kraft schöpfen und dadurch die stillen Vorbilder sind für die Kompagnien und Kolonnen, Leute, denen der Tod als übergang zum Leben in der Tat wenig bedeutet, die nicht nur heldenhafte Draufgänger sind, sondern, was fast noch höher wertet, in dem grauen monatelangen Einerlei durchzuhalten wissen und ihre Kameraden anfeuern, während drüben beim Feinde fortgesetzt ganze Infanteriezüge, die marode und müde sind, sich ergeben, es stände nicht so gut um Deutschlands Wacht. Mir blutet das Herz über das, was Sie ausfäen. Es klingt ja großartig, aber in den furchtbaren Stürmen des Lebens versagt diese Theologie. Gott möge uns allen ein weises, wahrhaft für ihn offenes Herz schenken! Ein nicht mehr junger Offizier. v. Hippel." — Von der Kraft des alten Glaubens und insonderheit von dem Nußen des Auswendiglernens von Chorälen in der Schule zeugt folgender Passus aus dem letzten Brief eines jungen Lehrers, den er kurz vor seinem Tode schrieb: „Bei den englischen Soldaten lagen viele Neue Testamente, Psalmenbücher, Choralbücher u. dgl. Unsere Soldaten führen nur das ganz kleine Armeegesangbuch mit sich und viele nicht einmal mehr das. Sie haben aber auch mehr nicht notwendig. Dank unserer vielgeschmähten deutschen Lernschule tragen sie die Sprüche und Lieder, die jetzt zu wunderbarem Leben erblühen, im Herzen. Man staunt oft, was der einfache Mann von seiner Schulzeit her noch weiß in dieser Beziehung, und jezt wird ihm das zum Trost und zur Kraftquelle. Wißt ihr noch, wie ich zu Pfingsten gemeinsam mit Herrn R. für unsere alte Lernschule eintrat? Graben, Hacken, Sägen, Kochen, alle Handfertigkeiten lernt man im Handumdrehen, wenn's nötig ist; aber das höhere Geistige?!"

F. B.

Gefangennahme deutscher Missionare. Die Rheinische Mission in Barmen hat die Nachricht erhalten, daß ihre Missionare Feige aus Sarepta (Kapland) und Laas aus Lüderitzbucht sowie der dortige deutsche Pastor Cörper mit Frau und zwei Kindern von den EngLändern in das Gefangenenlager nach Pieter-Marißburg gebracht worden sind, außerdem noch drei deutsche Missionare. Von der Berliner Mission sind die Missionare Zimmermann, Manzke, Jurkat und Jäckel als Gefangene nach Prätoria abgeführt, wo auch die Pastoren Wagner (Kapstadt) und D. Vietor (Prätoria) gefangengehalten werden. Die füdafrikanische Regierung, die anfangs den Missionaren gegenüber milde verfuhr, ist also nach dem Burenaufstand rücksichtsloser vorgegangen. Die Kirchen in England nehmen in hervorragender Weise an der geistigen Kriegsrüstung teil. Die christliche Kanzel steht im Bunde mit den Rekrutierungsbureaus.

Viele sehr angesehene Prediger verkün

digen den heiligen Krieg“ und stellen es der Jugend als Pflicht vor, sich unter die Fahnen zu begeben. Pfarrer gehen mit dem guten Beispiel voran. Der Hauptpfarrer der St. Georgskirche in Edinburgh ist als gemeiner Soldat eingetreten, um die Jugend seiner reichen Pfarrei nach sich zu ziehen. Bezeichnend ist, daß das Rekrutierungsgeschäft für die Armee Kitcheners zum Wettstreit zwischen den einzelnen Kirchendenominationen wird. Es entwickelt sich eine Geschäftskonkurrenz. Die Baptisten haben 13,265, die Kongregationalisten 14,007 Freiwillige gestellt. Die Kirchen rühmen sich, daß sie Freiwillige hergeben; ihre Namen werden von der Kanzel herab verkündigt. In City Temple fand eine Versammlung englischer Freikirchen statt, die Kriegsfragen behandelte. Morgens kam man zum Gebet zusammen; nachmittags wurden einige Reden gehalten, und abends trat der Schatsekretär Lloyd George auf, um über den Krieg zu sprechen. „Weder England noch Frankreich noch Rußland noch Serbien noch Belgien tragen die Verantwortung dieses furchtbaren Krieges, sondern Deutschland." Er zitierte das Wort eines französischen Generals, daß der Mann, der die Verantwortung dieses Krieges übernommen habe, die Seele eines Dämonen besiben müsse. Der Urheber dieses Krieges habe ein Verbrechen gegen die Menschheit begangen, und seine Grausamkeit verdoppele sich durch Verrat! Der Erzbischof von Canterbury, der aufgefordert worden war, sich über den Wunsch einiger Pfarrer, sich freiwillig zu stellen, zu äußern, erwiderte: „Die Lage eines Kämpfers ist unvereinbar mit der eines Mannes, der die kirchliche Weihe erhalten hat. Wir haben eine spezielle und besondere Berufung. Diejenigen, welche zum Dienst am Wort und der Sakramente geweiht sind, haben dieses Amt in Krieg und Frieden als ihren besonderen Beruf anzusehen." (A. E. L. K.)

Nicht

Die von Asquith am 22. Oktober gehaltene Rede lautet der „A. E. L. K.“ zufolge also: „Die Nachwelt soll wissen, wie in diesem Kriege England, Frankreich, Belgien, Rußland und Deutschland vorgegangen sind. Wir könnten wegen des deutschen Vandalismus Rache nehmen, aber dazu müßten wir auf eine zu tiefe Stufe heruntersteigen. (1) überlassen wir das Urteil lieber der Geschichte. alle Deutschen billigen die Mittel des Schreckens, die dem Kaiser gefallen. Viele haben die Verurteilung ausgesprochen; denn jeder zivilisierte Mensch muß sich dagegen aufbäumen. In der Tat hat ein großer Teil Deutschlands den Weg menschlichen Fortschrittes betreten; aber nur äußerlich, denn in Wirklichkeit ist das teutonische Volk eine Gesellschaft, die mehr als ein Jahrhundert hinter unserm Zeitalter zurückgeblieben ist. Außerlich mögen die Deutschen Universitätslehrer und Professoren der Philosophie sein; moralisch sind sie aber weniger wert als der lette Pariser Apache. Nicht alle Deutschen sind mit diesen Brutalitäten einverstanden; das beweist der Rücktritt von Moltkes, der, angeckelt durch

so viel Bestialität, auf sein Amt verzichtete, um nicht teilzuhaben an den wahnsinnigen Verrücktheiten des Kaisers und des Hofes von verächtlichen Fanatikern, der diesen umgibt. Wenn man die deutschen Soldaten Hunnen nennt, so beschmußt man sogar das Andenken Attilas; denn wer kaltblütig einem Geschöpf die Hände abschneidet und schamlos eine wehrlose Frau verstümmelt, kann nicht unser Nächster fein. Die Deutschen gehen mit den Gefangenen in ihrer Gewalt ebenso um wie seinerzeit mit den unglücklichen Afrikanern, so daß sie also schon eine lange Erfahrung darin haben. Darum muß Deutschland von der Weltkarte verschwinden, niemals darf sich ähnliches in der Geschichte wiederholen; denn das ist eine Schande, die nicht allein auf die Teutonen fällt, sondern auf alle andern, die da dulden, daß ein Volk von Barbaren mitten unter den zivilisierten Völkern bestehen darf.“ Ein Kommentar ist überflüssig, wo also die Leidenschaft alles andere überschreit. F. B.

Die Aussichten des Protestantismus in Frankreich nach dem Krieg bespricht Louis Lafon in der Evangile et Liberté also: „Das Frankreich von morgen wird nicht dem Frankreich von gestern gleichen. Es vollzieht sich eine Wiedergeburt in Frankreich. Aber der Protestantismus, der vorn in der Front so viel Opfer bringt, begreift hinter der Front die neue Zeit nicht. Er hätte sich seit zehn Jahren auf einen Réveil rüsten sollen; er hat es nicht getan. Der Protestantismus ist in sich gespalten. Die vorgefaßten Meinungen bleiben bestehen. Törichte Streitereien haben ihn geschwächt. Er hat sich selbst die Kraft entzogen, ein Werkmeister am Bau des nationalen Glaubens zu sein. Er erntet jezt seine eigene Unfähigkeit, die er reichlich gesät hat. Die Wiedergeburt des Glaubens wird katholisch sein. Was wir tun können, ist nur dies, daran zu arbeiten, daß der gute Katholizismus das übergewicht bekomme über den schlechten. Wir werden das nur zustande bringen durch wirksame und unablässige Sympathie, durch Erweiterung unsers eigenen Horizonts, durch die den Katholiken dargebotene Hand." Hierzu bemerkt die „A. E. L. K.“: „Das sind seltsame Worte eines Protestanten, Worte, die den Verzicht auf Sieg der eigenen Sache bringen. Solcher Protestantismus ist geschlagen, ehe er zu kämpfen beginnt."

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„Freimaurerloge von Negern wird Abzeichen und Regalien ausliefern müssen." Unter dieser überschrift berichtet die W. P.": "In Freimaurerkreisen von St. Louis rief die Nachricht große Befriedigung hervor, daß ein Richter in Atlanta, Ga., in einem Prozeß wegen Benuhung des Freimaurertitels und der Freimaurerabzeichen durch Neger gegen diesen Mißbrauch eingetreten ist. Den Mitgliedern der Ancient Egyptian-Arabic Order, Nobles of the Mystic Shrine, wird nun nichts übrigbleiben, als ihren schönen langen Titel und all die schönen Vorstecknadeln und Ringe, die sie erst vor kurzem angeschafft hatten, wieder

abzuschaffen. Der betreffende Richter hat entschieden, daß die Erlaubnis, Freimaurerlogen zu gründen, nur von der Großloge dieses Ordens erteilt werden kann, und daß selbständige Logen sich nicht Freimaurerlogen nennen können, ohne solche Erlaubnis erhalten zu haben." Wie der Richter dies Urteil mit der amerikanischen persönlichen Freiheit reimt, wird nicht berichtet. F. B.

Literatur.

Briefe von C. F. W. Walther an seine Freunde, Synodalgenossen und Familienglieder, herausgegeben von L. Fürbringer. Erster

Band. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. $1.00 portofrei.

Es ist dies ein Buch, auf welches viele schon seit Jahren mit Schmerzen ge= wartet haben. Und das lange Warten hat das Verlangen auch nicht vermindert, sondern nur gesteigert. Wir haben darum auch keine Sorge, daß das Buch Absag finden wird, damit auch die folgenden Bände erscheinen können. Welch einen Genuß bieten Luthers Briefe! Sie bringen uns in die unmittelbare Nähe seiner Person, in seine Familie, in sein Kämmerlein, in seine eigenste Atmosphäre, und öffnen sein großes, warmes Herz ohne Hülle unsern Blicken. Dasselbe gilt von Walthers Briefen; fie geben ihn besser und getreuer als die beste Biographie. Der vorliegende erste Band von 240 +X Seiten bietet 112 Briefe aus den Jahren 1841-65. Mit welcher Liebe und rücksichtsvollen Sorgfalt Prof. Fürbringer sich seiner Arbeit entledigt hat, davon zeugt nicht bloß das Vorwort, sondern der Tert selber mit seinen Fußnoten. Auch äußerlich ist das Buch dem Inhalt entsprechend nobel ausgestattet. Größe: 52 X7%, watered silk cloth-Einband, mit Goldprägung auf Rücken und Vorderdeckel und hübschem Farbenschnitt. Als Beigabe bringt es die Reproduktion einer Photographie Walthers aus dem Jahre 1857 mit seinem Namenszug. F. B. Beichtreden über alt- und neutestamentliche Terte. Gesammelt von H. Bouman. Concordia Publishing House, St. Louis, Mo. 75 Cts.

Die vorliegende Sammlung von Beichtreden enthält auf 164 Seiten 31 Predigten von Pastoren unserer Synode, deren Namen im Inhaltsverzeichnis ge= geben werden. Vertreten sind u. a. folgende Namen: F. Drögemüller, R. Kretzschmar, F. Verwiebe, C. Kühn, H. Schulz, W. Bröcker, H. Succop, E. Zapf, F. P. Wilhelm. Im Vorwort sagt Prof. Pardieck: „Anfängern im Predigtamt können fie als Muster dienen, und auch erfahrenere Seelsorger, die in der Beichtrede immer dasselbe und doch nicht dasselbe sagen wollen, werden auch wohl etwas mit dieser Sammlung anzufangen wissen; und selbstverständlich können diese Reden neben den in der Kirche gehaltenen Beichtreden den einzelnen Christen zur Vorbereitung dienen auf ihren Abendmahlsgang." Findet dies Unternehmen Anklang, so sollen weitere Sammlungen von Kasualreden folgen.

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Gnade

F. B.

um Gnade." Ein Jahrgang Evangelienpredigten von D. Georg Stödhardt, weiland Pastor der ev.-luth. Gemeinde Zum Heiligen Kreuz und späterem theologischen Professor am Concordia-Seminar zu St. Louis. Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. $2.25. Zu beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

D. Stödhardt war nicht bloß ein tiefer, gründlicher Theolog, sondern auch ein in seiner Art beredter, lehrhafter, erbaulicher und wahrhaft evangelischer

Prediger. Seit Jahren sind seine herrlichen Advents- und Passionŝpredigten, die zu den Besten ihrer Art und auch zum Besten, was D. Stödhardt geschrieben hat, gehören, in den Händen unserer Pastoren. Der vorliegende Band bietet 63 Predigten über die Evangelien des Kirchenjahrs, die Stöckhardt in den Jahren 1879 bis 1886 gehalten hat. Wie aber die übrigen gedruckten Predigten Stöckhardts, so wird man auch die vorliegenden nicht im gewöhnlichen Sinne des Worts populär finden. Was ihnen aber in dieser Hinsicht abgehen sollte, ersehen sie durch Tiefe der Auffassung und Empfindung sowie durch gründliche Behandlung und Verwertung des Tertes. Sie sind sämtlich reich an Lehre, Strafe, Warnung, Mahnung und Trost, dazu auch leicht verständlich und zeit gemäß. Unsern Lesern seien sie hiermit bestens empfohlen!

F. B. Internationale Monatsschrift für Wissenschaft, Kunst und Technik. Heft 5. Verlag von B. G. Teubner, Leipzig. 30 Pf.

Dieses Heft bringt folgende Artikel: 1. „Der Krieg und der islamische Orient", von E. Littmann. 2. „Der Krieg und die Slawen", von A. Brückner. 3. „Unser Schuß der Kunstdenkmäler“, von P. Clemen. 4. „Strauß und Renan", von M. Meinerz. 5. „Das deutsche Heerwesen in alter und neuer Zeit", von G. v. Below. 6. „Nation, Kultur, Religion", von P. Feine. 7. „Notwehr“, von W. His. 8. „Das Auslanddeutschtum und die christlichen Missionen im gegen= wärtigen Weltkrieg", von C. Mirbt. 9. „Der Krieg“, von E. Sellin. 10. „Die deutsche Mathematik", von H. Timerding. 11. „Entwicklung der deutschen Artillerie in den letzten Jahrzehnten“, von K. Bahn. F. B.

A. Deicherts Verlag, Leipzig, hat uns zugehen lassen:

1. 25 Jahre Neue Kirchliche Zeitschrift", Registerheft: 1. Mitarbeiter und ihre Beiträge, 2. Systematischer Teil, 3. Namen- und Sachregister, 4. Bibelstellen. (M. 3; für Abnehmer der Zeitschrift: M. 2.)

2. Neue Kirchliche Zeitschrift", XXV. Jahrgang, 12. Heft mit Artikeln von D. Wohlenberg: „Das Neue Testament und der Krieg", von D. Lütgert: „Wie soll in der christlichen Kirche die Buße gepredigt werden?", von D. von Bezzel: ,,In piam memoriam" (Buchruder, Burger, Kahl), von D. Grütmacher: „In piam memoriam" (Frank). (M. 2.50 pro Quartal.)

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3. Die Theologie der Gegenwart", VIII. Jahrgang, 6. Heft: „Neues Testa= ment" von Prof. D. G. Wohlenberg. (M. 3.50 pro Jahr; für Abonnenten der „Neuen Kirchlichen Zeitschrift": M. 2.80.) J. B. JESUS; HIS WORDS AND HIS WORKS. According to the Four Gospels. With explanations, illustrations, applications, twenty art plates in colors by Dudley, numerous half-tones, and maps. By W. Dallmann. Northwestern Publishing House, Milwaukee, Wis. $3.00. 3u beziehen vom Concordia Publishing House, St. Louis, Mo.

Uns ist in den verflossenen Jahren angesichts der endlosen Bücher und Zeitschriften über die Schrift, welche jahrein, jahraus hüben wie drüben in Deutschland erscheinen, der Gedanke gekommen, ob nicht bei dieser Bücher- und Zeitschriftenflut die Quelle der göttlichen Wahrheit, die Schrift selber, vernachlässigt und an die Seite geschoben wird. Zurück zum Quell der Heiligen Schrift selber! das sollte darum bei Predigern und Laien immer stärker wieder die Losung werden. Die Schrift selber sollte gelesen, immer wieder gelesen werden, damit fie uns ebenso geläufig und verständlich wird wie unsere Tageszeitung. Doch P. Dallmanns Buch gehört zu denen, die nicht von der Schrift weg-, sondern in dieselbe hineinführen wollen. P. Dallmanns anregende Weise ist unter uns bekannt. Auch in der vorliegenden Schrift ist sein Stil populär, zuweilen stark populär und infolge mancher durch Assoziation wachgerufenen Ideen nicht immer erbaulich. Auch was die adäquate Richtigkeit des Gedankens betrifft, haben wir uns zuweilen ein Fragezeichen zu sehen veranlaßt gesehen. Die Bilder find gut und machen das Buch für jung und alt anziehend und geeignet als Geschenk.

F. B.

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