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how, welchem Hochdieselben eben als würdigster Abt seit des 1779ten Jahrs 8ten März vorstehen, zuzueignen. Ich thue es gegenwärtig, und zwart um so mehr, da eben im Jahre 1594. der from me Johann Lobeline die ftrahower Bibliothek an legte, welche Ew. Gnaden ist zu vervollkommnen mit dem edelsten Eifer sich bemühen,” ich aber überz zeugt bin, daß Ew. Gnaden als mein würdigster Borsteher und Gönner es ftatt eines von mir ab gelegten wärmsten Dankes für alle mir erwiesene Wohlthaten und eines Denkmales meiner Hochachtung und Liebe gegen das Stift Strahow allezeit ansehen und annehmen werden. Ich bin mit tiefa fter Ehrfurcht

Euer Hoch vården und Wohlgebohrnen

gehorsamster der Verfaffer.

D

ie Mitte des sechszehnten und der Anfang des Siebenzehnten Jahrhunderts zeichneten sich in Böh men besonders aus. Das erste, wie es uns die Geschichte Böhmens gibt, brachte das goldene Zeitalter der Wissenschaften und Künste, und das zweite eine grauliche Empörung hervor. In beiden lebten Männer, die sich theils durch ihre gegründete Religion, theils durch Wissenschaften und Künste um ihr Vaterland verdient machten, und deswegen auch geschägt und belohnt, dann aber zur Zeit der Empörung, die unter Ferdinand dem Zweiten aus: brach, gemißhandelt wurden, oder gar ihr liebes Vaterland verlassen mußten. Aus der Zahl solcher verdienten Männer war Johann Lobelius, der zu Eger im Jahre 1549. auf die Welt kam a) und sich

durch

a) Dieses Jahr wird aus der Grabfchrift, die man in der strahower Kirche zu Prag antreffen kann, und

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burch fein verdienstvolles Leben bei der Nachwelt
merkwürdig machte. Wer feine Eltern gewesen, läßt
fich nicht genau bestimmen; muthmassen kann man
aber, daß sie arme Bauersleute waren, die das
Fuhrwesen getrieben haben, weil er selbst, da
er zum prager Erzbischof im Jahre 1612. vom
Raiser Mathias ernannt war, die Winde zum Zeis
chen seines geringen Herkommeus fammt der June,
schrift: Suscitans de terra inopem et de ftercore eri-
gens pauperem *) im Schilde führte b). Zu Eger,
wo fein Bildniß in der Rathsftube aufbewahrt
wird c), will man bið an diefen Tag behaupten;
man Sis an die

fein Vater hatte zu Wogau als Knecht bei einem
Landmanne gelebt. Im 13ten Jahre seines Alters,
nämlich 1564, kam Lobelius nach Tepel, wo er
anfangs als Stallbube, dann zur Bedienung des

Herrn

die ich weiter unten liefere, und solche schon Bo
huslaus Balbint in Miscell. Decadis Imac Lib. IV.

parte 1. pag. 106. und 107.

Martyre poenitentiae D. Joan.

Berghauer in Pro o

Nepomuc. pag. 116.

117. Amand von Friedenfels in monte Sion inclyto
pag. 284 285. und Cruger in pulveribus S. ad a.
Novemb. angeführt haben, beståtiget.

b) Berghauer ibid. pag. 114.

e) Berghauer ibid, pag. ead.

b. t. Der ben Geringen aus dem Staube aufrichtet,
und den Armen aus dem Koth erhöhet. Psalm

112. D. 7.

1

Herra Johann Morregine fonst Maskönig genann ren damaligen Abres von Tepel aufgenommen ward, Während dieser Zeit legte unser Lobelius verfchie dene Proben seiner Geschicklichkeit ab, und zeigte eine besondere Anlage, sowohl zu den Wissenschaften als auch zur Tonkunst an sich. Alles dieses bemerkte. der menschenfreundliche Abt, und wußte das von der Natur "beglückte Talent zu schäßen. Er ließ ihn aber in beiden Gegenständen nach und nach unter richten, und Lobelius brachte es durch seinen unermübeten Fleiß so weit, daß er seine Mitschüler weit hinter sich zurücklicß,' und Organist bei der Stiftss kirche zu Tepel wurde. Im Jahre 1573. nahm ihn Murregius in den Prämonstratenserorden auf d) wo

er

d) Weazel Schilling, Prior-zu Tepel,, der die Jahrbůcher des Tepler Stiftes im Jahre 1621, gesammelt und susanrmengeschrieben hat, giebt uns eine volls kommene Nachricht in Tomo Ino Annalium davon : „Hinc anno (1586) circa Feltum Nativ. R. V. M. ,,Frater Joannes Lohelius, quondam Monafterii Te

plenfis Profeffus, Abbas Strahovicafis electus eft. ,,Nae felix hic et albae galinae, ut ajunt, Filius! ,,Dum ita fcribo, adhuc in vivis eft, et Archiepis,,copum Ecclefiae pragenfis agit. Puer in mondte,,rium Teplenfo ex patria venit, et ftabularium agit. ,,lllius indole a D. Abbate Joanne Meüşkönig anim ,,adverfa, in illius famulum fusceptus eft. Ex fa,,mula

er nach der zweijährigen Präfung nämlich 1575. die gewöhnlichen Ordensgelübde feyerlich ablegte c) und sich immer nach dem Beispiel seines vortrefflichen Abtes, der schon im Rufe eines frommen und rechtschafs

,,mula organifta adminiftrante D. Abbate fumptus, effectus. Sed ille tandem faeculi pertaefus, religio„fam vitam meditatus eft, et accepta a Rdmo. Ar,,chiepiscopo Pragenfi Antonio dispenfatione (P. Aloys Hackenschmied ein Tepler Prämonftratenfer fest in feinen MSS. Miscellaneis, die er im Jahre 1662. zusammengeschrieben approbante et laudante Ilmo. Domino Archiepiscopo Pragenfi an) A. 1573. habi,,tum Religionis in Monafterio fuscepit.,, Eben auf bicfe Art drücken fich choticschauer Jahrbücher aus: ,,Anno 1551. Joannes Lohel puer venit ad Monalle„rium, fufcipitur à Domino Meüskönig, famulatur ,,primum ftabuli Magiftro, deinde Abbati, cujus be,,neficio candidam yeltem induit 1573.,, Diese bei: den Nachrichten habe ich den weien geschickten Manneru und Liebhabern der vaterländischen Ge: schichte, Herrn Anton Bramaržik, würdigßten Bis bliothekar im Stifte Tepel, und Herrn Franz Xaver Haberkorn zu verdanken.

e) Der gelehrte Abt von Bruck in Mähren Benedike

Lachenius, soust Lacher genannt, fast in seiner
Leichenrede, die er 1623. den zten November in der
frahswer Kirche hielt, und dieselbe. Herr Johann
Chryfoftem Van der Sterre, damaliger Prior bei

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