die Gräfin Soldau aus dem russischen Hauptquartier; die Frau Großfürstin Maria, Erbprinzessin von Sachsen-Weimar nach Wien; die russischen Generals-Frauen von Knorring und von Enden von Teplik; Fürst Esterhazy in's Hauptquartier; von Neisner, österreichischer Artillerie-General, von Hagg, preußischer General, von Hardenberg, preußischer Staatskanzler, von Küster, preußischer Staatsrath, Graf Haugwiz, österreichischer General, Herzog von Kumberland, englischer General; sämmtlich zur Armee. Vom 27. bis letzten August: 28 österreichische, 29 russische, 13 preußische, 6 englische und 2 schwedische Kuriere; ferner Graf Nesselrode, blessirter österreichischer Major, von Ballieux, Major, von Feldegg, Oberlieutenant, Kronberger, Lieutenant von Devaux-Infanterie, sämmtlich blessirt; Lord Walpole, englischer Minister; Baron Humboldt, preußischer Gesandter; Graf Aberdeen, englischer Gesandter; Prinz Hessen-Philippsthal, russischer Oberst; Fürst Suboff, russischer General; Prinz Meklenburg, russischer General; die neuerrichtete böhmische adelige Garde zu Seiner Majestät in's Hauptquartier; 10 Offiziere und 368 französische Kriegsgefangene, unter dem Commando des Hauptmanns Baron Hartancour, nach Czaslau. Vom 1. bis 7. September: 28 österreichische, 35 russische, 20 preußische, 6 englische und 2 schwedische Kuriere; General Vandamme, als Kriegsgefangener, am 1. September hier durch nach Petersburg; von Frierenberger, blessirter österreichischer ArtillerieGeneral; 9 gefangene französische Offiziere und 600 Gemeine, unter der Escorte des preußischen Lieutenants Schmidt; 79 Offiziere und 2090 Mann kriegsgefangene Franzosen; der russische Lieutenant Gnesel mit 500 französischen Kriegsgefangenen; 165 französische Offiziere und 1800 Gemeine als Kriegsgefangene von Teplik; Hauptmann Reising von Vogelsang-Infanterie mit einem kriegsgefangenen französischen General, 2 Obersten, 3 Capitäns und einem Adjutanten nach Brünn; 19 gefangene Offiziere und 678 Gemeine nach Czaslau. Dieser Auszug, worin jedoch die meisten Angekommenen und Abgegangenen nicht aufgenommen werden konnten und die fast sämmtlich aus Verwundeten bestanden, wird darthun, wie überfüllt damals Prag sein mußte.*) Die damaligen Gast- und Einkehrhäuser waren: „Zum Erzherzog Carl,“ „zu 3 Linden,“ „zur alten Post,“ „das rothe" und „hohe Haus,“ „das grüne Kreuz," „das schwarze Roß,“ „das Bad," „der goldene Engel" und zum Charaus," die, damals meist unansehnlich und unausgebaut, die Fremden, wenn nicht der größte Theil der Offiziere in Privathäusern untergebracht worden wäre, kaum aufzunehmen im Stande waren. Welch ein Iagen und Treiben in jener Epoche auf den nun durch die Eisenbahnen verödeten Landstraßen herrschte, darüber giebt der Kurierwechsel jener angeführten nur wenigen Tage deutlichen Aufschluß. *) Nach der Schlacht von Dresden und Kulm war der Verkehr am stärksten und an diesen Tagen passirten Hunderte von Offizieren die Hauptstadt; weit weniger nach der Schlacht bei Leipzig. Das Amt eines Postmeisters und Vorspanncommissärs war unstreitig damals das geplagteste und unangenehmste, und es war jenen Männern nicht zu verargen, wenn sie nach Jahren noch stets dieser Zeiten sich erinnerten, gern hiervon sprachen, ihre damalige Wichtigkeit hervorhoben und mit Abenteuern und Thaten prahlten, die sie damals mitten unter dem Kriegsvolke muthig und kalt= blütig bestanden. Ihr Verdienst, so wie das der ebenfalls hart mitgenommenen Quartiermeister durchaus nicht schmälern wollend, ist hier nur von Ienen die Rede, die es mit der Wahrheit nicht ganz genau nahmen und nur die Zuhörer zu unterhalten suchten. Bei aller Redlichkeit ihres Charakters gab es solche Männer und so mancher Leser wird sich noch ihrer erinnern; doch nun erzählen sie schon lange nichts mehr, sie sind todt, fast alle todt, diese gemüthlichen, aufgeweckten, behäbigen Gestalten, durch deren Diensteseifer und Umsicht, nach ihrer Angabe, so mancher glückliche Coup ausgeführt, ja selbst Schlachten gewonnen worden waren. Und so wie sie nicht mehr sind, stehen ihre Häuser, ihre großartigen, damals nöthig gewesenen Stallungen verödet, und kommt ein Wanderer ja noch in diese Gegend, so blickt ihm die Vergangenheit aus den wüsten Gebäuden, sowie z. B. der Posthof zu Peterswalde, wo sonst 80 Pferde standen, traurig und wehmüthig entgegen. Zeitungs-Nachrichten. Nr. 1. Mit welcher Siegeszuversicht Napoleon Anfangs des Jahres 1813 noch auftrat, beweist ein Zeitungsartikel aus Paris vom 28. December 1812, worin von einer Heerschau am Carousselplatz in einer Stärke von 40,000 Mann die Rede ist. Ferner wird gesagt: dreimalhunderttausend Mann stehen im Innern Frankreichs zur Disposition des Kaisers. Die 100 Cohorten Nationalgarden geben ihm 100 Bataillone und eben so viele Compagnien Artillerie. Diese Truppen, die seit einem Jahre ausgehoben sind, bestehen aus Männern von 22 bis 30 Jahren und sind zu jedem Dienst und zu allen Fatiguen tauglich. Die Conscription von 1813 gab 160,000 Jünglinge, die seit dem 1. September 1812 ausgehoben, und bereits bewaffnet, gekleidet und einverleibt sind. 30,000 Mann alte Truppen, die bisher zum Seedienst gebraucht wurden, sind ebenfalls disponibel, seitdem man diesen Dienst den Matrosen und Marineartilleristen übertragen hat. Außer diesen 300,000 Mann im Innern marschiren in diesem Augenblicke 30,000 Mann unter Commando des Generals Grenier durch Bayern, 70,000 Mann bilden das Corps des Herzogs von Castiglione an der Oder und die Division, die bisher Pommern besetzt hielt, steht nun zu Danzig. Diese 3 Corps zwischen dem Rheine und der Weichsel machen also 100,000 Mann aus, lauter Nationalfranzosen und wovon noch kein Mann an den Schlachten und Mühseligkeiten der großen Armee Theil genommen hat. Und noch bleiben für Frankreich die wichtigen Hilfsquellen offen, welche ihm Italien und seine übrigen Bundesgenossen darbieten, und es bedarf nur wenige Monate, um, falls es die Umstände erfordern, 200,000 Streiter denjenigen beizufügen, über welche Frankreich schon jest disponiren kann. Nr. 2. Frankfurt, den 1. Januar 1813. Gestern sahen wir den Grafen von Türenne, Kammerherrn des Kaisers; den Herrn von Lauriston, Adjutanten Seiner Ma= jestät; die Herren von Lamberti und de Hevuy, Stallmeister des Kaisers, welche sämmtlich von der großen Armee kommen, hier durchpassiren. Nr. 3. Paris, den 1. Januar 1813. Die Rückkehr Napoleons nach Paris ist ohne Zweifel ein großer Aerger für Diejenigen, welche die Haut des Löwen verkauft hatten, ehe derselbe gefangen war. Napoleon ist nicht todt, die französische Armee ist nicht vernichtet. Rußland und England können die Bedingnisse des Friedens nicht dictiren, nicht die Provinzen wieder erobern, nicht in ihrer ehemaligen Unabhängigkeit Holland, Hamburg, Toscana, Nom, Neapel und alle anderen mit Frankreich vereinten Staaten wieder herstellen. Sie können die Veränderung nicht bewerkstelligen, da sie nicht im Stande sind, die Bourbone wieder auf den Thron Frankreichs einzusehen. Indessen können sie viel thun und der Augenblick ist günstig. Nußland hat Beweise von Hilfsmitteln und Vertheidigungsmacht abgelegt. Wenn also Großbrittanien und Nußland gegenwärtig übereinstimmen und ihre Absichten nicht überspannt und unausführbar sind, so können diese beiden Mächte sich, sowie dem ganzen Europa einen dauerhaften Frieden verschaffen. |