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ordentlichem Professor der Philosophie an der Universitát
zu Jena.

3 weiter Theil.
Geschichte der neueren Philosophie.

Erste Hilfte.

Gotha !

in der Hennings'schen Buchhandlung.

Vorrede.

em Plane gemäß, welchen die Vorrede im ersten Theile hinsichtlich auf den Umfang dieses Handbuches und auf die Haupteintheilung seines Inhaltes angegeben, umfaßt die vorliegende erste Hälfte des zweiten Theiles die Schilderung der merkwürdigeren Momente in der Reihenfolge der philosophischen Bestrebungen seit dem Wiedererwachen derselben im Mittelalter bis auf Kant.

Ueber die Absichten und Grundsäge, von denen der Verfasser bei der Wahl und Bearbeis * 2

(RECAP 6008" ~757

v.2, pt.1

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tung des in diesem zweiten Band enthaltenen Stoffes geleitet worden, findet er nicht nöthig, etwas hier zu bemerken, da es eben diejenigen find, welche er, als bestimmend für das Ganze feines gegenwärtigen Unternehmens, im ersten Bande bereits ausgesprochen hat. Sie bezeich= nen den Gesichtspunct, aus welchem der Verfaffer nach Vollständigkeit und nach Zweckmäßigkeit seiner Darstellung gestrebt, und dessen Průfung er zunächst seinen Lesern und Beurtheilern empfehlen muß.

Dagegen fühlt er sich gedrungen, für Freunde der Philosophie, die an den philosophischen Verhandlungen zuschauend und empfangend Theil nehmen, ohne daß sie in den Gang der= selben unmittelbar thätig eingreifen, an dieser Stelle ein Wort von der Ausdehnung des Gesichtskreises zu sagen, innerhalb dessen allein, nach seiner Ueberzeugung, jene Theilnahme und mithin auch das Studium der Geschichte der Philosophie ihnen wahrhaft förderlich sich erweisen kann.

Die Grundlage, oder, wie man noch mehr bezeichnend sich ausdrücken darf, den Mittelpunct eines jeden philosophischen Systemes seit Platon

machen die mehr oder weniger entwickelten, und auch da, wo sie nicht in einer gesonderten Bearbeitung hervortreten, in allen Lehrbegriffen des Systemes dem Blicke der Sachkundigen sich offenbarenden Ansichten aus, welche dessen Urheber von der Entfaltungsweise, der Form, der Bedeutung und den Schranken des menschlichen Erkennens und Wollens sich angeeignet hat. Werden diese Ansichten methodisch ausgebildet, so entsteht eine Wissenschaft, welche man füglich die Theorie des Erkenntnißvermögens nennen kann, weil ihr Hauptzweck auf die Entdeckung der Genesis und der Geseze des Bewußtseyns und auf die Bestimmung des Verhältnisses der sämmtlichen psychischen Thätigkeiten zum Erkennen gerichtet ist. Nun hat ein jeder philosophische Lehrfaß seinen Anspruch auf nothwendige Gültigkeit durch den wesentlichen Zusammenhang zu begründen, der ihn in dem Bezirke des gesammten Systemes der philosophischen Wissenschaften mit den entweder von ihm vorausgeseßten oder aus ihm abgeleiteten Behauptungen verknüpft. Deshalb gilt dies nicht bloß von der Metaphysik, mit Einschluß der speculativen Naturlehre, sondern auch von der philofophischen Entwicklung der sittlichen, rechtlichen und religiösen Wahrheiten, daß

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