Obrázky stránek
PDF
ePub

wiedergegeben, da statt darker nor brighter, brighter nor darker gedruckt sei; p. 15 lesen wir mit bezug darauf: „Nachdem in der zweiten auflage die ungenauigkeit der ersten berichtigt worden war" indessen ist thatsächlich die richtige anordnung der worte nicht vor der 6. auflage eingetragen (nicht erst in die 7., wie ich in diesem blatte, bd. XXIV, p. 447 u. versehentlich angegeben habe). Aufl. 5 liest noch: O'er which Life nothing brighter nor darker can fling, statt darker nor brighter can bring.

Von den recensionen (p. 15 f.) hebt Hoffmann nur die in der Edinburgh, Quarterly und British Review hervor; warum nicht auch die im Christian Observer, Nov. 1813, p. 731 ff., die der dichter selbst (L. a. L. p. 223, bei Prothero, Letters II, p. 297) „very savage, but certainly uncommonly well written" nennt? Die fragmentarische form des gedichtes wird hier sehr scharf angegriffen. Weitere besprechungen erschienen in der Monthly Review, Juni 1813, N. S. Vol. LXXI, p. 202 und in The Satirist vom 1. Juli 1813, p. 70 ff., die mir hier momentan nicht zur hand sind.

Der abschnitt über den „Ursprung der fabel" stellt alles darüber bekannte übersichtlich zusammen, ohne neue momente beizubringen. was wohl auch kaum möglich war. Was den von Sligo's brief so sehr abweichenden bericht Medwin's betrifft, so will ich hinzufügen, dass auch der recensent der Conversations in der Westminster Review, Jan. 1825, p. 27 sich energisch gegen dessen darstellung wendet.

Es folgt: „Leila", ein abschnitt, in dem Hoffmann die ansicht vertritt, es werde „von einer von Byron's verschiedenen liebschaften" anzunehmen sein, , dass sie zur fiction der Leila und der liebe zu Leila die grundlage geboten hat" (p. 26). Er lässt lady Lamb, Miss Milbanke. Mary Duff, Margarethe Parker und Miss Chaworth revue passiren, um endlich zu dem resultate zu gelangen, dass die zuletzt genannte ihm bei der poetischen conception der Leila vorgeschwebt habe. Aber die dafür vorgebrachten beweise wollen wenig bedeuten gegenüber der thatsache, dass des dichters liebe zu Anne Chaworth eine unerwiederte geblieben ist, während der Giaour ausdrücklich hervorhebt, v. 1114 f.: I die, but first I have possess'd,

And come what may, I have been bless'd.

Das unter der überschrift „Der held" gebotene enthält manche beachtenswerthe gedanken. So hat der verf. einen gewissen einfluss von W. Scott's Rokeby auf den Giaour, wie mir scheint, dargethan; wichtig hierfür ist der hinweis darauf, dass das bild im Giaour (v. 620 ff.), welches die tobende schlacht mit dem kampf des sich mengenden meer- und flusswassers vergleicht, aus Rokeby entnommen ist, wenn dasselbe auch erst in aufl. 2 eingetragen wurde. Ebenso wird man den einfluss von Marmion auf den Giaour unbedenklich zugeben. Am schlusse dieses capitels (p. 58) kommt der verf. auf Ali Pascha zu sprechen; er meint, dass die begegnung mit dieser urwüchsigen despotengestalt wie überhaupt seine reise durch ein land, in dem verwilderung und ungezügelter kampf der leidenschaften herrschten", ihn befähigt haben, im Giaour den subjectivischen kraftmenschen zum ersten mal ganz auszudenken, seinen helden zum heroischen verbrecher zu gestalten." Ich möchte in bezug auf diesen punkt noch darauf hinweisen, dass der Giaour thatsächlich an einer stelle reiseerinnerungen zu enthalten scheint. Sowohl Ch. H. II, str. 57 ff. wie im Giaour wird der Ramazan erwähnt; E. Kölbing, Englische studien. XXVI. 2.

[ocr errors]

19

freilich handelt es sich in Ch. H. nur um den schluss eines fastentages, hier um das ende der fastenzeit überhaupt. Aber in beiden fällen verkünden signale diesen moment; vgl. Ch. H. II, str. 57, 9: While the deep war-drum's sound announced the close of day mit Gi. v. 224 ff.; hier wie dort tritt schwelgerei an stelle der enthaltung; vgl. Ch. H. II, str. 60 v. 4: Revel and feast assumed the rule again, mit Gi. v. 229: To night, the Bairam feast's begun. Der springbrunnen in Ali Pascha's pavillon erinnert an den in Hassan's verödetem palaste; vgl. Ch. H. II, 62 v. 1 ff.:

In marble-paved pavilion, where a spring
Of living water from the centre rose,
Whose bubbling did a genial freshness fling,

mit Gi. v. 295 ff.:

The wild-dog howls o'er the fountain's brim 1).
For the stream has shrunk from its marble bed,
Where the weeds and the desolate dust are spread
'Twas sweet of yore to see it play

And chase the sultriness of day,

As springing high the silver dew

In whirl fantastically flew,

And flung luxurious coolness round

The air etc.

Was aber das äussere von Ali Pascha betrifft, so ist ein eigenthümlicher, gewiss nicht unbeabsichtigter gegensatz zwischen ihm und Hassan anzumerken. Heisst es von letzterem Gi. v. 191 ff.:

I know thee not, I loathe thy race,

But in thy lineaments I trace
What time shall strenghthen, not efface:
Though young and pale, that sallow front
Is scathed by fiery passion's brunt.

so lesen wir umgekehrt von Ali Ch. H. II, str 62 v. 5 ff.:

Ali reclined, a man of war and woes:

Yet in his lineaments ye cannot trace,
While Gentleness her milder radiance throws

Along that aged venerable face,

The deeds that lurk beneath, and stain him with disgrace.

S. auch Letter to J. Murray, Esq. on the Rev. W. L. Bowles' St. ictures etc.: But I never judge from manners, for I once had my pocket picked by the civilest gentleman I ever met with; and one of the mildest persons I ever saw was Ali Pacha.

1) Gi. v. 295 und 298 gemahnen an Ch. H. I, 13, str. 2 v. 5 ff.

Deserted is my own good hall,

Its hearth is desolate;

Wild weeds are gathering on the wall,

My dog howls at the gate.

Die letzte zeile wird in der Literary Gazette, March 3, 1821, p. 139. erklärt für ein plagiat aus Ossian's Fingal: His grey dogs are howling at home.

In Anhang I wird der nachweis versucht, dass mit dem in dem berichte des Giaour v. 1218 ff. erwähnten jugendfreunde Hodgson gemeint sei, und man wird die möglichkeit gewiss nicht bestreiten.

In Anhang II spricht Hoffmann über Byron's glauben an das buddhistische nirwana. Ueber denselben punkt habe ich in diesem blatte, bd. XXII (1896), p. 143 f. gehandelt und dort gleichfalls die betreffende stelle des Giaour ausgehoben.

Breslau, Dec. 1898.

E. Kölbing.

Lebenserinnerungen von Thomas Carlyle. Uebersetzt von Paul Jaeger. Mit bildniss Carlyle's. Göttingen 1897, Vandenhoeck & Ruprecht. VI + 307 ss. Pr.: mk. 4.

Die Reminiscences wurden bekanntlich 1881 gleich nach Carlyle's tode von Froude herausgegeben. Vorliegender übersetzung liegt die ausgabe von Norton (1887) zu grunde. Sie soll correcter sein als der Froude'sche druck; ich habe mir nur den letzteren verschaffen können. Einige verbesserungen Froude'scher lesefehler sind in Jaeger's übersetzung zu erkennen: monotonous st. monstrous, melting st. making, broomy st. browsing, quiet st. quick, generously st. generally, Cowden st. Border Heights; einige von Froude abgedruckte stellen hat Norton (und nach ihm Jaeger) ausgelassen, andere wieder zugesetzt. Die übersetzung umfasst zunächst nur die zwei abschnitte über C's vater und E. Irving (bei günstiger aufnahme ist ein zweiter band in aussicht gestellt). Sie befriedigt im ganzen billige anforderungen. Die gedrungene kraft (terseness) des englischen ausdrucks macht im Deutschen oft wortreiche umschreibungen nöthig; dem synonymischen reichthum der engl. sprache und vollends der genialen „sprachgewalt eines Carlyle wird kein übersetzer ganz gerecht werden; das ist nicht anders. (Uebrigens hat Jaeger von Carlyle's stil eine geringe meinung, spricht von „härten“, glaubt entschuldigen zu müssen). So wird man nichts dagegen einwenden, dass Jaeger dasselbe wort (element, phenomenon, noble, commonplace, quiz (s. 118 nicht ganz treffend)), je nach umständen verschieden übersetzt (bei Chancery sollte das aber nicht sein: 65; 202) und wieder für verschiedene englische ausdrücke nur einen deutschen giebt (bildung für education und culture; urwüchsig für natural, untutored, wild, vernacular; verlebt für faded und broken; menschenkind für kind of person und soul). Dafür bekommt man ein gutes fliessendes Deutsch, welches nicht an das fremde idiom erinnert und doch den sinn im wesentlichen richtig wiedergiebt. Glückliche wendungen sind z. b. gespenstische gebilde" für spectralities, „art sich zu geben" für style of manners, ,reges innenleben" für spiritual quality, ,, was die leute sagen" für suffrages, ,glücklicher griff“ (nicht ganz entsprechend) für grandly acceptable. Fremdwörter sind nach möglichkeit vermieden. Freilich ist der sinn nicht immer getroffen. Openly „öffentlich“ s. 21; vielmehr „geradezu“; „scharfe“ äusserungen (45): scharfsinnige; ein professor of religion ist nicht ein „religionslehrer“ (46) sondern ein ernster bekenner, der ein wahrer" oder bekehrter christ sein will; des ersten neuen halb-pence, den (51) I. der ... die . . . (plur.); three halfpence sind nicht 311⁄2 d. (28), sondern 1; to go forward into the Church heisst geistlicher

[ocr errors]

werden; in die kirche gehen" (52) wird niemand so verstehen. Duke of Q.'s way „wählte den herzog von Q." (64) vielmehr den von diesem empfohlenen candidaten (für das unterhaus); management ist nicht „gute haltung“ (65), sondern: sie war eine gute hausfrau, verstand ihr hauswesen zu regieren; intellectual pursuits nicht verstandesmässige gedankengänge" (70) sondern etwa: gelehrte berufsarten. „Das war durchaus der fall" 72: throughout, eher durchweg (bezeichnet den umfang, nicht den grad). „Beide enden“ 95. deutlicher: anfang und ende. Train oil ist nicht grade „leberthran“ (99), den man wohl kaum in strassenlaternen brannte. Schlupfwinkel“ für hides (107)! vgl. das vorhergehende hidebound; „der indifferenz“ ist ein ganz irreführender zusatz des übersetzers; die leute waren ja im gegentheil „bigott" (106)! Gomeril (117) sollte übersetzt sein, etwa mit „narr“. „Nach Yarrow" 119: Y. ist ein fluss (s. 121); into Y. etwa: ins Yarrowthal. Innerlich verrenkt" (106): im gegentheil: our withers were un wrung wir liessen uns die sache nicht anfechten „In den nächsten jahren“ (120) vielmehr: in späteren jahren. „Ein graues schnarrendes . . gespenst" 126; hier liest Froude statt gray wohl richtiger gay, und crackling möchte eher durch , knatternd" wiederzugeben sein. Keine untersuchung (todtenschau) „hatte stattgefunden“ (134): gab es dort (no inquest of coroner there). Ein kleiner „Sider“ (135), was nach einer anm. ein kleidungsstück sein soll. Aber der „ample black frock" mit längeren schössen kann nicht besonders „klein“ gewesen sein. Froude liest, wahrscheinlich richtig: ample black frock, a little longer skirted than . . . Unter himmelslichtern“ (237) versteht man sonst die sterne; es war aber noch heller tag, und skylights sind dachfenster. Auch die „rückseiten" der kaminroste ebd. für „kaminplatten“ (oder rückwände) sind missverständlich. Statt Life of London (60) 1. Life in London.

[ocr errors]
[ocr errors]

=

Die "tour" sollte aus vieren bestehen 108: die reisegesellschaft (party). Wilkie's ausdrucksweise war nicht ergiebig 142: Painter's language stinted and difficult. Irving will sagen, dass der maler“ (überhaupt, nicht bloss Wilkie), manches schwer ausdrücken kann, z. b. dass die frau auf dem beschriebenen bilde eine wittwe ist. „Röthlich, mit fröhlichem ausdruck" 147, vielmehr: vom guten essen (with good cheer). Slightish nicht unbedeutend“ 25, 242, sondern schmal und klein von statur, schmächtig". „Vorstadtbilder“ 245 1. umrisse: poor outskirts and . . fractions of . . dialogues. „Einen kasten kohlen" 258: eine pfanne (mit stiel, zum wärmen des bettes, pan)! maassvoll (23)? emphatically temperate, Froude. beschäftigt" 257 (busy in the red tape line): glaubt hr. Jaeger, dass ein „Honourable“ das eigenhändig besorgt?

[ocr errors]
[ocr errors]

In herkömmlicher weise" ,,Mit dem heften von acten

Der gedanke war ihnen . . . anziehend 116, welcome at their hands; vielmehr war es dem Carlyle angenehm, dass sie, die Campbells, den gedanken hatten, es könnte etwas aus ihm werden.

[ocr errors]

Warum Highlands" immer englisch (z. b. 141. 183) ausser s. 33 (hochlanden)? Wir haben uns doch an die deutsche form längst gewöhnt. „Immer neue gedanken" statt „sogar . . ." (43) ist wohl ein versehen: even new, Froude; oder hat Norton ever? Es würde weniger passend sein. Crézy 236 1. Crécy. Lexicographen seien auf eine belegstelle für das schottische tawse (kantschu, Jaeger 67) aufmerksam gemacht: Froude I, 76.

Zu den anmerkungen Norton's hat Jaeger einige hinzugefügt. Das ist verdienstlich, doch wären für deutsche leser noch weitere recht wünschenswerth,

z. b. zu the Links (strand bei Leith. 136); zu Bo'ness 138: eigentl. Borrowstounness, westl. von Edinb.; der Canal (ebd., vom Forth zum Clyde) beginnt noch etwas weiter westlich; zu den „freisassen" 135: Yeomanry, eine berittene miliz; zu „Cowden-höhen“ 25. Die anklänge an Shakespeare 110: 157; Milton 196, Gray 39, Horaz 184 waren zu erläutern, wies dies bei einigen Bibelstellen geschehen ist. Der Strand gehört nicht zur City 142. War Jeffrey je herausg. der Quarterly Review? (290). Auffallend Quid tui interest 182, auch bei Froude I, 202. Kassel, Mai 1898. M. Krummacher.

Carlyle, Sartor Resartus. Edited by Archibald MacMechan. Boston, U. S. A, and London, Ginn & Co., Publishers (The Athenæum Press). 1897. X+428 ss. In Boston, wo der Sartor durch Emerson's vermittelung zuerst (1836) in buchform erschien, hat er nun auch die erste commentirte ausgabe erhalten. Diese gehört zu einer sammlung, welche unter der bezeichnung The Athenæum Press Series classische werke aus allen perioden von Chaucer bis zur gegenwart bringen wird. Der vorliegende band enthält in vorzüglicher ausstattung den text, eine ausführliche einleitung (71 ss.) und 130 ss. anmerkungen nebst zweifachem index: zum text (von Carlyle selbst) und (nach löblicher englischer sitte) zu den zuthaten des herausgebers, (professors in Halifax, N. S.).

Die einleitung bringt an biographischen nachrichten nicht mehr, als zum verständniss des Sartor dienen kann. Die erste anregung zu diesem erhielt Carlyle aus Swift's Tale of a Tub; ausserdem unterscheidet prof. MacMechan viererlei quellen: 1. das tagebuch (Craigenputtoch 1828-1830), nur theilweise gedruckt; der herausgeber konnte eine vollständige handschrift benutzen; 2. Carlyle's unvollendete novelle Wotton Reinfred (hierzu eine ausführliche analyse), aus welcher u. a. die Blumine-episode entlehnt ist; 3. mehrere von C.'s essays (Signs of the Times; Characteristics); 4. C.'s übersetzungen aus dem Deutschen. Es wird ferner gezeigt, dass der Sartor nicht nur in seinem philosophischen, sondern auch in seinem novellistischen theil autobiographisch ist. Als urbild zu „Blumine“ hatte Froude eine Miss Gordon bezeichnet, andere hielten eine Miss Kirkpatrick dafür; der herausgeber meint, dass wohl beide, und dazu noch Jane Welsh, C.'s gattin. züge zu dem bilde der Blumine geliefert haben. Der herausgeber bespricht dann den ideengehalt des buches und dessen seltsame einkleidung, sowie die s. z. von manchen ernst genommene fiction (literary hoax) einer deutschen quellenschrift, und behandelt in lichtvoller weise den viel erörterten stil C.'s und die frage nach seinem ursprung. Wie und mit welchem erfolge C. selbst seine leser in dieser hinsicht zu mystificiren wusste, s. s. XLIV. Dass dieser stil nicht auf nachahmung deutscher muster, insbesondere J. P. Richter's beruhen kann, geht unzweifelhaft aus der thatsache hervor, dass C. schon mit 19 jahren, 6 jahre ehe er ein wort Deutsch gelernt hatte, in briefen und tagebüchern die characteristischen eigenheiten seines späteren stiles zeigt, die er allerdings theilweise (s. s. XLVIII) mit Richter gemein hat. Dies war seine natürliche ausdrucksweise auch in mündlicher rede; dagegen war der farblose conventionelle stil im „Leben Schiller's", sowie in einigen der früheren essays (ganz gegen eine noch sehr verbreitete ansicht) für C. ein kunstproduct, zu dessen herstellung er sich zwang

« PředchozíPokračovat »