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Lady, you are the cruel'st she alive,

If you will lead these graces to the grave,
And leave the world no copy.

Olivia.

O sir, I will not be so hard-hearted; I will give out divers schedules of my beauty: it shall be inventoried; and every particle and utensil labelled to my will: as, item, two lips indifferent red; item, two grey eyes, with lids to them; item, one neck, one chin, and so forth. Were you sent hither to 'praise me?

Inventory (inventorium) is a list or Schedule containing a full and true description of all the goods and chattels of a testator at the time of his death, with their value appraised by indifferent persons; which every executor or administrator ought to exhibit to the Bishop or ordinary at such time as he shall appoint. (West. Symb. part. I. lib.. 2. sec. 696.) This inventory proceeds from the Civil Law, for whereas by the ancient law of the Romans, the heir was obliged to answer all the testator's debts by which means heritages were more prejudicial to many than profitable, Justinian to encourage men the better to take upon them this charitable office, ordained that if the heir would make and exhibit a true inventory of all the testator's goods coming to his hands, he should be no further charged than to the value of the inventory (Justin. Inst. Cowell's Interpr.). The word label has two significations: it signifies a paper annexed by way of addition or explication to a Will or Testament, which is called a Codicil or Label (Cowell's Interpr.): and in this sense it is evidently used by Olivia who says: I will give out divers schedules of my beauty: it shall be inventoried: and every particle and utensil labelled to my will." The word label also signifies a slip of paper or parchment for an appending seal (Cowell's Interpr.): and to understand thoroughly, the following-passage in Richard II. Act 5 Scene 2, the idea of such a label is necessary,

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York.

What seal is that, that hangs without thy bosom?

Yea, look'st thou pale? let me see the writing.

My lord, 'tis nothing.

Aumerle.

'York.

No matter then who sees it.

I will be satisfied, let me see the writing.

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Aumerle.

I do beseech your grace to pardon me;

It is a matter of small consequence,

Which for some reasons I would not have seen.

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What should you fear?

'Tis nothing but some bond that he is enter'd into
For gay apparel, 'gainst the triumph day.

York.

Bound to himself? what doth he with a bond
That he is bound to? Wife, thou art a fool.
Boy, let me see the writing.

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The seal York noticed, hanging without Aumerle's bosom, was appended to such a label or slip of parchment, which, it must be supposed, had not been effectually concealed. In this sense the word is also used by Juliet, God join'd my heart and Romeo's, thou our hands;

And ere this hand, by thee to Romeo seal'd,

Shall be the label to another deed,

Or my true heart with treacherous revolt
Turn to another, this shall slay them both:

who implies that Romeo was a deed to which her hand was attached as a label, and states what she would do ere that hand should be a label to another deed, in other words, ere she would marry Paris or any other man.

Beurtheilungen und kurze Anzeigen.

Wilhelm von Humboldt's Aesthetische Versuche über Goethe's Hermann und Dorothea. Dritte Auflage. Mit einem Vorwort von Hermann Hettner. Braunschweig, bei Vieweg, 1861.

Varnhagen äussert einmal, dass Humboldt's Abhandlung über Goethe's Herinann und Dorothea eigentlich keinem Kritiker, der über Poesie spricht, unbekannt bleiben dürfe. Aber er fürchtet, dass die Welt jetzt wenig Stimmung für solche Gaben habe; jedoch," fährt er etwa fort, es wird schon noch eine Zeit kommen, in der man, zu Goethe und Kant zurückkehrend, sich wundern wird über die Geistesschätze, die man besass und nicht kannte."

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Ich glaube nicht, dass diese Zeit der vertrauteren Bekanntschaft, der innigeren Vertiefung in die grossen Gedanken unserer classischen Zeit schon inzwischen herangekommen ist; und schwerlich hat auch jeder Kritiker über poetische Werke die Ideen der Humboldt'schen Schrift in sich aufgenommen. Es wäre zu wünschen, dass das neue Kleid, in dem sie jetzt erscheint, recht Viele anlockt zuzusehen, was dahinter steckt.

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Da werden sie consequent abgeleitete ästhetische Gedanken finden, die Ein Prinzip festhaltend von der Theorie der Kunst zur Betrachtung über die Natur der Dichtkunst und ihrer Arten hinabsteigen, bis endlich dem besondern Werke, das die Veranlassung zur Untersuchung gab, sein Ort im System angewiesen wird. Die Ausführungen aber sind getragen von dem echten Kunstsinn," den Humboldt selbst von dem Aesthetiker verlangt, der dem feinen, künstlerischen Geschmack zugleich mit genügen will. Vor Allem sind die Unterscheidungen zwischen den einzelnen Kunstgattungen, zwischen Altem und Modernem, zwischen Deutschem und Fremdem und endlich die tiefsinnige Beschreibung der Goethe'schen Dichterindividualität in ihrer bestimmten Eigenart von zarter Feinfühligkeit und hoher psychologischer Einsicht. Es weht aber über das Ganze der schöne, wohltbuende Hauch jener Zeit, wo dem Menschen noch einmal auf kurze Dauer vergönnt war, frei von aller Einseitigkeit und Beschränktheit des Standes, dem griechisch-schillerischen Ideale gleich alle menschlichen Kräfte zu schöner Harmonie zu entwickeln, so dass nichts verkümmerte, nichts überwucherte.

Der letzte und höchste Zweck, auf den die Schrift ausgeht, ist, so zu sagen, ein psychologisch-anthropologischer, denn sie wird mit Recht von Humboldt eingereiht in die Bestrebungen, welche das menschliche Gemüth in seinen möglichen Anlagen und in den wirklichen Verschiedenheiten, welche die Erfahrung aufzeigt, zu charakterisirer suchen. Hier ist es die Natur der Phantasie, und zwar einer individuellen dichterischen, der

Goethe'schen Phantasie, welche beschrieben werden soll. Sie wird in ihrem specifischen Wesen erkannt dadurch, dass ihr in der Fülle künstlerischer, poetischer Erscheinungen die rechte Stelle angewiesen, dass sie unterschieden wird von Aehnlichem und Verwandtem, bis sie als die, welche nur diesem Goethe zukommt, begriffen ist.

Dazu wird zunächst das Wesen der Kunst untersucht nach Kantischen Prinzipien. Die Kunst, wird gesagt, hat die Aufgabe, alles Wirkliche in ein Bild zu verwandeln, d. h. die Gegenstände der Sinne in Objecte der Phantasie umzusetzen. Ihre Fertigkeit muss sie darin suchen, die Einbildungskraft des Beschauers, Lesers oder Hörers nach Gesetzen anzuleiten, dass sie selbst aus sich das Beabsichtigte producirt. Sie muss dazu das Gemüth so stimmen, dass alle sonstigen Seelenkräfte ruhen und nur die Phantasie thätig wird. Sobald diese zu ausschliesslicher Wirksamkeit sollicitirt ist, kann der Künstler sich der Bildung, der Ausführung seines Stoffes hingeben: die Phantasie wird ihm folgen. Ist das Interesse erst einmal erregt, kann die Illusion sogar gestört werden, kann man den Leser erinnern, dass er sich in einer Scheinwelt befindet.

Von diesen Grundgedanken aus corrigirt Humboldt den alten Satz, dass die Kunst die schöne Nachahmung der Natur sei: sie ahmt nicht die Natur nach, sondern versetzt das Wirkliche, die Natur, aus der objectiven Welt in die Phantasie; dadurch wird sie von selbst zugleich schöner, idealisirt.

Ist nun der Zweck der Kunst nicht sowohl die Empfindung, die Sinne, die Leidenschaften oder den Verstand zunächst, sondern allein die Phantasie zu beschäftigen, so ist die Wirkung, die jedes wahre Kunstwerk hervorbringt, die Ruhe stiller Beschauung, leise das Gemüth durchzitternde Rührung. Der Sinn wird angeregt, die Seele still bewegt; das Gemüth bleibt frei von aufgeregter Unruhe, frei von liebender oder hassender Parteilichkeit.

Wenn die Kunst nach dieser Ansicht nur für die Phantasie arbeitet und durch die Beschäftigung derselben die sinnlich oder intellectuell aufgeregte Seele zu stillem, beschaulichem Sinnen dämpft, so kann nicht jede Kunst wegen des verschiedenen Grades der Angemessenheit, die das dazu verwandte Material hat, diesen höchsten Zweck auf gleiche Weise erreichen. Dem Ideal wahrer Kunst aber am nächsten ist die plastische: denn sie will nur darstellen, den Sinnen nur eine Anschauung, nicht eine Reizung geben. Die Dichtkunst, die Kunst durch Sprache, durch's Organ des Gedankens, ist mit der Kunst an sich nicht so verwandt. Sie hat freilich vor der Pla

stik auch Manches voraus, indem sie nicht bloss den Moment zeigt, sondern was jene immer nur unvollkommen andeutet auch wie der vorgestellte Zustand entstanden ist und wohin er übergeht (Laokoon). Ferner hat sie nicht nöthig bei Schilderung z. B. einer Person in's Detail zu zeichnen, was sie ohnehin nicht für einen Blick, für einen Zeitmoment kann sie gibt nur die wichtigsten, nothwendigsten Theile an; diese aber macht sie der Empfindung des Lesers so lebendig, dass seine Phantasie das beabsichtigte Bild von selbst im angedeuteten Sinne vollendet. Jedoch die Natur des Mediums dieser Kunstgattung, die Sprache zieht leicht von der blossen Darstellung ab, erregt den Verstand oder die Empfindung. Je plastischer aber ein Dichter verfährt, d. b. je mehr es ihm um das Schaffen von scharf umrissenen Bildern, um die Zeichnung von Gestalten und Bewegung, um ein anschauliches Gemälde zu thun ist: desto mehr wird er der Kunst überhaupt nahe sein. Wenn ein solcher Seelenzustände zeichnen wollte, würde er doch bei den Sinnen des Menschen, bei der Schilderung des Wahrzunehmenden anfangen, an dem Aeussern, das er zeichnet, die Seele ahnen lassen. Ein solcher Dichter wird auf sinnige Beobachtung gerichtet sein, die Gegenstände mehr in ihren Umrissen, in ihrer Gestalt studiren, als über sie sentimental empfinden; er wird mehr ähnlich sein dem stillsinnenden Natur

beschreiber oder dem in objectiver Ruhe zeichnenden Historiker, als dem mit aufgeregter Seele speculirenden Forscher.

Aus diesen Betrachtungen gewinnt Humboldt denn weiter den Unterschied zwischen den Dichtarten, den Unterschied ferner zwischen Antikem und Modernem, immer näher dem Punkte, wo sich das Goethe'sche Wesen erschliesst, zustrebend.

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Es ist klar, dass derjenige Dichter, welcher dem einfachsten Begriffe der Kunst am nächsten steht, der epische ist; und er ist vortrefflicher als der Bildhauer, indem er, die Vorzüge jenes auf seinem Felde sich aneignend, durch die Sprache zugleich den Vortheil hat, auch die Folge der Dinge schildern zu können. Mit dem Naturhistoriker und dem Historiker überhaupt verwandt, nimmt er den unparteiischsten, objectivsten, überschauendsten Standpunkt ein; in nie wankender und nie störender Ruhe führt er seine Gestalten vorüber, beschaulich, nur Beschauung wirkend.

Anders die Tragödie und jede auf die Empfindung zuerst berechnete Poesie. Während der Epiker lebendigste, allgemeinste, sinnliche Betrachtung schafft, werden von dem Tragiker die Affecte, vorzüglich Furcht und Mitleid erregt. In behaglicher Breite und unverwüstlicher Ruhe breitet sich das Epos, an Allem sich gleich ergötzend, über eine weite Fläche aus, während die Tragödie das ganze Interesse in einen Punkt zusammendrängt. Das Epos wirkt Klarheit, Freiheit, man möchte fast sagen: Gleichgiltigkeit der Seele: die Tragödie presst die Seele vor Erwartung zusammen, bringt ängstliche Ungeduld, pathologisches Interesse hervor.

Im Ganzen nun sind die Alten mehr episch, als lyrisch oder tragisch gestimmt, die Neueren umgekehrt; „im Ganzen," denn wenn man den Unterschied zwischen Antikem und Modernem schroff nach diesen Unterschieden der Dichtungsgattungen bezeichnen wollte, würde hier z. B. der Oedipus tyrannus, dort die Goethe'sche Iphigenie widersprechen. Bei den Alten ist nicht bloss kühle Ruhe, bei den Neuern nicht immer unruhige Spannung.

Ein anderer Unterschied, der freilich mit dem ersten im Zusammenhang steht, trifft vollständiger zu.

Was die Alten draussen, in der Natur und Welt fanden, das wird von den Neuern in den Menschen, in die Seele gelegt. Wir sind weniger sinnlich, tiefer in uns selbst eingezogen, wir leben mehr in Gedanken und Empfindungen, als in Anschauung der sinnlichen Welt und in Handlungen. Unser Geist schwingt sich dafür zu einer Höhe der Betrachtung, versenkt sich in eine Tiefe des Gefühls, wie sie den Alten schlechterdings fremd war. Daher folgt man den Darstellungen neuerer Dichter weniger um des äussern Geschehens willen, sondern mehr aus psychologischem Interesse am Charakter.

Auch das Wunderbare

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es ist nicht etwa ganz aus den modernen Gedichten verschwunden; aber es erscheint nicht mehr in einem deus ex machina, auch nicht in dem Götter und Helden bändigenden Schicksal, denn es treten nur Menschen auf und Alles geschieht menschlich, dern das Wunder liegt in der unberechenbaren Verkettung der Umstände, in dem unvorhergesehen eintreffenden Zufall und in den plötzlich aus der undurchsichtigen Tiefe der Seele hervorschiessenden Regungen, Empfindungen und Gedanken. Nicht von den abenteuerlichen Höhen des Olympus kommt uns das Erstaunliche, sondern aus den gleichverborgenen Tiefen unsers Gemüths.

Endlich besitzen wir eine feinere Distinctionsgabe; wir empfinden innerhalb der Art, welche die Alten als ein unterschiedloses Ganzes auffassten, noch die feinsten Nuancen, für die sie, vorzüglich auf seelischem Gebiet, keinen Sinn hatten. An dieser Innerlichkeit und Feinheit der Auffassung hat unser deutsches Volk den vorzüglichsten Antheil.

Nach alle diesem ist Goethe's Hermann und Dorothea zu beurtheilen.

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