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in anderer Fassung enthält, giebt Kr. in einem besonderen Nachtrage. Den Beschlufs machen einige Exkurse.

Die sachlichen und sprachlichen Anmerkungen sind angemessen, doch aber wohl im allgemeinen zu voll. Etwas weniger wäre besser.

Einwände gegen die Erklärung behalte ich mir vor, mich für heute begnügend, die neue Ausgabe allen Freunden der spanischen Dichtung und allen denen, welche die schöne Sprache gründlich lernen wollen, nach ihrem Werte gebührend empfohlen zu haben.

Spanische Bibliothek mit deutschen Anmerkungen für Anfänger.

Von J. Fesenmaier. 2 Bändchen. München, Lindauer, 1884.

Wieder ein Versuch, die spanischen Texte in usum Delphini zu bearbeiten. Bisher sind solche Unternehmen gewöhnlich in den Anfängen stecken geblieben. Dafs Fesenmaier dazu befähigt ist, hat er durch seine Grammatik bewiesen; und so ist gegen die Anmerkungen nicht viel einzuwenden. Das erste Bändchen enthält Erzählungen und Schilderungen von Hartzenbusch und Mesonero Romanos, eine angemessene Auswahl. Los amantes de Teruel", Bändchen II halte ich für ein weit über Verdienst gepriesenes Stück; aber es rührt und hat den romantischen, d. h. unrealen Charakter, den die Spanier lieben. Für uns ist es nichts. Fehlerhaft ist in I, S. 14 das interrogative cuan ohne Accent; ebenso S. 40 donde, como. S. 29: division ist nicht im allgemeinen „militärische Bedeckung. S. 40: Diputacion provincial ist nicht Stelle in der Provinz, sondern Provinzialbehörde. II, S. 85: siendo mal" denn wenn es schlecht ist; vielmehr, wenn es ein Übel ist. S. 86: al que“ soll sein á lo que. Keinesfalls! al bezieht sich auf das vorhergehende tálamo. Falsch gedruckt mufs S. 72 der Vers sein: „te dejo por ahora con vida“; es fehlt eine Silbe (yo oder la).

Die Übersetzung schwieriger Stellen ist nicht zu verwerfen, aber doch nur so, dafs zugleich eine Anleitung, eine Analyse der sprachlichen Eigentümlichkeit mitgegeben wird; die freie Übersetzung allein thut es nicht. Nur selten finden wir ein Eigentlich". In I, 5 vermifst man eine Erklärung zu der Stelle hacer la córte á los señores de ella", die beliebte Art, um nicht zu sagen Manier, sich auf ein Wort mit dem Pronomen in anderem Sinne zu beziehen, worin Cervantes grofs ist oder sündigt. Einigemal finden sich ungewöhnliche deutsche Ausdrücke, Provinzialismen: Entgang (1, 29), beheimatet. Ich wünsche den Unternehmern verdienten Erfolg und Fortgang.

Grammatik der spanischen Sprache von Dr. Julius Wiggers. Zweite Auflage. Leipzig, Brockhaus, 1884.

Die Wiggerssche Grammatik ist, was den wissenschaftlichen Wert anbetrifft, anerkanntermafsen eine der besten, wenn nicht die beste, der zum Unterrichten bestimmten. Ob sie deshalb auch die für den praktischen Gebrauch geeignetste sei, dies ist noch eine andere Frage, welche die Erfahrung beantworten mufs; im allgemeinen scheint nur das gesagt werden zu können, dafs sie im Streben nach Vollständigkeit etwas zu ausführlich und umfangreich geraten ist. Die Grammatiker würden gut thun, einen ersten Kursus für den Anfänger voranzuschicken und diesem dann die ausführlichere Darstellung folgen zu lassen, oder beides durch verschiedenen Druck, resp. eine Scheidelinie auszuzeichnen. Ich merke nur an, was mir in der zweiten Auflage, welche sich von der ersten nicht bedeutend unterscheidet, als irrig oder fehlend aufgestofsen ist. Es ist einiges vergessen worden, so S. 73 id-os von irse; auf S. 166 steht es aber. S. 46 fehlt die Endung des Superlativs -érrimo; S. 107 war ein Ausdruck wie algo de bueno mit anzuführen, auch das hi d'algo hidalgo.

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S. 115 zu un poco de carne" der Hispanismus „una poca de carne". Irrtümer sind folgende: S. 131 werden postrar-se und tocar (ob von tangere?) als Inchoative mit aufgeführt. Ibid. -ir komme meistens von lat. -ere und -ère her; der Ausdruck „meistens" ist irreführend; gemeint ist, die Mehrzahl der Verben auf -ir. S. 132: -stes sei verkürzte Endung für -steis; umgekehrt ist diese (neusp.) durch Analogie aus jener (altsp.) entstanden. S. 134: dafs das span. Fut. Conj. aus lat. Conj. Perf. entstanden sei, ist mindestens ungewifs und höchstens so viel zu behaupten, dafs sich Conj. Perf. und Fut. exactum in einer Form vereinigt haben. In no sé lo que me digo ni lo que me hago (S. 140) möchte ich das zweite Mal doch me lieber für den Accusativ ansehen = lat. non scio quid me faciam. S. 147: verschiedenen Ursprungs seien pensar, compensar, recompensar und tentar, intentar, atentar, welch letzteres lieber hier mit aufzuzählen war, als kurz zuvor. Mit nichten! Alle gehen auf tendre tentum, pendere pensum zurück und verhalten sich ganz anders als helar anhelar, tentar contentar und detentar u. a. S. 182: dentro vom lat. intra und de, dagegen S. 186 lat. intro, davon sp. dentro; das letztere ist natürlich das Richtige. S. 183: in palabra por palabra“, „dia por dia“ ist „por" doch wahrscheinlich gleich lat. per, sicher aber in echar por la izquierda“. S. 220: les fuerza“, „les ha contentado" und die anderen Beispiele. les soll Dativ sein, mit welchem ältere Schriftsteller gewisse Verben verbunden hätten. Sicherlich nicht, vielmehr Beispiele für den häufigen Gebrauch von les als Accusativ. S. 262: esforzado und sacudido sind nicht Participien mit aktiver Bedeutung, sondern richtige Passiva: ermutigt und geschüttelt, gerieben. S. 18 wird nieta abgeleitet von nieto; in diesem Falle ist es umgekehrt; nieta lat. neptis. S. 75: in dímonos dimosnos ist s nicht des Wohlklangs wegen ausgefallen, sondern durch Assimilation verschwunden (nn n). Ebenda ist das über hé, hételo etc. Gesagte durchaus richtig; nur vermifst man die Erklärung, um so mehr, da frz. voici, voilà angezogen wird. Ein Druckfehler ist S. 182 placer für parecer. Das sind einige Proben davon, dafs das gute Buch noch eine etwas genauere Durchsicht hätte erfahren können; sicherlich wird sich noch mehr finden lassen, da ich nicht alles genau nachgelesen habe. In der Lautlehre, Seite 1-10, wäre mancherlei zu bemerken, namentlich dafs bei der Ableitung betonte und unbetonte Silben gar nicht geschieden werden, auch nicht der Vokal und der Konsonant y; letzterer wird überhaupt nicht erwähnt. Contribuir ist dreisilbig, aunar, reunir zweisilbig, da die beiden Vokale aufserhalb der Tonsilbe nur den Wert eines kurzen Vokales haben. Acudir ist nicht gleich lat. accurrere, sondern accutere. Dafs in conmiliton, inmaduro die Assimilation wieder beseitigt worden sei, ist doch eine lautgeschichtlich falsche Angabe, die Assimilation ist im Vulgarlatein eben nie vollzogen worden.

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Die Formenlehre ist vermischt einerseits mit Lexikalischem (z. B. die Geschlechtsregeln), andererseits mit Syntaktischem. Aus beidem ist dem Verf. kein Vorwurf zu machen. Dagegen ist mit Recht darüber zu streiten, ob, gerade wenn die Grammatik bestimmt ist, einem praktischen Zwecke zu dienen, der Sprachgebrauch der klassischen Werke, d. h. des 16. und 17. Jahrh. zu Grunde zu legen sei. Ich halte eine solche Orthodoxie für einseitig und nicht berechtigt. Dr. Paul Foerster.

Zeitschriftenschau.

Fiàmuri Arbërit, La Bandiera dell' Albania, Periodico mensile diretto da Gerolamo de Rada.

Anno II, 1, I-III: Es ist zu wünschen, dafs die Pforte die in Gefängnis und Verbannung gehaltenen albanischen Edeln frei gebe. III-IV: Von

den Albaniern in Griechenland, auf welche schon Plato im Phädon 24 hinzuweisen scheint. IV-V: Ein Gedicht von Pietro Chiara: Der Krieger Skanderbeks. VI-VIII: Das Ideale im Leben (Fortsetzung). Zum Schlufs noch eine kurze Zuschrift Ludwig Podhorkys, Mitgliede der Ungarischen Akademie, aus Paris, in französischer Sprache, welche auf die Übereinstimmung der lateinischen, finnischen, albanischen Konjugation hinweist.

Anno II, 2, I: Zu Bukurescht grofse Fortschritte zur Pflege der albanischen Sprache. Der Verein für dieselbe zählt 300 Mitglieder, besitzt eine eigene Druckerei, hat neue Geldmittel bekommen. I-III: Griechenland will nichts von diesen Bestrebungen eines sich von ihm absondernden Albanentums wissen. IV: Nachrichten aus Durazzo. V: Ein deutsches Gedicht von Josefine Knorr, vom Herausgeber ins Albanische übersetzt. V-VIII: Fortsetzung und Schlufs, Über Piana de' Greci.

Anno II, 3, I-II: Die albanische Zeitschrift Dritta, Das Licht, aus Konstantinopel, wird mit Freuden begrüfst; eine Einigung über die passenden Buchstaben in Aussicht gestellt. II-VI: Auszug aus dem Leben der heiligen Jungfrau (in Versen) von Varibobu. VI-VIII: Über das albanische Dorf Ururi (d. i. Aurora) in Calabrien.

Anno II, 4, I: Nachrichten aus Jannina: Die Pforte hat die Eröffnung albanischer Schulen zur Pflege albanischer Sprache freigegeben. II-III: Ein Lobgesang auf Abramidi, den Beförderer der Pflege der albanischen Sprache, von Entimio Mitko. III-V: Ein Blick auf die Gegenwart Europas. V-VII: Weitere Mitteilung aus dem Gedichte Varibobus von der heiligen Jungfrau. VII-VIII: Dr. Joh. Musacchias Aufsatz über Ururi, bis zu Ende.

Anno II, 5, I-II: Apulien und Albanien; es ist gut, dafs Albanien dem italienischen Volke bekannt und verbrüdert sei. II-III: Edelweifs, Gedicht von Jos. Knorr, vom Herausgeber übersetzt. III-VIII: Pelasger und Hellenen. Der Herausgeber erklärt sein Volk für das echt und unverfälscht erhaltene Pelasgervolk, welches die Hellenen verdrängten, welches, wie Herodot sagt, zu dessen Zeiten noch in den Dörfern Griechenlands zu finden war und sich nach Norden hinauf zurückzog. Dies Volk hat nicht so alte Schriftdenkmäler als das hellenische, aber die Götternamen dieses, ihm selbst unverständlich, gehören dem PelasgischAlbanischen an, noch heute sind sie in der Sprache der Albanier. Verunglückt ist es, wenn Gustav Meyer die Albanier Illyriern und Slaven verwandt setzt. Alexander der Grofse, der Albanier oder Pelasger, hatte zu sehr seinen Weltherrnplan vor, um seinem Stamme zu der früher verlorenen Herrschaft wieder zu verhelfen.

Anno II, 6, I-VII: Politische Betrachtungen. VII-VIII: Lage von Alessio in Albanien, wo Skanderbek starb und begraben wurde.

Anno II, 7, I-III: Albanien und die italienischen Zeitschriften. III-IV: Einweihung der Ölmühle in St. Demetrio (in diesen Tagen). IV-VII: Fortsetzung der Beschreibung von Alessio. VII-VIII: Zur albanischen Grammatik und einige albanische Sprichwörter.

Die zweiten Hälften der ersten drei Hefte bringen das kurz zuvor angefangene albanische Wörterbuch zu den Volksliedern zu Ende eine sehr wertvolle Beigabe. Mit dem vierten Hefte hebt an: Der Fall der Königsburg Albaniens, Gedicht des Herausgebers (angefangen im Jahre 1837), welches in dem siebenten noch nicht vollendet ist.

H. B.

Zeitschrift für deutsche Philologie. Herausgeg. von E. Höpfner u. J. Zacher. Halle 1886. 18. Band. 1-2. Heft. Seite 1-256. 1-54. Sylvius v. Monsterberg-Münckenau, Der Infinitiv nach wellen und den Verba præterito præsentia in den Epen Hartmanns v. Aue. Die

Archiv f. n. Sprachen. LXXVI.

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frühere Arbeit desselben Verfassers: „Der Infinitiv in den Epen Hartmanns v. Aue" wird hier weiter ausgeführt; die eingehende Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. 54-56. G. Kettner, Der Monolog der Elisabeth (M. St. IV, 10) und ein ausgefallener Monolog Buttlers. Wahrscheinlich wurde wegen einer tadelnden Bemerkung Körners und wegen des Monologs der Elisabeth der Monolog Buttlers von Schiller gestrichen. 57–80. H. Giske, Über Körner und verwandte metrische Erscheinungen in der mhd. Lyrik. Die gründliche Untersuchung der Körner soll noch Fortsetzung finden. 81-91. H. Suchier, Untersuchungen über den altfranzösischen Prosaroman von Tristan und Isolde. Die von dem 1870 verstorbenen Jul. Brakelmann unvollendet hinterlassene Arbeit über den afz. Prosaroman von Tristan und Isolde, wohl den ältesten französischen überhaupt, wird hier mit vortrefflichen Bemerkungen Suchiers über die sehr schwierigen einschlägigen Fragen zum Abdruck gebracht. Trotzdem das Ganze nichts Abgeschlossenes enthält, ist es doch für weitere Forschung eine sichere Grundlage. 95-128. Litteratur. Corpus poeticum boreale. The poetry of the old northern tongue from the earliest times to the thirteenth century, edited, classified and translated; with introduction, excursus, and notes by Gudbrand Vigfusson and F. York Powell. Vol. I: Eddic poetry. Vol. II: Court poetry. Oxford, 1883. (B. Symons.) Dem hervorragenden umfangreichen Werke über die altnordische Poesic (es kostet 12 Mark) wird in der sehr ausführlichen Besprechung die philologische Methode abgesprochen, und es wird als unbrauchbar für wissenschaftliche Zwecke bezeichnet. Trotzdem wird die Fülle der Anregung, die Vigfússon durch sein Buch gegeben, das die Einsicht in die Entwickelung der altnordischen Poesie wesentlich fördert, dankbar anerkannt. 128. H. Holstein, Ein Druckfehler bei Koberstein und Gervinus. 129-143. G. Kettner, Zu Tacitus Germania cap. XIII. XIV. Die so viel bestrittene Stelle wird hier in neuer Weise interpretiert und im einzelnen begründet, wobei auf die verschiedenen früheren Auffassungen eingegangen wird. 111-185. S. v. Monsterberg-Münckenau, Der Infinitiv nach wellen und den verba præterito-præsentia in den Epen Hartmanns v. Aue. An das im Anschlufs an wellen behandelte mugen schliefst sich in dieser Fortsetzung kunnen, soln, müezen, durfen, turren, tugen, wizzen. Der Schlufs steht noch aus. 186-210. H. Holstein, Veit Warbeck und das Drama von der schönen Magelone. Das deutsche Volksbuch von der schönen Magelone und dem Ritter Peter von Provence ist, wie hier anziehend erörtert wird, 1536 von Veit Warbeck (aus Gmünden in Unterfranken) aus dem Französischen übersetzt worden. Seine Untersuchungen über das Leben des bisher nur dem Namen nach bekannten Übersetzers hält der Verfasser der Untersuchung noch nicht für abgeschlossen. Die Übersetzung ist Grundlage für drei dramatische Bearbeitungen von 1539, 1555 und 1566 geworden; die beste Bearbeitung hat Hans Sachs zum Verfasser. 210-249. H. Giske, Über Körner und verwandte metrische Erscheinungen in der mhd. Lyrik. (Fortsetzung.) 249-250. A. Koch, Thümmels Cecilia. Thümmels Gelegenheitsdichtungen Pygmalion und. Das entflogene Haar basieren angeblich auf einer Neigung des Greises zu einer jüngeren Verwandten; die Cecilia war Nichte des Autors, heiratete Herrn v. Werthern und stammte aus der Familie v. Ziegesar. 250-256. Miscellen und Litteratur. Zu Andreas Gryphius. (H. Holstein.) Hier wird kurz über W. Jahn, Über Herodis Furiæ et Rachelis lachrymæ von Andreas Gryphius, Hallenser Programm 1883 berichtet. Ein Spandauer Weihnachtsspiel 1519. Herausgeg, von Johannes Bolte. (H. Holstein.) Die in den Märkischen Forschungen 18 erschienene Arbeit mit dem aus dem einzigen Weimarer Exemplare abgedruckten Texte des vom Spandauer Pfarrherrn Lasius verfafsten Weihnachsspieles wird als verdienstlich anerkannt. Georg Ellinger, Alceste in der

modernen Litteratur. Halle a. S. 1885. (G. Kettner.) Der Verfasser hat die Metamorphose und die vielfachen Verzweigungen der Alkestisdichtung in den modernen Litteraturen in dieser kleinen Monographie in umfassender, gründlicher Weise verfolgt und klar entwickelt.

Strafsburger Studien. Zeitschrift für Geschichte, Sprache und Litteratur des Elsasses. Herausgeg. von E. Martin u. W. Wiegand. III. Band. 1. Heft. Strafsburg 1886. Seite

1-146.

1–134. M. Flohr, Deutsche Glossen in dem Vokabular Niger Abbas (Metzer Hs. 293). Ein Beitrag zur Deutschen Lexikographie. In eingehender Weise wird hier die litterarhistorische Stellung dieses wichtigen, schon Mone bekannten Glossars beleuchtet; die Hs., die Geschichte des Glossars, seine Zwecke, seine Quellen und die Verwandtschaft mit anderen Hss., alle einschlägigen Fragen werden ausführlich erörtert. Dann folgt der Abdruck der Glossen in alphabetischer Reihenfolge, im ganzen 5285 Vokabeln; der Übersicht wegen schliefst sich ein alphabetisches Verzeichnis der deutschen Glossen in Kategorien an nebst grammatischer Untersuchung, aus welcher sich als Heimat der Hs. der nordwestliche Teil des Elsafs oder das benachbarte Lothringen ergiebt. Der Wortschatz, der auf die Gegend zwischen Metz und Strafsburg hinweist, enthält eine Anzahl seltener Wörter, die in Lexers Wörterbuch fehlen. Die interessante Arbeit ist mit Hingebung und Sorgfalt angefertigt. 135-146. Ad. Socin, Über eine in Strafsburg 1720 erschienene Anekdotensammlung in Versen. Eine bisher unbekannte Kuriosität der elsässischen Litteratur, aus dem Trübnerschen Antiquariat stammend, mit lascivem Inhalt nach Lafontaines Contes wird in diesem Artikel beschrieben, und es werden elsässische Idiotismen daraus alphabetisch geordnet als Beitrag zu einem künftigen elsässischen Wörterbuch mitgeteilt. „Tremmel" ist auch dialektisch noch üblich. Der Aufsatz ist aus Versehen dem Hefte zweimal beigefügt. 146. Miscellen. (E. M.)

Germania.

Vierteljahrsschrift für

für Deutsche Herausgeg. von K. Bartsch. 30. Jahrg.

Altertumskunde. Neue Reihe, 18. Jahrg. IV. Heft. Wien 1885. S. 385-516. N. R. 19. Jahrg. I. Heft. Wien 1886. S. 1-128.

385-396. K. v. Bahder, Lamprechts Alexanderlied und seine Heimat. Die Sprache des Alexanderliedes und dessen Heimat wird hier genauer untersucht als in der von Kinzel besorgten Ausgabe des Gedichtes; der Dialekt des Bearbeiters, wie er sich in der Strafsburger Hs. darstellt, wird als ein dem Hessischen benachbarter erwiesen, während das ältere Gedicht mfr. ist. Die Beziehungen zwischen König Rother und dem Alexanderlied sind enger als vom Verf. bisher nachgewiesen war. 396-399. K. v. Bahder, Zu Wernher vom Niederrhein und dem Wilden Mann. Sprengers willkürliche Änderungen im Text zu Wernher vom Niederrhein und einzelne Mifsverständnisse werden hier emendiert. 309-401. K. v. Bahder, Worterklärungen. 401-410. A. Hofer, Die Liebe als Gegenstand der volkstümlichen deutschen Poesie. Die kurze, nicht erschöpfende Abhandlung des verstorbenen Verfassers war nach Al. Reifferscheids Angabe als Einleitung zu des Verf. Schrift bestimmt: Das Lied von den zwei Königskindern in 15 verschiedenen germ. Sprachen und Mundarten als Prohe historisch-krit. Behandlung des Volksliedes. Die Übersetzung von Byrons Lied an Jessy ist ziemlich gelungen. 410. K. B., Schwert

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