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fremde Anleitung Gelegenheit, täglich drei bis vier Stunden lang gutes Englisch sprechen zu hören und so allmählich sein Ohr an die fremden Laute zu gewöhnen.) Zu Hunderten, meint der Verfasser, kämen freilich nach wie vor lernbegierige Kandidaten an den Themsestrand, kehrten aber heim nicht viel klüger als sie kamen. Die einen lernten schlechtes Englisch, die anderen hockten bei ihren Manuskripten oder studierten Koch und Mätzner in ihrem Studierstübchen. Der Verfasser behauptet ferner, dafs der Verein deutscher Lehrer in England", dem hauptsächlich die materiellen Interessen der Lehrer am Herzen liegen, sich wenig um die eigentlichen Studien bekümmern könne. Das ist wahr, aber nach meinen Erfahrungen kann dort jeder Studierende leicht Personen kennen lernen, die ihm, wie z. B. der liebenswürdige Schriftführer des Vereins, Herr Dr. Reichardt, gerne Mittel und Wege angeben, damit er sich forthelfen kann. Ein junger Mann in den zwanziger Jahren ist doch kein Kind mehr, das immer am Gängelbande geführt werden mufs.

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Es wird dann vorgeschlagen, eine Art Centralanstalt in London zu gründen, deren Lehrer sich um die eigentlichen Studien der Neuphilologen bekümmern sollten. Die Thätigkeit der Studenten solle sich hier in bescheidenen Bahnen bewegen: Aufsatzübungen, Sprechübungen; moderne Litteratur; kein Altenglisch. Die Lehrer der Anstalt sollten zur einen Hälfte aus Engländern, zur anderen aus deutschen Professoren bestehen, welche mit dem englischen Leben und der englischen Sprache gründlich vertraut wären. Ein halbes Dutzend Lehrer würde für den Anfang genügen; jeder derselben solle nur eine Stunde wöchentlich erteilen. Das Ganze würde nicht mehr als 8000 Mark kosten. „Sollte," ruft der Verfasser am Schlusse seines Artikels aus, „auch das der deutsche Staatssäckel nicht zum Besten der deutschen Jugend erschwingen können?" Natürlich kann der Staat diese Summe erschwingen und noch eine gröfsere, wenn er das Bewusstsein haben wird, dafs die Summe notwendig ist. Vorerst wird der Staat, wie immer bei derartigen Fragen, sich abwartend verhalten und zusehen, bis die Meinungen in den beteiligten Kreisen sich geklärt haben. Bei den vielen Vorschlägen, die bis jetzt in der Frage gemacht worden sind, kann der Staat überhaupt nichts anderes thun. Der erwähnte Vorschlag ist anerkennenswert schon deshalb, weil er die Frage wieder auf das Tapet bringt, damit sie nicht in Dunst zergeht. Selbstverständlich ist es, dafs jene Summe verdoppelt werden muss; denn in Paris müfste dieselbe Anstalt auch errichtet werden. Das wäre eine Summe von 16000 Mark, die sich bald steigern würde.

Das Gefährliche einer solchen Anstalt ist nun wieder, dafs die deutschen Studenten täglich zusammenkommen, dafs sie dadurch wieder öfters miteinander verkehren, dafs sie die deutsche Gemütlichkeit pflegen; und so geht, was sie in der einen einzigen Stunde gelernt haben, bald wieder verloren. Denn sehr wesentlich für den Studierenden der modernen Sprache im Auslande ist es, dafs er wochen-, monatelang keinen Laut seiner Muttersprache hört, womöglich kein Wort derselben liest; so wird er am ersten dazu gelangen, in der fremden Sprache denken zu können. Dann wird auch ein junger Mann, wenn er sich nicht schon vorher gehörig vorbereitet hat, durch jene Anstalt kaum dazu gelangen, sich in die fremde Sprache und die fremden Verhältnisse hineinzufinden. Wenn ein Student nicht die kostbare Zeit im Auslande mit elementaren Dingen verplempern will, dann mufs er sich vorher hier in Deutschland die nötigen Kenntnisse aneignen. Und hat er die, dann wird er sich schon im fremden Lande selbst weiter helfen können. Wir halten noch immer den Vorschlag der Errichtung von Lehrstühlen für die moderne Sprache und Litteratur für den geeignetsten. Wenn dagegen die Ausführung dieses Vorschlages zu kostspielig sein sollte, so könnte man jene Summe von 16000 Mark besser verwenden, indem man in der Reichshauptstadt

eine Akademie der neueren Sprachen gründete nach dem Muster der orientalischen Akademie. Der Weg, der hier von den jungen Leuten, welche sich dem Diplomatendienst widmen wollen, eingeschlagen wird, um die fremden Sprachen zu erlernen, scheint mir auch für uns Neuphilologen der geeignetste zu sein. In Berlin liefsen sich sehr leicht die tüchtigsten Kräfte gewinnen. Die Anstalt müfste natürlich mit der Universität in Verbindung stehen. Anfänge liegen ja schon da in der „Akademie für das Studium der modernen Sprachen", der, wie ich, noch so mancher andere viel für seine Kenntnisse des Französischen und Englischen verdankt. Der Studierende der neueren Sprachen müfste natürlich dann einige Semester welche, kann ich nicht sagen in erster Linie der modernen Seite widmen, und das muss und kann er unbeschadet seiner sonstigen wissenschaftlichen" Studien.

Saarbrücken.

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Karl Wehrmann.

Bartholomæus.

Der Name, von dem hier gehandelt werden soll, ist orientalischen Ursprungs: Irohouaios (der Streitbare) als Name ägyptischer Könige lautet im Talmud und in gleichzeitigen hebräischen Schriften Tolmaï, angelehnt an den alttestamentlichen Namen Talmai, den im 2. Buche Samuelis ein mit David verwandter König führt; Bartholomæus bedeutet Sohn des Tolmâï d. h. Ptolemæus.

Heutige Geschlechtsnamen sind: Bartholomäus, Bartholomaus, Bartelmus, Barthelmess, Bartelmes, Bardelmes, Barthelmös, Bartmuss, Bartholomäi, Bartholomai, Bartholoma, Bartholome, Bartholmey, Barthelmä, Barthelmé, Barthelmy, Barthlme, Bartlme. Für mehrere auf die erste Hälfte von Bartholomæus beschränkte Namen, die hierher gerechnet werden können, ist auch die Herkunft aus Barthold (Berahtold) statthaft; dies gilt insbesondere für Barthol (vgl. Nadol, Warthol, Rocholl), Barthel (vgl. Bertel), Bathel nebst Bartols (vergl. Bartholz), Bartels. Wenn Bart, Barth, Bahrdt zunächst weder auf Bartholomæus noch auf Beraht, sondern anderswohin zu verweisen scheinen, so dürfen Bartke, Barttig, Barthen, Bartens, Bartling zu Beraht und nicht zu Bartholomæus gestellt werden.

Sehr bemerkenswert sind die mit M anlautenden Kurzformen von Bartholomæus. Wie Tewes, Tews, Thees aus Matthæus entspringen, ebenso Mewes, Mews, Meefs aus Bartholomæus. Es giebt aber noch viele ähnliche Namen, die auf denselben Ursprung zurückgeführt werden müssen, teils diejenigen, welche mit den drei genannten übereinstimmen und nur unwesentlich verschieden geschrieben werden, teils mehrere in abweichender Lautform: Meeues, Meres, Mevs, Mees (Meesen), Mewis (Mewissen, Mevissen), Mebus, Mebes, Mewius, Merius, Mebius, Möws, Möwes, Moves, Möwis, Mövis, Mobis, Möbst, Möbus, Möbes, Mowes, Möwius, Möbius, ferner ohne das auslautende s: Mewe, Maue und Mau, welche schon im 14. Jahrh. in Niederdeutschland vorkommen (vergl. ital. Meo aus Bartolomeo). Ohne Zweifel gehört auch Mäus zu Bartholomäus, dessen zwei letzte Silben buchstäblich den Namen bilden, desgleichen Mäufs und Meufs. Aber Maus, Maufs, Muss, Mufs, Mues, Muhs, die an sich ganz wohl von Bartholomæus stammen könnten, geben mehr zu bedenken. Unstreitig ist Maus ein geeigneter Beiname; schon die alten Römer hatten bekanntlich einen Decius Mus, im 13. Jahrh. kommt in Deutschland ein Gerlach dictus Mus vor, und im Jahre 1870 befand sich unter den Studierenden der Bonner Universität ein Scheffer genannt Maus. Als niederdeutsche Formen von Maus lassen sich ferner die mit dem blofsen u versehenen Namen betrachten. Unterdes geben gerade diese Formen zu einer neuen Erwägung dringenden Anlass. Der heutigen Forschung gilt es als ausgemacht, dafs

das hypokoristische zaltdeutscher Namen in jetzigen Familiennamen häufig als ss oder fs erscheint (vergl. Busse, Bufs und Butze, Butz; Diess, Deifs, Duss, Thauss, Doss und Diez, Deitz, Dutz, Tautz, Dotz; Bessel, Hessel, Wessel und Betzel, Hetzel, Wetzel). Daher dürfen Muss, Mufs als Mutz (Muozo, zu Muot, Mut) verstanden werden; Miefse hat sicher, wie Mutze und Mütze, als Muozo zu gelten, und selbst Maus kann, unbeschadet des Vorzugs der Beziehung auf das Appellativ, den Vergleich mit Maux, Mautz vertragen.

Die von Maus abgeleiteten Deminutiva Mäusel, Meusel, Meysel, Mäusli, Müslin, Meuslin und den zugleich patronymischen Namen Meuskens wird man ungerne mit dem Tier in Verbindung bringen. Dafs Meusel in lat. Musculus übersetzt worden ist, hat hier natürlich nur eine Nebenbedeutung; ebenso wenig beweist für den Ursprung aus Meurs (Bartholomæus) die Form Mewsel (14. und 15. Jahrh.), da eu für eu eine ganz gewöhnliche Schreibung älterer Zeiten ist. Gleichwohl bin ich geneigt diesen sowie die anderen Deminutivnamen lieber von Bartholomæus als von Muot abzuleiten.

Nikolaus.

Die Veränderungen und Verkürzungen, welche der aus dem Griechischen entlehnte Name Nikolaus, den man durch Volkssieger“ oder Volksbesieger" zu übersetzen pflegt, im Verlaufe der Jahrhunderte erlitten hat, sind höchst mannigfaltig; einige Formen berechtigen zu Zweifeln, insofern sich für sie auch ein anderer Ursprung wohl, zum Teil besser denken läfst, und fordern deshalb zu einer genauern Prüfung auf.

Der Anlaut ist entweder erhalten oder nicht. Heutige Geschlechtsnamen der ersten Form, welche einer weitern Bemerkung kaum bedürfen, sind: Nikolaus, Nicolaus, Niklaus, Niclaus, Nicklaus, Nücklaus, Nikolas, Nicolas (auch franz.), Nickolas, Niclas, Niklafs, Nicklas, Nieglas, Nikläs, Nicola (auch ital.), Nikol, Nicol, Nickol, Nickel, Nikkel, Nieckel, Nickel, Nickl, Niggl; ferner die patronymischen Genetive Nicolai, Nikolay, Nicolay, Nickolai, Nickoley und Nickels, das süddeutsche Niggeler, die Zusammensetzungen Nicolassen, Niklassen, Niclassen, Nicolaisen, Nicolmann, Nickelmann, Nichelmann. In Nicolovius scheint Latinisierung der slavischen Endung zu liegen, welche in Nicoloff (Berlin) zu Tage tritt. Dafs der Ursprung des zunächst nordischen, aber auch in Niederdeutschland, besonders in Schleswig und Holstein überaus häufigen Namens Nielsen (Vorname Niels) in Nikolaus zu suchen sei, wird nicht bestritten; aus Nielsen ist ferner der in denselben Gegenden ebenso geläufige Name Nissen (Vorname Niss), woneben anderswo Niessen vorkommt, durch Assimilation entstanden. Wenn Niels aus Nikolaus gekürzt ist, so folgt daraus nicht dasselbe für Nichl. Dieser Name, der sich in Bonn findet, mufs hier in erster Linie auf den bei Köln gelegenen gleichnamigen Ort bezogen werden; anderswo und im allgemeinen wird er mit Nielo (Berlin), Nille und Nill (Stuttgart) aus der altdeutschen Koseform Nilo d. h. Nidilo (zum Stamme Nid, Neid, Hafs und Zorn des Kriegers) hervorgegangen sein (vergl. Niedel und Neidel). Zu Nid und nicht zu Nikolaus gehören ferner ohne Zweifel Nicke und Niecke (Nidico; vergl. Nitke, Niedke), während Nick an sich zwar ebenfalls gleich Nidico sein kann, mit mehr Wahrscheinlichkeit aber, wie unbestritten im Englischen, als Kurzform von Nikolaus zu betrachten sein wird. Für Nicking und Nickling dürfte eher an altdeutschen Ursprung als an Nikolaus gedacht werden.

Durch Wegfall der beiden ersten Buchstaben von Nikolaus ergeben sich eine Menge mit K und C anlautender Namen: Colas (auch frauz.), Klaus, Claus (latinisiert Clausius), Klaufs, Claufs, Klas, Klafs, Klaas, Klaass, Klahs, Class, Claas, Klaes, Claes, Klüs, Clawes, Clawis, Klaws, Claws, Clabs

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Paul),

(vergl. Parel, Pavel, Pabel= Paul), Klages, Clages (vergl. Pagel
Kleess, Klefs, Klais, Klaifs, Klofs, Kloofs, Cloos, Klohs, Clofs (lat. Clossius),
Klobus (vergl. Mebus, Möbus aus Bartholomäus), Klöfs; die patronymischen
Formen Klausing, Clausing, Klasing, Clasing (Clasingsen), Clafsing; die
Zusammensetzungen Klausen, Claussen, Clason, Klasen, Clasen, Klassen,
Classen, Claasen nebst Klaassens und Claasens, Claessen, Claisen, Kleissen,
Klossen, Classmann und Klofsmann.

Es giebt auch eine Anzahl von Geschlechtsnamen, in denen eine aus Nikolaus gekürzte Form durch ein vorhergehendes Wort individualisiert erscheint: Altnikol; Altnickel, Jungnickel, Kurznickel, Langnickel, Habernickel, Liebernickel, Mühlnickel, Stürznickel; Wittnick; Grofsclaus und Grotklags, Janelaes, Jungelaus (davon Jungclaussen) und Junglaus nebst Jungelas, Jungklaafs und Jungglas, Kleinclaus, Öhlclaus, Poggenklas (niederd. pogge, Frosch), Schüperclaus, Wittclaus.

Die Namen Nieglas und Jungglas fordern zu der Frage auf, ob nicht zum Teil oder vielmehr grofsenteils die Familiennamen Glas und Glass im Ursprunge als Nikolaus zu verstehen seien. Ich trage kein Bedenken diese Frage zu bejahen; es ist nicht anzunehmen, dafs vorzugsweise an das Apellativ Glas mit Beziehung auf Fabrikation und Handel oder sonstwie gedacht werden müsse. Meines Erachtens verhält sich nicht blofs der Form, sondern auch der Bedeutung nach Glasius (Berlin) genau ebenso zu Glas, wie Clausius zu Claus, Clossius zu Clofs.

Zuletzt sei der Möglichkeit Raum gegeben, dafs verschiedenen heutigen Geschlechtsnamen die letzte Silbe von Nikolaus allein zu Grunde liege. Dies gilt zunächst dem Namen Laus, in welchem ich ungern den Begriff des häfslichen Insekts erkennen möchte; die zusammengesetzte Form Laussen enthält diesen Begriff sicherlich nicht, stützt vielmehr wesentlich die Vermutung des Ursprungs aus Nikolaus. Ferner sind zu nennen Laas, Laafs und Lahs (lat. Lasius), Laws, Laves, Labes (lat. Labesius), Labus und Lages (vergl. Klaws, Clawes, Klobus und Klages), Loos und Loss (lat. Lossius). Die aus Dänemark nach Schleswig und Holstein gewanderten Namen Lass, Lassen gehören nicht hierher; diese Formen sollen mit den dänischen Lars, Larsen aus dem isländischen Láfranz (Lorenz) hervorgegangen sein.

Zu Christianus.

Meine Besprechung des Namens Christianus (Archiv Bd. LXXIV, S. 124 f.) hat zwei ergänzende Mitteilungen veranlafst, für die ich sehr dankbar bin, eine briefliche von Herrn Gymnasiallehrer Dr. Steinbrecht in Kolberg, eine andere im Archiv (Bd. LXXV, S. 478) von Herrn Gymnasialdirektor Dr. Krause in Rostock.

Mit Bezug auf meine Bemerkung, der lateinische Vollname scheine als heutiger Geschlechtsname nicht vorzukommen, benachrichtigt mich Herr Steinbrecht, dafs in dem Dorfe Gutenswegen in der Magdeburger Börde vor ungefähr zehn Jahren eine Familie Christianus gelebt habe und wohl jetzt noch daselbst und in der dortigen Gegend existiere. Meine Vermutung, die nun hinfällig geworden ist, hatte freilich keine andere Stütze als die, dafs mir der betreffende Name aus den mir zu Gebote stehenden Quellen bisher nicht entgegengetreten war; zwar führt ihn Pott, Personennamen S. 697 an, läfst aber in keiner Weise erkennen oder nur schliefsen, dafs er als heutiger Geschlechtsname zu verstehen sei.

Die Koseformen, welche Herr Krause aus Rostock anführt, Schäning, Schänke und Schöning, sind meines Erachtens verschieden zu beurteilen. Der aufserhalb Ost-Mecklenburgs und dessen vorpommerscher Nachbarschaft wohl kaum bekannte Name Schäning ist ohne Zweifel aus Christian hervorgegangen, und zwar, was ich hier beizufügen mir erlaube,

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aus der Form Krischäning, die z. B. bei Fritz Reuter (Hanne Nüte) mehrmals erscheint. Dafs Schänke desselben Ursprungs sei, darf angenommen werden, obwohl daneben auch Schönke vorkommt, welcher Name zwar gleich Schänke gelten kann, aber im allgemeinen doch lieber mit Schönecke, Schönicke, Schönig, Schönichen, Schöngen, die ich in meiner Schrift über die altdeutschen Personennamen S. 81 genannt habe, zu vereinigen sein wird. Wenn die zuletzt angeführten Namen deutlich auf den Stamm verweisen, der in dem althochdeutschen Adjektiv scôni (nhd. schön) liegt (vergl. Förstemann, Namenbuch 1, 1078), so mufs, dünkt mich, der weit bekanntere, überall zu findende, teils überwiegend bürgerliche, teils adelige Familienname Schöning, in dem Herr Krause eine falsche Verhochdeutschung von Schäning sieht, erst recht zu scôni (schön) gestellt werden. Das wäre allerdings denkbar, dafs die zwei Schöning, welche das vorjährige Rostocker Adressbuch angiebt, den dort befindlichen zwölf Schäning im Ursprunge gleich stehen; aber Herr Krause hat nicht jene zwei allein im Sinne gehabt. Altere mir vorliegende Adrefsbücher verschiedener Städte, denen Schäning und Schänke ganz fremd sind, enthalten viele Schöning, z. B. Berlin 29, Hamburg 12, Köln und Bremen je 2, Altona und Detmold je 1; in Stuttgart und Elberfeld findet sich die abgeleitete Form Schöninger.

Berichtigung.

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Mein kleiner Aufsatz über deutsche Geschlechtsnamen mit verwachsener Präposition (Archiv Bd. LXXV, 349) beginnt nach dem mir zur Seite liegenden Manuskript mit den Worten: Während Namen, in denen eine Präposition selbständig auftritt, in der Regel an Deutlichkeit nichts vermissen lassen, z. B. von der Mosel, an de Brügge"; anstatt selbständig" ist aber vollständig" abgedruckt worden. Der Unterschied ist klar: vollständig" tritt die Präposition auch in Andermauer, Austermühle, Tobeck, Vonsiepen und vielen andern ähnlichen Namen auf, aber nicht ,selbständig", sondern mit dem darauf folgenden Inhalte des Namens verwachsen oder verschmolzen. Den Mifsgriff wird der Setzer verschuldet haben; er erklärt sich dadurch, dafs beide Wörter die zweite Hälfte der Zusammensetzung gleich haben und eine gewisse Nähe der Begriffe bei aller ihrer Verschiedenheit wohl stattfindet oder stattzufinden scheint. Insbesondere dieser letztere Umstand hat mich veranlassen dürfen, den Fehler blofszulegen; doch mufs ich auch mich selbst anklagen, dafs er mir bei der Korrektur entgangen ist.

Bonn.

Zur Lady of the Lake".

K. G. Andresen.

Zu Bd. LXXVI, S. 242 f. des „Archivs“ möchte ich noch einige Ergänzungen bringen, welche ich Herrn A. Walker, Inspector of Schools for Perthshire, verdanke.

1. Statt Dhairmaid S. 242, Z. 14 und 10 v. u. lies Dhiarmaid. Diarmaid is the most famous of the mythic heroes of the old Celtic bards. He... was killed by a venomous bristle" (eines wilden Schweines) „entering his heel, his only vulnerable spot", (also Achillesferse!) and hence the Campbells get the boar's head in their coat of arms. I am afraid Campus bellus is all nonsense, though often found in books. Campbell is pure Gaelic Caimbeul and means Crookmouth, just as another famous clan Cameron is Camshron: Crooknose," (Sollte hiernach die Geschichte von der Erbin Beauchamp und der Übersetzung dieses Namens Lateinische unhistorisch sein, so mufs eine derartige Tradition doch

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