VOR- UND ZUGLEICH NACHWORT, . Nachdem aufsere Umstände mich genötigt haben, dieses ursprünglich als Zeitschrift angelegte Sammelwerk aufzugeben und abzubrechen, noch bevor alle für den ersten Band zugesagten Aufsätze zum Abdruck gelangt sind, übergebe ich die vorliegenden, ihrer Zeit lieferungsweise erschienenen zwanzig Bogen hiermit der Shakespeare - Gemeinde in einem Gesamtband vereinigt, in der sicheren Überzeugung, dass der mannigfaltige und reiche Inhalt, durch ein vollständiges Materienregister zugänglicher gemacht, in der vorliegenden Form sich manche neue Freunde erwerben werde. Ein noch so flüchtiger Blick auf das Inbaltsverzeichnis wird dem Shakepeare-Forscher genügenden Beweis liefern, dass das vorliegende Buch, wenn auch nicht seinem vielleicht zu hochgegriffenen ursprünglichen Haupttitel, so doch dem neu hinzugefügten Neben titel wirklich und wörtlich entspricht, dafs es nämlich in der That eine bunte Reihe neuer und alter, eigener und fremder prosaischer und poetischer Beiträge zur Shakespeare-Literatur in sich vereinigt; und wer näher zusieht, wird finden, dass nicht nur erlauchte Namen der deutschen und englischen Literatur mit interessanten Gelegenheits-Aussprüchen darin vertreten, sondern auch viele verborgene und abgelegene Quellen auf den shakespearologischen Goldsand, den sie mit sich führen, geprüft und ausgebeutet sind. Aber obwohl sich das Buch seiner ganzen Anlage nach aus Excerpten heterogenster Literaturwerke und Zeitschriften zusammensetzt, so enthält es doch auch mehrere selbständige Aufsätze und Abhandlungen, die vorher nur als Einzelschriften oder als Schulprogramme gedruckt waren und entweder niemals in den Buchhandel gekommen oder längst vergriffen sind, z. B.: „An Eveninghour with Shakespeare. Being the Original of a public Lecture, delivered in the German Language at Weimar," von J(ames) M(arshall); ferner: „A few Observations on Shakespeare and his Merchant of Venice'," von Henry A. Franklin; und auch die „Berichtigungen zur Schlegel - Tieck'schen Shakespeare - Übersetzung," von Karl Hagena. Aus meiner eigenen, mit dem ersten Akte abgebrochenen kritischen Hamlet-Biglotte habe ich den Excurs über die Hamlet-Stelle A. I. Sc. 1; R. 44. Z. 4 und 5 unter dem Titel „Pole-axe oder Polacks, Streitaxt oder Polacken" dem Shakespeare-Museum einverleibt, was ich deshalb besonders erwähne, um daran die Bemerkung zu knüpfen, dass von dem ersten Akte jener mit zahlreichen und ausführlichen Noten versehenen IV Hamlet-Biglotte*) noch broschirte Exemplare bei mir selbst zu haben sind, der besonders paginirte Quellen-Text aber als selbständige Broschüre**) in den Verlag des Herrn Joh. Ambr. Barth hierselbst übergegangen ist. Bei dieser Gelegenheit darf ich wohl auch die Mitteilung machen, dass ich erst kürzlich im Verlage des Herrn Otto Lenz in Leipzig eine vollständige englisch-deutsche Hamlet-Biglotte im kleinsten Taschen-Format herausgegeben habe, die sich im englischen Text durch wesentliche Emendationen der umstrittensten Stellen z. B. He smote his leaded pole-axe on the ice;" „And wit, no less nobility of love . . . Do I impart toward you;" „He's hot, and out of breath” etc. und demzufolge auch in dem deutschen Texte der beibehaltenen Schlegel'schen Übersetzung von allen andern englischen und deutschen Ausgaben der Hamlet-Tragödie vielleicht nicht unvorteilhaft unterscheidet. Wie in dieser Miniatur-Biglotte bin ich auch im Titel und Vorwort des vorliegenden Sammelwerkes zu der altherkömmlichen Schreibung des Namens Shakespeare zurückgekehrt, während ich für das Inhaltsverzeichnis die im Werke selbst durchgeführte Schreibung (ohne das Schluss-e) glaubte beibehalten zu müssen. Mit diesem räumlichen Vor- und zeitlichen Nachwort mein Shakespeare-Museum abschliessend, hoffe ich, dass dasselbe für manchen Shakespeare-Forscher etwelche Seiten oder Blätter enthalte, um derentwillen der ganze Band ihm besitzenswert erscheine. Leipzig, im Juni 1881. Max Moltke. *) Shakespeare's Hamlet, Akt I, englisch und deutsch, neu emendirt, übersetzt und erlaütert von Max Moltke. 84 S. gr. 80. Preis 1 Mk. 50 Pf. **) Shakespeare's Hamlet-Quellen: Saxo Grammaticus (lateinisch und deutsch), Belleforest und the Hystorie of Hamblet, zusammengestellt und mit Vorwort, Einleitung und Nachträgen von weiland Dr. Robert Gericke herausgegeben von Max Moltke. 108 S. gr. 80. Preis 3 Mk. INHALTS-VERZEICHNIS. . . . . . David Asher. Hermann Frhr. v. Friesen. Conjectur zu 1 King Henry IV 14 Eine Anfrage (an Prof. Julius Saupe). . 46 Eine Glosse zur Shakespear-Sprache 46 Shakespearologischer Brief aus Deutschland, Fritsche. abgedruckt in „The Jewish Chronicle“ 302 Ein Shakespear-Portrait in Königsberg 31 Eduard von Bauernfeld. Frederick J. Furnivall. Shakespear. Ein Gedicht als Einleitung zur The new Shakspere Society 294 Biographie 65 Friedrich Bodenstedt. Emanuel Geibel. „Nicht dass dein Name uns erwecke Neid. Distichen auf Shakespear 17 (Metrische Uebersetzung von Ben Jonsons Kaufmann von Venedig. (Distichen). 163 Gedicht auf Sh.. 49 Robert Gericke, „Wozu braucht meines Shakespear hehr Gebein“ Metrische Uebersetzung von John Eine Shakespear-Frage 43 Miltons Gedicht auf Sh. „König Lear. Eine psychiatrische Shakespear 68" Ausspruch über Shakespears Werke Studie für das gebildete Publikum“ 128 81 Roderich Benedix. Gerstenberg. Ueber Lönig Lear . . 254 Ausspruch über Sh's. Dramen 81 Etwas über Shakespear 100 Ludwig Börne. Aussprüche über Shakespear Gerth. Warum hat Sh. seinem Lear keinen glück- 262 Ausspruch über Sh's. dramatisches Genie 81 Gervinus. 81 Uebersetzung von Macaulays Urteil über Sh. 163 A. Deetz. Göthe. 6 Versuch zur Beseitigung des scheinbaren Wider-- Shakespear und kein Ende . Kronos als Kunstrichter 17 spruchs im Character Lears ... 215 Shakespeariana aus dem Briefwechsel zwischen 19 Apollo und Shakespear. Sonett. . 129 Karl Hagena, Berichtigung der Schlegel-Tieck'schen ShakeShakespears Menschenkenntnis 261 spear-Uebersetzung . 139 143 Antwort an Hagena über zwei Stellen in 3) Heinrich IV. Erster Teil. 144 „Was ihr wollt". . 181 dgl. Zweiter Teil 145 5) Heinrich v.. Henry A. Franklin. . 147 Heinrich VI. Erster Teil 147 A few Observations on Shakespear and his dgl. Zweiter Teil 149 „Merchant of Venice" 165. 224 dgl. Dritter Teil 150 Ferdinand Freiligrath. Richard III. 151 10) Romeo und Julia 152 Deutschland ist Hamlet. Gedicht. (Vgl. auch 11) Sommernachtstraum 154 Amlethiana 4). . 92 12) Julius Caesar 155 13) Was ihr wollt. 160 14) Zwischen-Bemerkungen 210 2) Zum Sommernachtstraum 160 15) König Lear 299 160 16) Neither auch nicht; aber auch auch 301 Hermann Lingg. Drei Sonette zu Sh's. dreihundertjähriger 193 Shakespear's pastoral Names 320 A. Freiherr von Loën. Die Shakespear-Kenntnis im heutigen FrankSonett auf Shakespear. 33 reich. 231 Karl Häser. Otto Ludwig. Prolog, zum 300jährigen Geburtstags - Feste Abgerissene Aussprüche über Sh’s. „König Sh's. auf dem Hoftheater zu Kassel . 257 Lear". 191 Herder. Thomas Babington Macaulay. Seine Uebersetzungen Shakespear'scher Lieder: Urteil über Sh. (englisch nebst deutscher 1) Aus Measure for Measure („Wend, o Uebersetzung von Friedrich Bülau) 163 wende diesen Blick“) 75 2) Morgengesang aus Cymbeline („Horch, James Marshall, An Evening-hour with Shakespear. Being the 76 3) Einige Zauberlieder aus The Tempest 76 Original of a public Lecture, delivered in 196 4) Waldgesang aus As you like it the German Language at Weimar 77 5) Waldlied aus As you like it.. 77 Bruno Meyer. 6) Grablied eines Landmanns aus Cymbeline 77 Erläuterung zum König Lear, nach einem 7) Liedchen der Desdemona aus Othello 77 Carton von Adolf Schmitz . 221 8) Süszer Tod aus Twelfth Night 78 9) Opheliens verwirrter Gesang um ihren John Milton. erschlagenen Vater, aus Hamlet 79 An epitaph on the admirable dramatic Poet, Samson von Himmelstiern. W. Shakespear. (Nebst metrischer Ueber setzung von Fr. Bodenstedt) . . . . 68 Sh's. Humor und Pathos . . 261 Paul Möbius. 163 Festdichtung zur Shakespear-Feier im Literarischen Verein zu Nürnberg .. 225 Modlinger. Anmerkung zu Hamlet A. I. Sc.5. R. 18.2.15: 64 Freiligraths Gedicht: „Deutschland ist Ham Max Moltke. let“, metrisch ins Englische übersetzt 92 Blatt-Weihe. Gedicht. 1 Rudolf von Jhering. Vorbemerkung zu Göthes Abhandlung: „Shakespear und kein Ende" 6 Ein Rechtsgutachten zu Gunsten Shylocks 190 Die Shakespearhaltigen Bibliotheken Deutsch lands; Anmerkung. 13 Ben Jonson. Anmerkung zu einerConjecturdes Dr.D.Asher 14 To the Memory of my beloved, the author, Ein königlicher Shakespear-Kämpe (Sonett) 15 Master William Shakespear, and what he Hamlet in Leipzig: 15 hath left us. Gedicht nebst metrischer Doubtful Plays of William Shakespear 15 Uebersetzung von Friedrich Bodenstedt 19 Anachronismen auf Kosten Shakespears 16 Pole-axe oder Polacks, Streitaxt oder Polacken. Wilhelm Jordan. Ein Excurs über die Hamlet-Stelle A. I. Sc. Zeitalter Shakespears 129 23. 37. 56. 29 32 Distichen auf Shakespear Ob Hamlet wahpsinnig war Ein paar deutsche und englische ShakespearWilhelm König. Erwähnungen aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts 48 Ueber den Titel von Sh's. „As you like it“ 317 Epistel von der Shakespear'schen Muse FürWilh. Aug. Lampadius. trefflichkeit und Eigenschaften. (Frei nach dem Bibeldeutsch des Dr. Martin Luther. Widmungs-Sopette an die Geliebte zu Ueber- 1. Corinther Cap. 13, Vers 1-13.) Von setzungen Shakespear'scher Dramen: L. Komet, Shakespear-Spürer .. 62 33 |