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unsere, unseres, unserer, woneben mehrfach unsre, unsres, unsrer vorkam, keinesweges, unterweges, woneben keineswegs, unterwegs sich fand. In den auf hen auslautenden Zeitformen ist das e dem bestehenden Schwanken gegenüber regelmässig eingeführt, dagegen weggelassen in den Zeitformen auf het, hete, wie auch in den Endungen eren, erem, letzteres mit einziger Ausnahme von mehreren, mehrerem wegen des vorhergehenden r. Die in 4 (Ausgabe letzter Hand) beabsichtigten, aber nicht überall durchgeführten Schreibungen ergetzen, betriegen, ahnen (vorempfinden), ahnte (wofür ahnete zuweilen aus ahndete gemacht war), ahnungsvoll, weitläufig, ungefähr, ungeachtet, verdriesslich, gescheit, heirathen, Reiter sind gleichmässig eingeführt, ebenso die Dative und Accusative Jemandem, Jemanden, Niemandem, Niemanden u. s. w. In Bezug auf die grossen Anfangsbuchstaben ist nach den Grundsätzen der Nationalbibliothek verfahren, von welcher auch die Schreibung Hilfe, Gehilfe, gleichgiltig statt der Formen auf ü, die Goethe hat, angenommen worden ist.“

Wenn auf solche Weise fortgefahren würde, so dürften unsere Classiker in einigen hundert Jahren so entstellt sein, dass der Urtext kaum noch wiederzuerkennen sein würde. Nein, das ist entschieden ein Irrweg! Mögen immerhin einzelne Ungleichheiten in den Wortformen bestehen, mögen einige Wortformen nicht der modernen Sprechweise entsprechen Wir wollen unsere Classiker, wie sie uns als Erbtheil der Geisteshelden vermacht worden sind, von Kleinlichkeit nicht antasten lassen Das ist eine heilige Pflicht! A. R.

Salamander reiben.

Dieser Studenten-Ausdruck ist einer der vielen Ausdrücke, welche im Laufe der Zeit absichtlich oder unabsichtlich bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt worden sind. Es hat für denselben nicht an Deutungen gefehlt; die ansprechendste war bislang: Σάλεμ ἀνδρες oder ανδράσι (Salem andres oder andrási, d. i. Gruss den Männern). Wenn ich jetzt einen anderen Gedanken zu entwickeln oder wenigstens vorzulegen suche, so ist es nicht in der Absicht, jene Deutung als unrichtig, die meinige als allein richtig hinzustellen; sondern ich gebe meinen Gedanken ohne genügenden Beweisgrund, in der Hoffnung, dass er anregend wirke, mag die Beurtheilung_nun zustimmend oder ablehnend ausfallen. Was mich veranlasst, die obige Deutung bescheiden zu bezweifeln, ist das dabei unerklärt bleibende Wort reiben“ und der dasselbe begleitende eigenthümliche, alterthümlich scheinende Brauch. Was soll Das? Victor von Scheffel (Ekkehard, Anmerkungen) hegt die schwache Vermuthung, dass das Salamander-Reiben einen Anklang an altheidnische Trankopfer enthalte, und da die Entstehung der Sitte in unbekannter, ferner Zeit zurückzuliegen scheint, so könnte jene Vermuthung das Richtige getroffen haben. Dies brachte mich auf den Gedanken, dass der Salamander möglicherweise als sal amandi, d. i. Liebessalz, Minnesalz gedeutet werden dürfte, wozu das reiben“ sich eignen könnte; der lateinische Ausdruck für eine deutsche Sitte darf dabei nicht befremden. Leider sind die alten Salzgebräuche zu wenig bekannt geworden, um völlige Gewissheit erlangen zu können. Das wenige mir Vorliegende sei zusammengestellt, vielleicht dass es Anlass zu näherer Beobachtung manches bisher unbeachtet Gebliebenen werde.

Das Salz galt unseren heidnischen Altvordern für äusserst heilig; sie wähnten es laut Tacitus durch die Gegenwirkung von Wasser und Feuer mit der Gottheit Zulassung oder nach der Edda aus der Zusammenwirkung von Eis und Feuer, Frost und Hitze, entstanden. Aus salzigem Eisblocke ward von der Urweltkuh (Audhumla, die Saftreiche, d. i.

Regenwolke), deren rothe Zunge als Feuer (Sonne) gedacht war, der Urgott Buri (Poro), der Stammvater der Asen (Ansen), der den stofflichen Riesengöttern gegenüber stehenden geistigen Götter, hervorgeleckt. Simrock sagt vom Salze: „Es dient überall zum Bilde geistiger Kraft und Nahrung. Zum Zwecke von Eidesleistung ward der angefeuchtete Finger in Salz getaucht; auch bei Besitzergreifung und bei der heidnischen Taufe scheint Salz angewandt worden zu sein; es diente auch zur Sicherung gegen böse Geister. Der Ort, wo die salzhaltigen Flüsse quollen, galt für heilig; man betrachtete (mit Grimm zu reden) ihren Ertrag als der nahen Gottheit unmittelbare Gabe; Besitz der Stätte schien blutiges Krieges werth" (Chatten und Hermunduren, sowie später Burgunder und Alamannen), „Gewinnung und Austheilung des Salzes ein heiliges Geschäft; wahrscheinlich waren Opfer und Volksfeste mit dem Salzsieden verbunden." Das Salzsieden geschah mittels Aufgusses des Salzwassers auf glühenden Brand; so ward die Gewinnung des Salzes nach alter Glaubensansicht fortgesetzt. Die Frauen oder Priesterinnen verwalteten (nach Grimm) die Bereitung des Salzes, und der Salzkessel „stand unter ihrer Aufsicht und Sorge". Vielleicht darf dem Salzsieden das Salzmahlen, wie die Sage von den Riesenmägden Fenja und Menja (Fani und Mani) berichtet, beigesellt werden. Ich vermuthe nun, dass bei Opfermalen das heilige Salz gemahlen oder zerrieben gewissen Trankopfern, Minnetränken, zugefügt ward, und dass das Salamander-Reiben ein schwaches Bleibsel der alten Sitte ist. Ich würde mich freuen, durch weitere Ermittelungen Bestätigung meines Gedankens zu finden.

Wem aber diese nackte Deutung meines sal amandi gekünstelt erschiene, der könnte vielleicht eine bildliche Deutung nehmen und dieselbe mit salus amandi (Minneheil) zusammenhalten; denn salus scheint Einer Wurzel mit săl, sālis zu sein. Eine seltsame Erscheinung ist, dass im Deutschen neben der üblichen Form sal, salz (Flussnamen: Sale, Salza) in Ortsnamen (entsprechend dem griechischen als, adós; hals, balós) häufig die Form hal, hall begegnet (z. B. in Hall, Halle, Hallein, Hallstadt); hal wie sal bezeichnen Beide (nach Grimm) ursprünglich ganz allgemein den „beiligen Stoff, und unser „Heil" berührt sich eng mit dem fremden salus. Adalbert Rudolf.

Das Original des nachstehenden Briefes befindet sich im ProvinzialArchive zu Breslau. Das Schreiben ist an Heinrich XI. von Liegnitz gerichtet. Vielleicht gaben die hiermit angeknüpften Verbindungen Veranlassung, dass Heinrich im Jahre 1576 gegen des Kaisers Verbot in französische Dienste ging, den Hugenotten Beistand zu leisten.

A Mon Cousin Le duc de Lignitz.

25. März 1574.

Mon cousin L'affection, que Vous mauez monstree en mon voyage_ma faict estre bien ayse de scauoir, que mon cousin le marechal de Retz* Vous doibae veoir et passer en vostre maison sen retournant en France. Afin que par luy mesmes je Vous puisse faire entendre, quelle est ma bonne volonté en vostre endroict et le desir, que j'ay de Vous en rendre plus certain tesmoignaige quant l'occasion sy presentera Vous priant par ceste mienne lettre, croire ce que Vous en dira mon dit cousin et Vous asseurer,

Albert de Gondi, bekannter unter dem Namen des Marschalls von Retz, Günstling Heinrich's III., doch einer der ersten von denen, die Heinrich's IV. Partei ergriffen.

que Vous me trouueres tousiours prest a Vous faire plaisir de bon cueur en ce que Vous me vouldrez employer; en suivant je prie dieu vous auoir mon Cousin en sa saincte et digne garde

Escript a Cracouye le XXeme Jours de Mars 1574.

Vostre bon cousin

Freunden eines gesunden Humors

Henry.*

und im Besonderen allen an Hypochondrie leidenden Collegen möchten wir zur erheiternden Lectüre ein Buch empfehlen, das im Allgemeinen noch wenig bekannt zu sein scheint. Das Buch hat folgenden Titel: „De Latinsch Buer un sien Nabers" von Angelius Beuthien (Kiel, Lipsius & Tischer, 1879). Das Werk bildet den zweiten Theil der „Sleswig-Holsteener Buergeschichen“ und kann ohne Bedenken den Reuterschen Sachen an die Seite gestellt werden. Es gehört eben auch zu denjenigen Büchern, die man, wenn man sie zu Ende gelesen hat, immer wieder von vorn anfangen möchte. Eine Karlsbader Brunnencur ist vielleicht für manches Leberleiden weniger heilsam wie die Lecture dieses kerngesunden Buches. Rathsam ist es übrigens auch hier (wie bei dem Karlsbader Brunnen), nicht zu viel auf einmal zu geniessen.

Landsb. a. W.

A. W.

* Der Absender war Heinrich von Anjou, später König Heinrich III. von Frankreich, welcher, im April 1573 zum Könige von Polen gewählt, am 21. (oder 24.) Februar 1574 in Krakau gekrönt wurde.

Zur französischen Schulgrammatik.

Bezügliches und fragendes Fürwort.

1) Dont. Il ne peut pas y avoir d'accord véritable entre deux sciences, dont l'une est poussée jusqu'à ses limites extrêmes, et dont l'autre est à peine étudiée au delà de ses éléments. (Nisard.) Statt dieser gewöhnlichen Ausdrucks weise tritt nicht selten das Relativ in ein appositives Verhältniss zu l'un ... l'autre.

La cour était

jonchée de cadavres, les uns appartenant à la troupe, les autres qu'on avait arrachés à l'incendie, tous frappés par devant, défigurés et à peine reconnaissables. (Sandeau.) (Sandeau.) Enfin la populace effrénée massacra dans la Haye les deux frères De Witt: l'un qui avait gouverné l'État pendant dix-neuf ans avec vertu, et l'autre qui l'avait servi de son épée. (Voltaire.) Les grands écrivains ont deux sortes d'admirateurs: les uns qui les admirent jusque dans les défauts; les autres qui ne les admirent que là où ils s'approuvent eux-mêmes. (Nisard.) Elle avait été envahie... par les peuples germaniques et par les Arabes, qui débordaient en sens inverse sur l'occident et sur l'orient du monde ancien, et qui, dans leur marche conquérante, sont allés les uns d'Espagne en Afrique, les autres d'Afrique en Espagne. (Mignet.) Est-ce que dans toutes les langues anciennes et modernes, et particulièrement dans la nôtre, on ne voit pas des foules de mots qui, sortis de la même racine, les uns gardent, les autres écartent la consonne étymologique? (Fr. Génin.) Il y a dans son style une prodigieuse affluence d'images, les unes qui se tirent

l'Espagne.

Archiv f. n. Sprachen. LXIV.

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naturellement du sujet, les autres que l'écrivain y * traine pour ainsi dire de force. (Fr. Sarcey.) J'ai dans ma bibliothèque un certain nombre de volumes de cette collection, les uns qui m'ont été donnés par l'éditeur, les autres que j'ai achetés. (Ders.)

2) Qui mit Präposition von Dingen gesagt. Bei Col-lectivbegriffen: L'infanterie, sur qui tombait tout le poids de la guerre, depuis l'inutilité reconnue des lances, partagea les récompenses dont la cavalerie était en possession. (Voltaire.) Il** aimait sa maison, ses amis, sa famille surtout, pour qui, mû par un sentiment louable d'honnêteté bourgeoise, il engagea et même compromit son bien. (XIX Siècle, 12 mai 1880.) Un Dieu impartial et juste ... qui multiplie toute nation chez qui règnent l'industrie et l'ordre. (Volney.) On sent partout, en lisant les auteurs, comme en parcourant le pays ou son histoire, que la Grèce est essentiellement navigatrice, que de grandes destinées maritimes attendent ce peuple à qui Thémistocle révéla son génie, son empire et sa patrie véritables, en lui conseillant de s'enfermer dans des murailles de bois. (Ampère.) Le premier de ces siècles, à qui la véritable gloire est attachée, est celui de Philipp et d'Alexandre, ou celui des Périclès, des Démosthène, des Aristote, des Platon, des Apelle, des Phidias, des Praxitèle. (Voltaire.) On n'y*** trouvait point de corps en qui résidât la puissance, et qui gouvernât les autres classes de citoyens. (Michaud.) Bei Abstracten, welche eine Gesammtheit menschlicher Wesen bezeichnen: Le pouvoir royal aux bords de la Seine, le pouvoir parlementaire aux bords de la Tamise, ont été la force supérieure et conquérante pour qui nulle victoire n'était vaine et nul revers mortel. (Guizot.) La seule puissance vraiment conservatrice, c'est celle sur qui pèse le poids de toutes les responsabilités, et à qui la nécessité fait une loi de rattacher toujours demain à aujourd'hui, d'être à la société qu'elle dispute aux révolutions ce que le lest est au navire, c'est l'État. (Eugène Rendu.)

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Bei Land oder Stadt: La Hollande, contre qui seule la guerre avait été entreprise, et qui aurait dû être détruite, n'y† perdit rien. (Voltaire.) Héritier des bénédictions de Jacob, le chrétien brûle d'entrer dans cette Sion céleste, vers qui montent tous ses soupirs. (Chateaubriand.) Bei dem Wort âme und Namen von Körper

* Taine. **G. Flaubert. *** en Pologne. † à la paix de Nimègue.

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