Denkwürdigkeiten des Generals EickemeyerLiterarische Anstalt, 1845 - Počet stran: 377 |
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Oblíbené pasáže
Strana 12 - Waren tief beladen, Jachten und Nachen mit Hunderten von Passagieren fuhren unaufhörlich nach Koblenz hinunter. Man zahlte unglaubliche Summen für die Fracht der Personen und Güter, und die zuletzt abgehenden schätzten sich glücklich, um zehnfach den Preis, den es die ersten gekostet hatte, fortzukommen. Mehr als...
Strana 254 - Billaud, Collot, Barrere und Vadier in Anklagsstand versetzen wollte, traten Carnot und Robert Lindet, die sich nur mit dem Kriegswesen beschäftigt hatten, als ihre Verteidiger auf und bewiesen die Notwendigkeit des befolgten Schreckenssystems als des einzigen Mittels zur Rettung des Staates. „Wer kann", sagte Robert Lindet, „nach eingetretenem heitern Himmel den Steuermann zur Verantwortung ziehen, der während des fürchterlichsten Sturmes durch eine kühne Wendung das Fahrzeug glücklich...
Strana 135 - ... am 19. dem Gouverneur zugestellt worden war und bei dessen Empfang dieser in seiner Antwort einen Tag Bedenkzeit gefordert haben sollte. Man hatte über dieses Schreiben gänzliches Stillschweigen beobachtet. Dem Schreiben, welches in dem Kriegsrate abgelesen wurde, war ein anderes an den Stadtrat beigefügt, in welchem der Kurfürst scharf getadelt, den Bürgern aber Schutz und aufrichtige Freundschaft zugesichert wurde. Man fand es der Würde des bis nach Thüringen entflohenen Kurfürsten...
Strana 11 - Gulden zusammen, wozu der mainzische Adel und die Geistlichkeit freiwillig beitragen - mußten. An diesen Fond verkaufte er aus seinen Waldungen die zur Festung erforderlichen Palisaden und gewann vermittelst dieser Finanzoperation eine ansehnliche Summe, anstatt sie als Beitrag zu den Kriegsbedürfnissen sich kosten zu lassen.
Strana 12 - Lohn davontragen sollten: wahrlich man hätte sich nicht komischer bestürzt und mutlos gebärden können. In keines edlen Mainzers Seele kam der Gedanke: Widerstand; jeder dachte zuerst auf Rettung seines Eigentums, als hätte er vom Staat und seinen Pflichten gegen denselben im Zeitpunkt der gemeinschaftlichen Not und Gefahr in seinem Leben nichts gehört.
Strana 11 - Lusthäuser angelegt hatten, sollte jetzt gegen einen möglichen, wiewol noch unwahrscheinlichen Angriff der fränkischen Freiheitsverfechter in Vertheidigungsstand gesetzt werden. Der Kurfürst, der ihren Gesandten von seinem Hofe vertrieben hatte, schien nicht gesonnen, es bei diesem unblutigen Friedensbruche bewenden zu lassen...
Strana 133 - Uhr begaben sich der Kanzler von Albini und der General Graf Hatzfeld auf den Stephansturm, wohin ich sie begleitete. Wir trafen mehre Neugierige an, die durch die Gefälligkeit des Türmers Zutritt dahin gefunden hatten und deren uns einige mit der Nachricht entgegenkamen, der Feind führe eine Menge Leitern gegen die Festung. Wirklich entdeckten wir 14 bis 16 mit Leitern beladene Wagen, die den Weg von Heiligkreuz nach Marienborn nahmen. Diese Erscheinung, die sich bald in der Stadt verbreitete,...
Strana 136 - Eigenthum derselben nicht auf das Spiel zu setzen, geneigt wären, Mainz unter billigen Bedingungen an die Franzosen zu übergeben; dies um so mehr, als selbst ein so erfahrner Soldat, wie der preußische Gesandte, Freiherr von Stein, ihrer Meinung beigetreten sei. Dennoch wolle man in einer so wichtigen Sache keinen Entschluß fassen, ohne vorher das Gutachten des hier versammelten Kriegsrathes einzuholen. Der General Graf Hatzfeld erklärte sich zuerst für die Nothwendigkeit einer Kapitulation...
Strana 143 - ... ihm bei dem Angriffe zum Leitfaden habe dienen sollen? Er versetzte, alle Bemühungen seien vergeblich gewesen, sich einen bessern zu verschaffen. Späterhin gestand mir Custine, er habe bei seinem Marsche nach Speyer weder eine Absicht auf Mainz gehabt, noch sei er von dessen Verteidigungszustand unterrichtet gewesen. Erst später habe er Nachrichten hierüber eingezogen und den guten Erfolg seines Unternehmens auf die schlechte Zusammensetzung der Garnison, vorzüglich aber auf die Unzufriedenheit...
Strana 140 - ... außerhalb seines Wirkungskreises liege. Es wurde noch einiges über die Sache gesprochen und Custine entließ mich endlich, indem er mit verdrießlicher Miene sagte, daß, im Falle er nach Verlauf von zwei Stunden keine bestimmtere Erklärung erhielte, alle Unterhandlungen als aufgehoben anzusehen seien. Ich übergab nun das Schreiben mit dem Bemerken, daß ich meinen Auftrag erfüllt habe und er hier das Weitere vernehmen werde. Er eilte damit zu einem Tische. Bei Durchlesung erheiterte sich...