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1844 hernach den Fluss zwölf oder fünfzehn (Engl.) Meilen hinauffuhr und denselben am 20. jenes Monats verliess, indem er ihn,,Columbia" nach seinem Schiffe nannte, welchen Namen der Fluss jetzt noch führt.

Auf diesen Factis beruht unser Anspruch auf die Entdeckung und Einfahrt in den Fluss. Sie sind zu gut beglaubigt, um bestritten zu werden. Aber man hat ihnen die angeführten Entdeckungen Meares und Vancouver's entgegengestellt. Zwar hat jener einen Theil der Küste, durch welche der Columbia in den Ocean sich ergiesst, im Jahre 1788 (fünf Jahre, ehe Capitain Gray die Barre passirte und in dem Flusse ankerte) erforscht, um auszufinden, ob der in den spanischen Karten angegebene, St. Roc genannte Fluss existire, oder nicht; aber es ist eben so wahr, dass er ihn gar nicht entdeckte. Im Gegentheil erklärt er ausdrücklich in seinem Reiseberichte hinsichtlich des Resultats seiner Beobachtungen:,,wir können jetzt mit Sicherheit behaupten, dass es keinen solchen Fluss giebt, wie der St. Roc, der in den spanischen Karten angeführt ist;" und um gleichsam seine fehlgeschlagene Hoffnung zu verewigen, nannte er das Vorgebirge, welches nördlich von der Einfahrt, wo er ihn zu entdecken erwartete, liegt, Cap Disappointment und die Einfahrt selbst Deception Bay. Zwar hat auch Vancouver im April 1792 dieselbe Küste erforscht; aber er verfehlte jenen Fluss zu entdecken, wovon sein eigenes Journal den bündigsten Beweis liefert, so wie es seine feste Ueberzeugung, dass kein solcher Fluss existire, darthut, Er war wirklich davon so fest überzeugt, dass, als er bald nachher mit Capitain Gray zusammentraf und von ihm benachrichtigt wurde, dass er in der Breite von 46 Grad 10 Minuten vor der Mündung eines Flusses gewesen sei, dessen Ausfluss so stark wäre, dass er dadurch am Einlaufen gehindert sei, er doch noch ungläubig blieb uud sich in seinem Journal in diesem Sinne stark ausdrückte. Kurz nach diesem Zusammentreffen besuchte Capitain Gray wieder die Mündung desselben, passirte seine Barre und segelte den Fluss hinauf, wie angegeben worden ist. Nachdem er ihn verlassen, besuchte er Nootka - Sund, wo er seine Entdeckungen an Quadra, den spanischen Befehlshaber jenes Ortes mittheilte und demselben eine Karte und Beschreibung der Flussmündung gab., Nach seiner Abreise traf im Sep

tember Vancouver daselbst ein, der dann von der Ent- 1844 deckung des Capitain Gray unterrichtet wurde und von Quadra Copien der Karte, welche er ihm gelassen hatte, erhielt. In Folge solchergestalt erhaltener Nachricht fand er sich bewogen, jenen Theil der Küste wieder zu besuchen. Es war während dieses Besuchs, dass er in den Fluss am 20. October einlief und seine Besichtigung hielt.

Aus diesen Thatsachen erhellt, dass die als Beweis angeführten Entdeckungen von Meares und Vancouver nicht im Geringsten den Anspruch des Capitain Gray auf die Priorität seiner Entdeckung erschüttern können. Der Beweis zu seinen Gunsten ist in der That so schlagend, dass man versucht hat, unserm Anspruche durch den neuen und ganz unhaltbaren Grund auszuweichen, dass seine Entdeckung nicht in einem nationalen, sondern in einem Privatschiffe gemacht worden sei. So beschaffen und so unbestreitbar ist Grossbritannien gegenüber der Beweis unseres Anspruchs wegen Priorität der Entdeckung, hinsichtlich der Mündung des Flusses, der Passirung seiner Barre, des Einlaufens in denselben und des Hinaufsegelns auf demselben, durch die Reise des Capitain Gray allein, ohne die frühere Entdeckung des spanischen Seefahrers Heceta, von welcher weiter unten noch besonders gesprochen werden soll, in Betracht zu ziehen.

Auch ist der Beweis der Priorität unserer Entdeckung der obern Flussarme und deren Erforschung nicht minder schlagend. Ehe der Tractat, durch welchen wir 1803 Louisiana erwarben, ratificirt war, wurde der Plan zu einer Expedition entworfen, an deren Spitze man Meriwether Lewis und William Clarke stellte, um den Missouri und seine Hauptarme nach ihren Quellen hin zu erforschen und dann einen Fluss, entweder den Columbia, Oregon oder Colorado, oderirgend einen andern, der die directeste und fahrbarste Wasser-Communicationquer über den Continent zum Behufe des Handels darbieten möge," zu suchen und ihm bis zu seinem Ausfluss in den Stillen Ocean nachzugehen. Die Gesellschaft fing im Mai 1804 an, den Missouri hinaufzureisen, und erreichte im Sommer 1805 die oberen Gewässer des Columbia. Nachdem sie viele Ströme, welche sich in denselben ergiessen, überschritten hatten, erreichten sie in der Breite von 43° 34′ den Kooskooskee, fuhren denselben bis zum

1844 hauptsächlichsten südlichen Arm, welchen sie Lewis's Fluss nannten, hinab, folgten demselben bis zu seinem Zusammenfluss mit dem grossen nördlichen Arm, den sie Clarke's nannten, und fuhren dann bis an die Mündung des Flusses hinab, wo sie landeten und an der Nordseite von Cap Diappointment ein Lager bezogen, in dem sie überwinterten. Im folgenden Frühling traten sie ihre Rückreise an und setzten ihre Erforschungen stromaufwärts fort, indem sie seine verschiedenen Arme sich bemerkten und einige der vorzüglichsten weiter verfolgten, und kamen endlich im September 1806 nach einer Abwesenheit von zwei Jahren und vier Monaten in St. Louis an.

Diese wichtige Expedition brachte der Welt die Kenntniss dieses grossen Flusses, der bei Weitem der grösste auf der westlichen Seite dieses Continents ist, — mit seinen zahlreichen Armen und den ausgedehnten Landstrichen, welche er oberhalb der Puncte, bis zu welchen Gray und Vancouver ihn hinaufgefahren waren, durchströmt. Sie fand viele Jahre früher Statt, ehe irgend ein Unterthan Grossbritanniens oder irgend einer andern civilisirten Nation, so weit es uns bekannt ist, ihn besucht oder erforscht hatte. Sie berechtigt uns eben so klar zu dem Anspruch auf die Priorität der Entdeckung hinsichtlich seiner oberen Arme und der Erforschung des Flusses und der Region, durch welche er strömt, als die Reisen des Capitain Gray und des spanischen Seefahrers Heceta uns zur Priorität in Bezug auf die Mündung und Einfahrt in sein Fahrwasser berechtigen.

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Auch ist unsere Priorität der Ansiedelung nicht minder gewiss. Ansiedelungen wurden durch amerikanische Bürger bereits 1809 und 1810 am Columbia gegründet. In letzterem Jahre bildete sich in Newyork eine Company, an deren Spitze sich John Jacob Astor, ein begüterter Kaufmann jener Stadt, befand, und welche den Zweck hatte eine regelmässige Kette von Etablissements am Columbia und der angrenzenden Küste des Stillen Oceans zum Handeltreiben zu bilden. Zeitig im Frühling 1811 errichteten sie ihr erstes Etablissement an der Südseite des Flusses etliche Meilen oberhalb Point George, wo sie im folgenden Juli von Herrn Thompson, einem Landmesser und Astronomen der Nordwest-Company, und seinen Begleitern besucht wurden.

Diese waren von jener Company abgeschickt worden, 1844 um der amerikanischen Company in Besitznahme der Mündung des Flusses zuvorzukommen, fanden sich aber in ihrem Vorhaben getäuscht. Die amerikanische Company errichtete zwei damit verbundene Etablissements den Fluss weiter aufwärts: das eine am Zusammenflusse des Okenegan mit dem nördlichen Arme des Columbia ungefähr sechs hundert (engl.) Meilen oberhalb seiner Mündung, das andere am Spokan, einem Strome, der einige funfzig (engl.) Meilen weiter nach oben in den nördlichen Arm fällt. Diese Posten gingen während des im folgenden Jahre erklärten Krieges in den Besitz Grossbritanniens über; durch den ersten Artikel des Tractats von Gent, welcher den Krieg beendigte, wurde jedoch bestimmt:,,alle Territorien, Plätze und Besitzungen jeder Art, welche durch die eine oder andere Partei während des Krieges genommen sind, oder nach Unterzeichnung des Tractats genommen werden mögen, ausgenommen die unten erwähnten Inseln (in der Bai von Fundy) sollen ohne Verzug zurückgegeben werden." Dieser Bestimmung gemäss, welche alle Etablissements der amerikanischen Company am Columbia umfasst, wurde Astoria am 6 October 1818 durch Agenten, welche von Seiten Grossbritanniens zur Zurückgabe gehörig auctorisirt waren, auf förmliche Weise an Agenten zurückgegeben, welche von Seiten der Regierung der Vereinigten Staaten gehörig auctorisirt waren es in Empfang zu nehmen, welches unsere Besitzung in den Stand zurücksetzte, in welchem sie vor ihrem Uebergang in die Hände brittischer Unterthanen sich befand.

Das sind die Facta, auf welche wir unsere Ansprüche auf Priorität der Entdeckung und Priorität der Erforschung und Ansiedelung, Grossbritannien gegenüber, hinsichtlich des Stromgebietes des Columbia stützen. So viel in Betreff der Ansprüche, die wir nach unserem eigenen, eigenthümlichen Rechteu auf jene Region haben.

Diesen haben wir die Ansprüche Frankreichs und Spaniens hinzugefügt. Erstere erlangten wir durch den 1803 ratificirten Tractat von Luisiana und letztere durch den Tractat von Florida, welcher 1819 ratificirt wurde. Durch ersteren erwarben wir alle Rechte, welche Frankreich auf Louisiana hatte, „in der Ausdehnung, die

1844 es jetzt (1803) in den Händen Spaniens hat und als Besitzung Frankreichs hatte, und wie dieselbe nach den später zwischen Spanien und andern Staaten abgeschlossenen Tractaten sein sollte." Durch letzteren hat Se. katholische Majestät,,an die Vereinigten Staaten alle seine Rechte, Ansprüche und Forderungen abgetreten" auf das westlich von den Felsengebirgen und nördlich von einer auf dem 42sten Breitengrade von einem am südlichen Ufer des Arkansas unter jener Breite liegenden Punkte nach der Südsee gezogenen Linie, das heisst auf die ganze westlich von jenen Gebirgen und nördlich von jener Linie durch Spanien in Anspruch genommene Region.

Die Abtretung Louisianas gab uns einen unbestrittenen Rechstitel, der westwärts vom Mississippi bis an den Gipfel der Felsengebirge sich erstreckte und südlich zwischen jenem Fluss und jenen Gebirgen nach den spanischen Besitzungen sich ausdehnte und zwischen welchen und unseren Besitzungen die Grenzlinie nachmals durch den Florida - Tractat festgesetzt wurde. Dieselbe trug auch viel zur Verstärkung unseres Rechtstitels auf die jenseit der Felsengebirge liegende Region bei, indem wir dadurch die so wichtige Continuität westwärts nach dem Stillen Ocean hin, welche durch den Tractat von 1763, wie weiter unten gezeigt werden wird, aufgegeben war, wieder erhielten.

Jene Continuität giebt einen gerechten Grund zu einem Gebietsanspruche, der, vereint mit Entdeckung und Besitznahme, unbestreitbar zu sein scheint. Es wird von Allen zugegeben, dass keiner von beiden auf den eigentlich entdeckten oder occupirten Platz beschränkt ist. Es ist klar, dass, um den entdeckten oder occupirten Platz Nutzen bringend zu machen, er sich wenigstens auf einige Entfernung über den wirklich entdeckten oder in Besitz genommenen Raum hinaus ausdehnen müsse; wie weit aber, das ist, als abstracte Frage, eine ungewisse Sache. In jedem besonderen Falle ist dieselbe dem Einflusse einer Menge Rücksichten unterworfen. Bei einer Insel hat man in der Praxis gewöhnlich behauptet, der Anspruch der Entdeckung oder Besitznahme erstrecke sich auf die ganze Insel; eben so ist es bei einem Flusse gebräuchlich gewesen, ihn auf die ganze durch ihn entwässerte Region auszudehnen,

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