versichert seyn sollte, dass sein Unternehmen Gott angenehm und gefällig wäre. Denn dass unser Vergnügen, das wir in der Welt geniessen, dem göttlichen Wohlgefallen überhaupt gemäss sey, ist vorhin genug beiesen; was aber überhaupt damit überein kommt, das kann nach scinen besondern Arten demselben nicht zuwider seyn. Es bedarf es auch nicht, dass wir bey allen Umständen eine aus drückliche Versicherung haben, da es uns schon genug seyn kann, wenn nur die Hauptfache gegründet ist, Was den 6). Einwurf anlanget, dass man nicht sagen kann, es geschehe im Namen Jesu und in seiner Nachfolge und Sinn, so ist dabey zu merken, dass wenn man es überhaupt auf Christi Excimpel deuten will, man nicht leugnen kann, dass er eine erlaubte Veränderung mit seinem Verhalten bestätiget hat; will man es insbesondere von solchen Sachen erklären, darinn er sich seinen Nachfolgern zum Muster vorgestellet hat, so wird man immer beweisen können, dass auch gleichgiltige Handlungen dahin zu rechnen sind, da es sich nicht weiter als auf zeitliche Handlungen erstrecket, welches man aus solchen Oertern, in welchen von der Nachfolge Christi ge. handelt wird, leicht wird schliessen können. Wäre es auch in gleichgültigen Handlungen nicht erlau bet, 1 : bet, darinn wir nicht des Herrn Jesu Muster vorzeigen könnten, so würde ein grosser Theil sundlich und verboten seyn. Weil aber im Namen Jesu etwas thun, nach der Absicht Pauli mit bedeutet, es zu seiner Ehre und Verherrlichung verrichten, so gehöret diess in so ferne zu dem c) Einwurf, ob man sagen kann, dass solche Lufthandlungen zur Ehre Gottes geschehen. Man muss aber wohl unterscheiden, ob solche Lufthandlungen der Hauptzweck sind, dazu wir eigentlich leben, oder ob sie dagegen erlaubt, und der göttlichen Ehre nicht zuwider sind; das erste wird keiner behaupten können, wohl das letzte. Man muss auch unter demjenigen, was unmittelbar und dagegen mittelbar dem HErrn zut Ehre gereich et, einen Unterscheid machen; ift gleich ein Christe bey jeder Gelegenheit im Stande, Gott zu preisen und seinen Ruhm zu verkündigen, so kann man doch von den Lufthandlungen an sich nicht sagen, dass sie unmittelbar die Ehre und die Verherrlichung Gottes zut Absicht haben. Es folget aber daher keinesweges, dass sie nicht mittelbar dahin gerichtet seyn sollten; denn wie ein rechtmälliges Vergnügen überhaupt, so sind auch unsere Lufthandlungen, ihrer Abficht nach, darauf angesehen, dass wir uns von der Arbeit dadurch abimlissigen, und neue Kräfte sammlen, d) und letzten Einwurfs noch zu erinnern seyn mögte: ob jemand solches thun würde, so dass, er in der Stunde sterben, oder für Gottes Gerichte treten wollte, so ist es eine andere Frage, ob ein Christ mit dem Vorsatz, es thun würde, dass er in der Stunde sterben und vor Gottes Gerichte treten wollte, und dagegen eine andere, ob einem Christen, der in der Gnade Gottes stinde, eine erlaubte Lufthandlung schaden würde, wenn ihn in der Stunde, da er sie vornimmt, der Tod dahin reissen sollte. Wir find gewiss, dass wenn ein Christ seine letzte Stunde ohnstreitig vorher wüsste, er in derfelben wol so wenig auf eine Lufthandlung als auf Essen und Trinken gedenken würde; so wenig aber einem gläubigen Christen das Esien und Trinken zum Nachtheil geteichen kann, wenn ihn der Tod übereilen sollte, fo wenig wird es eine Luft hand Es wird dies genug seyn, von dieser wichtigen Sache zu erinnern. Wir haben fowol zu Euér Wohl-Ebrwürden Einsicht und Theologischen Klugheit das Vertrauen, es werden Dieselben selbst erkennen, und aus den in diesen Bedenken vorausgesetzten Cautelen leicht schliessen können, dass ein Prediger, wenn er der Lufthandlungen und sonderlich des Tanzens auf der Canzel gedenket, wol Ursache hat, mit der grössten Behutsamkeit zu reden, damit es nicht das Anschen habe, als ob man es den Leuten mit Fleiss anrathen wollte, denn dies würde gewiss mehr Schaden als Nutzen stiften, weil doch der Missbrauch, der dabey öfters vorgehet, ohnedem schon genug ist. |