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wohl, daß hier eine kluge Behandlung die bifte Wirkung hoffen ließ.: Er sah auch ein, daß das Stift Strahow seiner rechtmäßigen Einkünfte durch den Abt Jakob beraubt war, daher vertheidigte er gleich beim Anfange dieser Würde die Rechte dieses Stiftes, und ließ nichts aus, was zur Glückselige feit der sich anvertrauten Heerde, wie auch zum ehemaligen Glanze dieses sonst so prächtigen Stiftes beitragen konnte. Und dies verursachte dem Lobe= lius beim Abte Jakob eine so heftige Verfolgung, daß er das Stift Strahow zu verlassen, und in ein anderes Stift sich zu begeben entschlossen war. Allein die füsse Erinnerung der Bekehrung so vieler Seelen, und der versprochenen Belohnung, die er von seinem gutigsten Schöpfer hofte, hielten ihn zurück, und er blieb noch so lange da, bis man ihn wieder in sein Stift berief, wo er noch im Jahre 1583 als Regeus Conventus Teplenfis (fo brücken sich die Jahrbücher des Stifts Tepel aus) so trefflich lebte, daß es den Teplern Prämonstratensern schien, als wären die schönen Tage des Ordensstifters Wor Norberts zurück gekommen. Das Zutrauen der ihm anvertrauten Brüder wirkte auch, daß er in Bestrei tung seines Amtes unermüdet, und wieder vom stea bower Abte Mathias mit Bewilligung des Tepler Abtes als Prior in das Stift Strahon berufen ward. Er wurde also das zweitemal als Prior des Strahower Stifts im Jahre 1583. den 7. Septemb..

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erkannt m), und reiste von Tepel nach Prag ab, wo er zum Nachfolgen des Herrn Andreas Werner, (ber im Jahre 1585. Jum Abte strahower Stiftes, da der Mathias nach Tepel als Prälat in diesem Jahre abgehen mußte, erwählt, und im Jahre 1586. die Probsten zu Doran wieder erhielt,) von dem strahower Stifte aufgenommen war n). Als Abt von Strahow fing gleich Lobelius an, feine vå terliche Hand an das Werk zu legen, und weil ihm die Stiftseinkünfte zum Bau des Stiftes und der Kirche nicht hinlänglich zu seyn schienen, so bat er, sowohl vom Kaiser Rudolph dem Zweiten, durch dessen mildesten Beitrag er auch den Bau der St. Roduskirche 1587. (da er gerade zum Generalvikar von dem damaligen Herru General des Prämonstratenserordens in allen k. k. Erbländern sammt den pohlnischen Provinzen ernannt ward,) zu Ende brachte o), wie auch von anderen Magnaten Böhmens

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unter

m) Die Tepler Jahrbücher sagen: deinde aliquamdiu teplenfis Conventus regens, ac rurfum ftrahovienfis Prior. Aloys Hackenschmied seht das Jahr 1583. den zten September in seinen Mss. hiftorischen Missellen fest.

n) Eben dieselben Jahrbücher geben das Jahr 1586.
feiner Wahl an, wie auch Friedenfèls in monte
"Sion inclyto pag, 232. Hammerschmied Prodrom.
pag. 404. und Lachenius in seiner Leichenrede.
6) Hammerschmied in Prodrom, glor. Prag. pag. 404,
B

unterstüßt zu werden. Sein Wunsch wurde glücks lich erfüllt, und man sah in einigen Jahren das Stift Strahow und die Kirche im vorigen Glanze. p) Die Ordensglieder wurden vermehrt und in einen besseren Stand durch das unermüdete Bestreben uns fers Lobelins verfeßt. Um aber ihnen auch die. nothigen Wissenschaften beibringen zu können, legte er im J. 1594. eine kleine Bibliothek, die er noch im J. 1615. als Erzbischof, von Prag, ́mit trefflichen Werken verz mehrte, an g). Er stellte seinen Brüdern gelehrte

MánP) Abt Lachenius rühmt das Bestreben unsers Lohelius wie auch die Freigebigkeit Rudolphs des II. auf diese Art an: Millibus multis collatis Ecclefiam hanc (ftrahovienfem) gloriofiffimi Cacfaris Rudolphi et illuftriffimorum Regni hujus procerum, quorum nunc etiam praefentes vultus intueor, adjutus liberalitate aedificavit - - (Lohclius).

9) Daß die ftrahower Bibliothek noch nicht so zahlreich

im Jahre 1596. gewesen, als man vermuthen wollte, berichtiget uns davon der damalige Prior Johann Schisler in der Zuschrift, die er en Johann Lohes lius, feinen würdigsten Abt, da er die Sermones de ordine et habitu &c. Ordin. Praem. Adami Praemonftr. verbefferte, und herausgeben wollte, gerichtet hat; wo er ausdrücklich Seite 19. schreibt: ,,Hocce praefenti libello, quem fuperioribus diebus in exigua illa noftra reperi Bibliotheea, ita nobis viam modumque... ponit &c. Diese ist angeführte Sermones werden in der strahower Bibliothek unter den Handschriften aufbewahret.

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Männer vor, die sie in nöthigen Wissenschaften bes tehren mußten. Eben dasselbe verordnete er auch in andern sich anvertrauten Stiftern; die er als Ges neralvikar besuchte, und trachtete die Wissenschaften nuszubreiten. Was konnte also Nüglicheres der Kirche und dem Staate durch diese so kluge Anstals ten unsers Lobelius entstehen ? und doch fand er folche Gesellschaften in einigen Häusern seines Drs. dens, die sich so trefflichen Anstalten widerseßten, und ihm die Macht etwas in Absicht der Wissens schaften, wie auch der Klosterdisziplin zu veranstalten, absprechen wollten. Er behauptete aber doch feine Rechte, und schrieb öfters nach Rom um die Bestätigung seiner Rechte und Ordensprivilegien, dererwegen er auch im Jahre 1598. den Herrn Johann Schisler, Prior von Strahow, zu dem das maligen römischen Pabste Klemens VIII. schickte; ja er reiste gar selbst mit dem Herrn Kaspar von Queftenberg r) im Jahre 1601. dahin, um diesem betrübten Zustande abzuhelfen, und die Bestätigung der Ordensprivilegien erhalten zu können, welche er mit vielen Ehrenbezeigungen vom römischen Hofe glücklich erhalten hat. Auf diese Art führte er sein nen Plan aus, und man sah in einer kurzen Zeit B 2 dar,

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r) Questenbergs Biographie hat uns unser berühmter Pelzel mit dem verewigten Voigt Parte I. Effigicrum Eruditor. Boh, et Morav, geliefert.

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darauf die Wissenschaften, die ordensmäßige Lebens in allen ihm anvertrauten Stiften auf das schön ste blühen. Da ihm alles nach Wunsche gelang, und seine tiefe Einsicht in die Wissenschaften und der Eifer, womit er die römische Kirche gegen die Protestanten zu Tepel verfocht, dem Pabste und Kaifer Rudolph dem Zweiten bekannt wurde; um feine Verdienste krönen und der Kirche, wie auch dem Staate dadurch einen Nugen verschaffen zu können: trug man ihm das Bisthum zu Sebaste, und Suf fraganat zu Prag 1602. an. Lobelias, der über, haupt ein sanfter und demüthiger Mann war, schlug diese Würde aus, und entschuldigte sich beim Pabste, wie auch bei seinem Monarchen auf das möglichste. Kaiser Rudolph aber, der ihn schon öfters in den wichtigsten Staatsangelegenheiten zu Nathe zog, und dessen Verdienste zu schäßen wußte, überzeugte unsern Lobelius von den Vortheilen, die er dadurch der Kirche und dem Staate verschaffen könnte, so trefflich, daß er die Würde annahm, und im Jahre 1604. konsekrirt wurde. s)

3binko Berka von Dube

und sein Nachfolger Karl von Lamberg waren diejenigen Erzbischöfe von Prag, unter welchen unser

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Siehe Raspars von Questenberg Oratio dum Reverendifhmus in Chrifto Pater ac Dominus Joannes Lohelius -- · in Episcopum Sebaftenfem et Suffraganeum Pragenfem confecraretur in 4to. 1604. habita, et Pragae in Typographia 6. Norberti 1650. 4. denuo excufa.

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