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wir durch die Neflerion gewinnen 1). Die Wahrneh, mung findet nur dann Start, wann Veränderungen- in dem Körper, welche bis zum Gehirne fortgeleitet worden find, die Seele berühren. Das Wahrnehmungsvermögen macht das Unterscheidungsmerkmal zwischen deṁ Thierreich und den nfedrigeren Wesen der Natur aus. Auf dem Wahrnehmen beruht der erste Schritt und die erste Bedingung zur Erkenntniß, deren ganzer Stoff durch dasselbe ursprünglich in die Seele geleitet wird. Je we niger Sinne ein Mensch oder ein anderes Geschöpf besißt, je schwächere und wenigere Eindrücke auf die Sinne ers folgen und je minder lebhaft die Seelenkräfte sind, die sich mit ihnen beschäftigen, desto größer ist der Abstand zwischen ihrer Erkenntniß und derjenigen, welche bei andern Menschen gefunden wird 2).

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Das zweite Vermögen, vermittelst dessen die Seete einen weiteren Fortschritt zur Erkenntniß macht, ist das des Behaltens oder der Aufbewahrung der einfachen, durch Sinneswahrnehmung oder Selbstbeobachtung gegez benen Borstellungen 3). Es zeigt sich auf eine doppelte Weise thätig. Erstlich, indem die Vorstellungen, welche in die Seele eingeführt worden sind, eine Zeitlang wirks lich in der Vergegenwärtigung erhalten werden; dies

1) 1. c. chap. IX. 1. perception, as it is the first faculty of the mind exercised about our ideas, so it is the first and simplest idea we have from reflection. 2) 1. c. §. 2-15.

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3) I. c chap. X. S... the next, faculty of the mind, whereby it makes a farther progress towards knowledge, is that which I call retention or the keeping of those simple ideas etc.

nennt man die Betrachtung *). Zweitens durch Wiederbelebung oder Erneuerung der Vorstellungen, die nach dem Eindrucke verschwanden oder gleichsam aus dem Gesicht auf die Seite gelegt wurden. Dies nennt man das Gedächtniß, welches die Vorrathskammer unserer Vorstellungen ist 2). Vorstellungen sind aber nichts Ans deres, als Vergegenwärtigungen im Bewußtseyn; mit ihrer bestimmten Anerkennung hören sie auf, etwas zu seyn. Daher bedeutet der Ausdruck,,etwas niederlegen 3) in dem Behältnisse des Gedächtnisses“ nur so viel, daß wir die Fähigkeit besißen, in vielen Fällen die ehemals in uns aufgetretenen Vorstellungen mit dem Bewußtseyn ihres ehemaligen Vorhandenseyns wieder zu beleben. In diesem Sinne sagt man, unsere Vorstellungen befinden sich in dem Gedächtnisse, da sie doch in der That nir gends als in dem Vergegenwärtigungsact existiren. Die Aufmerksamkeit und die Wiederholung ) tragen viel dazu bei, dem Gedächtniß etwas einzuprägen. Diejenigen Gegenstände aber, welche von selbst bei der ersten Ers

1) 1.c.: first, by keeping the idea which is brought into it, for some time actually in view, which is called contemplation.

2) 1. c. §. 2. the other way of retention is the power to revive again in our minds those ideas, which after imprinting have disappeared or have been as it were laid aside out of sight. This is memory, which is as it were the store - house of our ideas. Vergl. hierüber 1. c. §. 2-10.

3) this laying up of our ideas in the repository of the memory.

4) attention and repetition.

scheinung den tiefsten und dauerhaftesten Eindruck machen, find die von Vergnügen oder Schmerz begleiteten.

Eine andere für die Erkenntniß wichtige Seelenthå tigkeit entspringt aus dem Unterscheidungsvermögen *), durch welches die verworrenen Vorstellungen in deutliche verwandelt werden. Von der Deutlichkeit der Begriffe und der Fähigkeit, auch die geringsten Verschiedenheiten an den Objecten aufzufassen, hangt großentheils das Treffende des Urtheils und die Sicherheit der Schlußs folgerung ab. Die Urtheilskraft ist als Folge des Unters scheidungsvermögens dem Wiß entgegengesetzt. Der Wih beruht hauptsächlich auf der Verbindung der Vorstellun gen, er zeigt sich nämlich in einer schnellen und mannig. faltigen Zusammenstellung solcher Dinge, welche in gewiss fer Hinsicht einander ähnlich oder zusammenpassend sind, um dadurch gefällige Gemälde und angenehme Anschauuns gen für die Einbildungskraft zu erzeugen. Die Urtheilss kraft dagegen, äußert sich in einer sorgfältigen Sonderung von Vorstellungen, in denen auch nur die kleinste Vers schiedenheit gefunden werden kann, um zu verhüten, daß wir nicht, durch Aehnlichkeit oder Verwandtschaft getäuscht, ein Ding für das andere nehmen 2). Zur gehörigen

1) the discerning faculty. 1. c. chap. XI.

2) 1. c. §. 2. Wit lying most in the assemblage of ideas, and putting those together with quickness and variety, wherein can be found any resemblance or congruity, thereby to make up pleasant pictures and agreeable visions in the fancy; judgement, on the contrary, lies quite on the other side, in separating carefully, one from another, ideas wherein can be found the least difference, thereby to avoid being misled by similitude and by affinity to take one thing for another.

Unterscheidung der Vorstellungen trägt vornehmlich thre Klarheit und Bestimmtheit bei.

Ferner kommt für die Vermehrung und Vervollkomm nung unserer Vorstellungen die Thätigkeit der Vergleis chung) in Betracht, die in Ansehung ihres Umfanges, ihrer Grade, im Betreff der Zeit und des Raumes und, anderer Umstände erfolgt. Aus ihr erwächst ein zahlreicher Stamm von Begriffen, die wir unter dem Namen der Verhältnißbegriffe zusammenfassen,

Nächst ihr beobachten wir in unserem Gemüth ein Verbindungsvermögen 2), welches verschiedene durch Sinneswahrnehmung und Reflexion gegebene einfache Vors stellungen verknüpft und aus ihnen zusammengefeßte bil, det. Zu dieser Verbindung läßt sich auch noch die Er weiterung der Vorstellungen 3) rechnen. In ihr ist zwar die Zusammensetzung minder sichtbar, jedoch werden durch sie wirklich Vorstellungen zusammengereiht, obgleich nur einartige. So erzeugen wir z. B. den Begriff von eis nem Dußend durch die Addition mehrerer Einheiten.

Endlich trägt viel zur Ausbildung unserer Vorsteltungen bei das von dem Gebrauche der Sprache unzer trennliche Abstractionsvermögen ). Wir bedienen uns der Worte als äußerer Zeichen unserer innern Vorstellun gen. Da die lehteren von individuellen Dingen gewonnen werden, so müßte es eine unendliche Zahl von

1) the comparing them one with another. I. c. §. 4. 2) composition. 1. c. §. 6.

3) enlarging.

4) the power of abstracting. 1. c. §. 8-11.

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Sprachzeichen geben, wenn jede einzelne eine besondere Benennung erhalten sollte. Um dies zu vermeiden, er: hebt der Verstand die besonderen Vorstellungen zu allges meinen. Er betrachtet sie als solche Erscheinungen im Innern, welche aus dem Zusammenhange mit den übrigen · ́existirenden Gegenständen herausgehoben und von den Die reale Existenz begleitenden Umständen, z. B. von Zeit und Raum, abgesondert werden; dies Verfahren heißt die Abstraction ). Die in Anschauung der Indis vidualobjecte aufgefäßten Vorstellungen werden hierdurch allgemeine Vergegenwärtigungsmittel`` såmmtlicher Dinge in einer und derselben Gattung, und ihre Namen wer den allgemeine Benennungen, welche auf Alles anwends bar sind, was mit den abstracten Begriffen Einstimmiges existirt. Diese so entstandenen bloß subjectiven Er scheinungen in der Seele bewahrt der Verstand zugleich mit den an sie geknüpften Sprachzeichen auf, ohne dars auf zu achten, wie, woher und mit welchen begleitena den Wahrnehmungen sie in die Seele kommen, und ges braucht sie als Regeln für die Classificirung und Ber nennung der existirenden Dinge, insofern diese mit the nen als mit ihren Gemeinbildern übereinstimmen 2).

1) 1. c. §. 9.: to prevent this, the mind makes the partis cular ideas, received from particular objects, to become general; which is done by considering them, as they are in the mind such appearances, separate from all other existences and the circumstances of real exi. stence, as time, place, or any other concomitant ideas, This is called abstraction.

2) 1. c. §. 9. Such precise naked appearances in the mind, without considering how, whence, or with what others they came there, the understanding lays

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