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wir das rühmlichste Zeugniss ausstellen. Das Wörterbuch enthält, wie der Titel sagt, den in der Akademie und Sanders gegebenen Wortschatz; ausserdem die gebräuchlichsten Ausdrücke des praktischen Lebens, des Handels und der Industrie, der Künste und Handwerke, der Natur- und Fachwissenschaften; die Neologismen und Fremdwörter und die gebräuchlichsten Eigennamen." Der Verfasser hat Recht, wenn er auf die Reichhaltigkeit des Inhalts einen Vorzug seines Werkes vor den gewöhnlichen Schul-Wörterbüchern begründet, und durch die Berücksichtigung der Umgangssprache, sowie durch die Aufnahme besonders den Naturwissenschaften entlehnter Wörter nicht nur dem Gymnasiasten, sondern auch dem Realschüler ein auch für das spätere Leben genügendes Hand-Wörterbuch zu bieten beansprucht. Es versteht sich ja ganz von selbst, dass das Urtheil über das mehr oder minder Gebräuchliche bis zu einem gewissen Grade nur ein subjectives sein wird, und es kann daher gar nicht ausbleiben, dass die Benutzer dies und jenes Wort vermissen werden, von diesem und jenem andern die Beurtheiler finden werden, dass es der grossen Ausgabe hätte überlassen bleiben können. Es kann billigerweise nur gefordert werden, dass die Auswahl im Grossen und Ganzen eine zweckmässige war, und dies muss bereitwillig anerkannt werden. Ein besonderer Vorzug ist es auch, dass bei Thier- und Pflanzen-Namen möglichst die lateinische Benennung beigefügt ist, da dergleichen Namen nur so wissenschaftliche Brauchbarkeit erlangen. Das Wörterbuch enthält ferner die Conjugation aller Zeitwörter"; auch eine Tabelle der deutschen Declination, setzen wir hinzu. Um hier auch wenigstens eine Kleinigkeit beizusteuern, bemerken wir, dass bei haïr erwähnt werden konnte, dass es das einzige französische Verbum ist, welches in der ersten und zweiten Person der Mehrheit des Passé défini aus leicht begreiflichen Gründen keinen accent circonflexe annimmt. Einen Vorzug des Wörterbuchs von Molé, Schmidt und Thibaut bildet auch die Angabe der Etymologie". Eine schätzenswerthe und, soviel wir wissen, unserem Wörterbuche eigenthümliche Zugabe ist ferner die Angabe von „Homonymen, Antonymen und Synonymen. Als den wesentlichsten Punkt, durch welchen sich sein Buch vor allen anderen auszeichnet, nennt der Herausgeber mit Recht die vollständige Aussprache-Bezeichnung bei jedem Worte, nicht nur dem französischen, sondern auch dem deutschen. Die Aussprache (einschliesslich der Regeln für die Bindung im Französischen) nach der Methode Toussaint-Langenscheidt ist durch den Professor Langenscheidt selbst dargestellt. Diese Methode sucht in ausgezeichneter Weise die vielen grossen sich entgegenstellenden Schwierigkeiten zu überwinden, von denen einige sich überhaupt nur annähernd überwinden lassen. Bei Molé, Schmidt und Schuster-Régnier fehlt die Bezeichnung der Aussprache ganz, bei Thibaut beschränkt sie sich auf einzelne schwierigere Wörter. Ein nicht zu vermeidender Uebelstand sind die zahlreichen Abkürzungen, durch welche der Text beständig unterbrochen wird; auch hier hat der Verfasser indessen auf mannigfache Weise für leichteste Verständlichkeit Sorge getragen. Das gewaltige Material, welches in einem, resp. zwei Bänden zu bewältigen war, hat ausserdem die Anwendung von ziemlich dünnen Lettern und compressem Druck erfordert; indessen ist der Gesammteindruck ein gefälliger, und die gröberen Typen für die Titelköpfe unterbrechen die Einförmigkeit und erleichtern die Uebersicht. Auch die Correctheit ist lobenswerth; wir haben in dem kleinen Stück, welches wir genauer geprüft haben, nur einen einzigen Druckfehler gefunden. Utinet ist durch Bodensammler" statt durch ,,Bodenhammer" übersetzt.

Nach diesen allgemeinen Bemerkungen wollen wir ein paar kleine Abschnitte einer etwas genaueren Betrachtung und Vergleichung mit den anderen üblichen Wörterbüchern unterziehen. Wir wählen dazu aus dem französisch-deutschen Theil den Buchstaben „U“, und aus dem deutschfranzösischen Unter und seine Composita". Die Angabe des Titels, dass

das Wörterbuch den Wortschatz der Akademie enthalte, ist insofern nicht wörtlich zu verstehen, als beispielsweise unter U, offenbar mit Rücksicht auf die Seltenheit, uléma, ultra-zodiacal, unguis, uninominal, univalve, univocation, urticées, urus fehlen. Dem uléma und den urticées hätten wir die Aufnahme wohl gegönnt. Dagegen enthält Sachs, abgesehen von den Eigennamen, einige vierzig Wörter, welche in der Akademie fehlen. Zur Vergleichung (Mozin-Peschier lassen wir ausser Vergleich, da dieses Werk mit der grossen Ausgabe zusammengestellt werden müsste) liegen uns ferner vor: Molé, Neues Wörterbuch, 1880; Schmidt, Vollständigstes Handwörterbuch, ohne Jahreszahl; Schuster und Régnier, Vollständiges Wörterbuch, 1877; Thibaut, Vollständiges Wörterbuch, 1880. Der Anspruch der Vollständigkeit, den die drei letzten Bücher ausdrücklich erheben, rechtfertigt es, wenn wir diejenigen Wörter, welche in ihnen fehlen und bei Sachs sich finden, auf ihr Schuldconto schreiben, während wir im Betreff des Manco bei Sachs, welches in dem französisch-deutschen Theil gegen Schuster und Thibaut ein nicht ganz unbedeutendes ist, auf den bescheidenen Titel: Hand- und Schul-Ausgabe" hinweisen, indem wir uns zugleich auf die oben abgegebene Erklärung beziehen, dass die Auswahl im Grossen und Ganzen unsere volle Billigung hat. Was zunächst die Eigennamen und die von ihnen abgeleiteten Adjectiva betrifft, so haben Molé, Schmidt und Schuster dieselben in besonderen Tabellen folgen lassen, während Sachs und Thibaut sie dem Lexikon einverleibten. Molé und Schmidt bieten Vornamen und geographische Namen, Thibaut und Schuster auch Eigennamen aus der Geschichte und Mythologie. Zu den genannten erscheinen bei Sachs als dankenswerthe Zugabe noch Namen aus der französischen Literaturgeschichte, so unter U: Uchard und Urfé. Die Gesammtzahl der Eigennamen unter U ist bei Sachs 30, bei Thibaut 15, bei Molé 11, bei Schuster 9, bei Schmidt 5. Wir geben jetzt eine Liste der bei Sachs unter U aufgeführten Wörter, welche in den genannten vier Wörterbüchern ganz oder theilweise fehlen, indem wir das betreffende Manco mit den Anfangsbuchstaben M (Molé), R (Schuster-Regnier). S (Schmidt), T (Thibaut) bezeichnen.

ulcéreux (M), ulmaire (MT). ulmé (M S), ulothrique (M R S T), ultimo (MRS), ultra-marin (M R S T), ultra-montanisme (M S), ultra-royalisme (MST), ultra-royaliste (M), ultrices (MRS), ulve (ST), umbelle (MRT), umble (R T), umbre (M R T), unciforme (S), unicapsulaire (S), unicolore (M S), unificateur (MR S T), unification (MR S), unifier (M R S), Unigénitus (MRS T), unioniste (MRS), unipersonnel (MS), unitarisme (MRST), universitaire (S), uracrasie, uragogue, uranate (MS), uranium (M), uranognosie (M S), uranométrie (R), urbi et orbi (M R S T), urcéolaire, urcéolé (T). urédo (S T), urétral (M S), urétroscope (MRS), urinoir (MRS), urocère (S), uroscopie (S), urson (R S), usagé (M R S T). usucapion (T), usum, utilisable (MR S T), utilisation (R), utilitaire (MRS), utilitarisme, utopien (M R S T), utopiste, utraquiste (M R S), uve (R). Wenn wir hier einen Seitenblick auf Mozin-Peschier, von dem uns aber nur die dritte Ausgabe von 1856 zur Hand ist, werfen, so fehlen: ulotbrique, ultrices, unicolore, unificateur, unification, unifier, uracrasie, uragoque, uranognosie, urbi et orbi, urétroscope, urinoir, utopien. Was die Ausführlichkeit bei einzelnen Artikeln, z. B. user, betrifft, so stehen Schmidt und Thibaut hinter Sachs zurück, ist Molé im Ganzen gleich ausführlich, bietet Schuster etwas mehr Material.

Wenden wir uns jetzt zu dem deutsch-französischen Theil, so übertrifft unser Wörterbuch an Reichhaltigkeit alle vier anderen. In runden Zahlen hat Sachs 360, Thibaut 290, Molé 260, Schmidt 250, Régnier 215 Artikel. Wir beben aus denjenigen, welche Sachs allein bietet, folgende hervor: Unterbilanz, Unterfranken, untergährig, Untergewicht, Unterhaltungsblatt, Unterhaltungslectüre, Unteritalien, Unterkunft, Unterlassungsfall, Unterofficiersschule, Unterofficierstresse, Unterofficiersdienstthuer, Unterprima, Unter

primaner, Unterrichtsgesetz, Unterrichtsmethode, Unterrichtserlaubnissschein, Unterrichtsfach, Unterrichtswesen, Untersecunda, Untersecundaner, unterspülen, unterstützungsbedürftig, Unterstützungswohnsitz, Untersuchungsgefangener, Untertertia, Untertertianer, Unterthanenverhältniss, Unterthanenverband, Unterthanenverstand, unterwaschen. Wörter, welche wir bei Sachs ungern vermissen, und welche von den andern bald dieser, bald jener bietet, sind: unterackern, Unterbibliothekar, Untereintheilung, Unterjagd, Untermiether, Unterparlament, Unterrichtsminister, Unterrichtskommission, unterstämmen, Unterstube, Unterstufe, Untersuchungskammer, Unterziehhose. Was die Behandlung der vieldeutigen Artikel, z. B. die Präposition unter" angeht, so führt Molé die verschiedenen Uebersetzungen und Beispiele pêlemêle an, während die übrigen, sowie Sachs selbst, die Beispiele nach den verschiedenen Bedeutungen gruppiren. Wir wissen nichts Wesentliches gegen die Weise von Sachs anzuführen, wenn wir es auch selbst vielleicht etwas anders gemacht hätten. Wir vermissen: unter dem Vorwand (sous prétexte de zèle, sous le prétexte de faire qch.); unter die Arme greifen; unter vier Augen; unter der Regierung; unter dem Schatten; unter der Predigt; unter der Bedingung dass (à condition que [de]).

G. Weigand.

Molière - Museum. Heft 2. Herausg. von Dr. H. Schweitzer in Wiesbaden.

Das Erscheinen des zweiten Heftes des in Bd. LXIII, Heft 2, S. 237 dieser Zeitschrift besprochenen Molière-Museum verzögerte sich durch besondere Verhältnisse um einige Monate, um so reichhaltiger ist das darin dem Leser Gebotene. Wie in Heft 1 werden die Interessen der Fachgelehrten und Molièristen mit denen der Literaturfreunde nach Möglichkeit zu vereinen gesucht. Wer mehr den ästhetischen Anregungen, als der wissenschaftlichen Belehrung nachstrebt, mag sich an F. Bodenstedt's schwungvollen Prolog, der ursprünglich zu Molière's Gedächtnissfeier am 17. Febr. 1873 gedichtet ist, erbauen (S. 1-7), ebenso an Mohr's trefflicher Wiedergabe eines von dem Jesuiten Maury verfassten Lobgedichtes auf Molière (S. 95 u. 96). Für den Molièristen sind von besonderer Wichtigkeit 1) der Wiederabdruck jenes eben erwähnten Lobgedichtes, den wir der unermüdeten Fürsorge des Hrn. Dr. Schw. verdanken, ebenso die gleichfalls von Schw. angefertigte Ausgabe von Dorimond's Festin de Pierre (93 u. 35-92). Eine Einleitung zu dieser Ausgabe (sie ist nicht bloss ein Wiederabdruck der éd. von 1683, sondern der Text ist revidirt und grammatische Erläuterungen hinzugefügt) giebt in knapper und doch grundlegender Weise Alles, was für das sachliche und historische Verständniss nöthig ist. Von Interesse ist dabei eine von dem Herausgeber hinzugefügte Note (35), nach der die Ausgabe jenes Stückes von 1665 als verschollen anzusehen ist und die von 1683 für sehr selten gilt. Es scheint nämlich noch keiner der jetzt lebenden Molièristen die Ausgabe von 1665 und die von 1659, die beide nach Lacroix (Bibl. Mol. 2 éd. p. 139-140) den Namen Dorimond's und eine Widmung an den Duc de Roquelaure auf dem Titelblatt haben sollen, gesehen zu haben, und so vermuthet Ref., dass diese beiden Ausgaben, wenn sie überhaupt existirten, anonym erschienen sind, da nur so die Thatsache erklärlich wird, dass schon 1674 dasselbe Stück unter Molière's Namen von D. Elzevier gedruckt werden konnte. Ebenso ist es zweifelhaft, ob die frères Parfaict, jene erste Ausgabe von 1659, von der sie (Hist. du th. fr.

* Verf. ist Dr. Knörich in Oldenburg.

IX, p. 3) sprechen, wirklich mit Augen gesehen haben, da ein zuletzt 1691 gedrucktes Stück, das ohnehin kein höheres literarisches Interesse in Anspruch nahm und zudem durch den 1682 erschienenen Molièrischen Don Juan schnell verdrängt werden musste, schwerlich 1745 noch weitere Verbreitung fand. Für die Wichtigkeit, welche Dorimond für die Geschichte der Don-Juan-Literatur hat, gestattet übrigens Ref. auf seine Abhandlung über Dorimond (Bd. LXIII, Heft 2 dieser Zeitschrift) zu verweisen.

Auf S. 7-16 giebt A. Laun eine kurze aber trefflich geschriebene Parallele zwischen Holberg und Molière und manche beachtenswerthe Andeutungen über die Nachahmungen Molière's im Auslande. Daran schliesst sich S. 16-34 eine Arbeit des Ref. über Molière's Don Juan, ein Bruchstück eines ursprünglich intendirten grösseren Werkes über die dramatischen Bearbeitungen der Don-Juan-Sage.

Den Schluss bildet die Fortsetzung der in Heft 1 begonnenen Biogra phie Molière's von H. Schweitzer, worin namentlich über die Beziehungen des Dichters zu Gassendi und Conti manches Neue und Interessante gebracht wird (S. 133-147). Vorher gehen (97-124 u. 129-133) zwei Referate über Molière-Forschung in Frankreich und Deutschland (1880), das erste von A. Friedmann in journalistischer Manier geschrieben, das zweite sachgemässer gehalten von Jäckel. Endlich theilt H. v. Lankenau den Inhalt einer russischen Schrift über Molière's Tartuffe mit, die freilich, nach dieser Inhaltsangabe zu urtheilen, keineswegs auf der Höhe der Molière-Forschung steht. Bibliographische Notizen über neuere Molière-Arbeiten in fachwissenschaftlichen Zeitschriften (132 u. 148) schliessen das Heft ab.

Wer durch die Beschäftigung mit Molière genöthigt ist, das französische Molière-Jahrbuch, le Molièriste betitelt, regelmässig zu lesen, wird leicht merken, wie sehr das deutsche Molière-Jahrbuch dem französ. ConcurrenzUnternehmen an allgemeinem Interesse voransteht. Möchten deshalb auch weitere Kreise diesem Werke das Interesse zuwenden, welches zur weiteren Fortführung dringend geboten ist.

Halle.

1. Abriss der Französischen Verslehre.

Dr. Mahrenholtz.

Zum Gebrauch an

höheren Lehranstalten von E. O. Lubarsch. Berlin, Weidmann'sche Buchhandlung, 1879.

2. Die Französische Metrik für Lehrer und Studirende in ihren Grundzügen dargestellt von Dr. K. Foth. Berlin, Julius Springer, 1879.

3. Vom Französischen Versbau alter und neuer Zeit. Zusammenstellung der Anfangsgründe durch Adolf Tobler. Leipzig, S. Hirzel, 1880.

Das letzte Jahr hat nicht nur von französischer, sondern auch von deutscher Seite mehrere Publicationen gebracht, welche die Vorarbeiten von Quicherat und Weigand überholen und einen bedeutenden Fortschritt in der Geschichte der französischen Metrik documentiren; man denke an die Bücher vom Grafen Gramont, Becq de Fouquières, Lubarsch, Foth und Tobler. Die letzteren drei Verslehren liegen hier zur Besprechung vor. Das Verfahren und die Ziele der Verfasser zeigen im Wesentlichen Verschiedenheit. Das erste Werk hat Schulzwecke im Auge, das zweite wendet sich an Lehrer und Studirende, das dritte steht auf wissenschaftlichem Standpunkt. Das oben an erster Stelle aufgeführte Werk ist ein blosser Auszug aus der umfangreicheren kritischen Darstellung der franz. Metrik von demselben Verfasser und zerfällt in zwei Theile: der erste behandelt

die Rhythmik, der zweite die Versverbindung durch den Reim und der Anhang enthält eine Besprechung der grammatischen Pausen und der Inversionen. Die Darstellung ist etwas zu breit, deshalb wird es dem Schüler schwer werden, sich durch den Stoff hindurchzuarbeiten; der Verfasser hat, wie es scheint, nicht ganz das richtige Mass bei der Auswahl aus seinem grösseren Werke getroffen. Foth will durch eine übersichtliche systematische Darstellung der franz. Metrik zum Studium derselben anleiten; deshalb beschränkt er sich auf die Vorführung der wichtigsten Thatsachen. Die Ausführung, welche sich an das von ten Brink Vorgetragene hält (vgl. Literaturblatt Nr. 6, Juni 1880, p. 238), behandelt zuerst den Versrhyth mus, dann die rhythmische Gliederung einer Vielheit von Versen. Hierbei berücksichtigt ist die Silbenzahl und Messung, die Tacte, das Enjambement und die Casur nebst den Versarten, weiter der Reim und die Strophen; kurz, der Inhalt ist mannigfaltig und bietet vielfache Belehrung; nur schade, dass nicht alles vom Verfasser herrührt. Mehr Neues bringt Tobler's klar und präcis gehaltenes, von seinen Vorgängern unabhängiges Buch, welches sich als Abdruck von im Sommer 1878 in Berlin gehaltenen Vorlesungen hinstellt. Hier wird nach den Seite 1-24 gegebenen einleitenden Bemerkungen im ersten Abschnitt S. 25-66 über die Feststellung der Silbenzahl, im zweiten S. 67-87 über die innere Gliederung des Verses, im dritten S. 88-92 über den Hiatus, im vierten S. 93-123 über den Reim in eingehender Weise gehandelt. Das Ganze ist reich an neuen treffenden Beobachtungen, von denen einige das Gebiet der Musik berühren; zahlreiche Beispiele, theils aus der älteren, theils aus der neueren franz. Literatur, werden als Belege herbeigezogen. Dieses vortreffliche recht hübsch ausgestattete Buch giebt der weiteren Forschung auf dem Gebiete der franz. Metrik eine dauernd sichere Grundlage. Möge auf dasselbe auch hier kurz hingewiesen sein!

Histoire de la révolution française p. F. A. siège de la Rochelle p. Mme de Genlis. Lohmann. Quedlinburg, bei G. Basse.

R.

Mignet und Le
Hrsg. v. J. H.

Der Herausgeber hat die beiden Werke mit einem ausführlichen Wörterbuche versehen und der Mignet'schen Schrift zugleich eine Reihe von erklärenden Anmerkungen hinzugefügt. Frau v. Genlis schildert in ihrer Heldin die Hoheit wahrer Frömmigkeit im Gegensatze zu der bei ihren Zeitgenossen herrschenden Richtung der Literatur, bei der man es liebte, die Leidenschaften zu vergöttern. Das Buch empfiehlt sich zur Lecture für junge Mädchen, und der vorliegende Text ist bis auf einzelne Kleinigkeiten ganz correct gedruckt. Auch die Ausstattung der bekannten Revolutionsgeschichte von Mignet ist sehr gut und man begreift nur nicht recht, weshalb hier ein besonderes Wörterbuch nöthig war. Schüler, welche befähigt sind, ein derartiges Werk zu lesen, sollten doch angehalten werden, ein ordentliches, ausführliches Dictionnaire zu benutzen.

Doctor Wespe von R. Benedix. Zum Uebersetzen ins Französische bearbeitet von A. Péschier; zum Uebersetzen ins Englische bearbeitet von J. Morris. Dresden, Ehlermann. Die Auswahl deutscher Bühnenstücke, welche die Ehlermann'sche Verlagshandlung veröffentlicht hat, ist rühmlichst bekannt, und die beiden obengenannten Hefte, die hier bereits in einer vierten Auflage vorliegen, boten schon in dem Namen ihrer Herausgeber eine sichere Bürgschaft für die Tüchtigkeit der Bearbeitung. Auch die neuen Ausgaben entsprechen

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