Obrázky stránek
PDF
ePub

New Edition, London 1875, p. 187): In My virtue or my plague, be it either which' (Hamlet IV, 7. 13.) there is perhaps a confusion between,be it either' and,be it whichever of the two. Perhaps, however, ‚either' may be taken in its original sense of,one of the two', so that either which' is,which-one-so-ever of the two'." Die Annahme einer solchen Verwirrung scheint dem Vortragenden unzulässig, zumal dieselbe auf der willkürlichen Hypothese fusst, which im Sinne von whichsoever zu nehmen.

Den gegen die Erklärung aus dem Angelsächsischen gerichteten Ausführungen des Vortragenden schlossen sich an die Herren Herrig und Immanuel Schmidt. Beide stimmten ferner darin überein, dass either von which zu trennen und eine abgebrochene Redeweise hier anzunehmen sei, die am besten durch die Interpunction anzudeuten wäre, indem man which durch Gedankenstriche (be it either which—) von either trenne.

III.

Herr Goldbeck macht Mittheilung über die Camoens-Feier. Er bedauert, dass die Gesellschaft sich nicht daran betheiligt hat, und schlägt vor, dass sie der Camoens - Gesellschaft beitrete. Die Feier, wesentlich zu Stande gekommen durch die wiederholten Aufrufe des Herrn Baron v. Vasconcellos, ist eine grossartige gewesen sowohl in der Hauptstadt als in Portugal und Brasilien. Eine Ausgabe des Dichters ist gedruckt und davon sind 30000 Exemplare in den Volksschulen vertheilt. Freilich hat in das Ganze derselben der Demokrat Theophil Braga mit seiner Broschüre einen Missklang hineingetragen. Für die Folge ist von Bedeutung das Erscheinen des Jahrbuches, welches von Vasconcellos und Samodaïs im Auftrage der genannten Gesellschaft herausgegeben worden.

Herr Vatke zeigt an: Elze, Notes on Elizabethan Dramatists, kritische und hermeneutische Bemerkungen, welche zwar schon früher im Athenäum und anderwärts veröffentlicht, aber doch noch hente unter anderen wegen ihres in hohem Grade vollendeten Stils zu empfehlen sind. Von den Conjecturen, deren grösster Theil dem Hamlet entnommen ist, sind viele glücklich, andere dagegen zu gesucht und nicht überzeugend.

Herr Püttmann trug vor über die chambre ardente, welche Ludwig XIV. 1678 gegen die Ueberhandnahme der Verbrechen einsetzen liess und welche bis 1682 bestand, das Ganze im Anschluss an Ravaisson, Les Archives de la Bastille. 10 Bände.

Herr Lassberg zeigte an: a) E. v. Hagen, Deutsche Spruchweisheit, Hannover 1880, in welchem durchaus wunderlich die Etyme deutscher Worte gefunden werden, z. B. wenn dem Verf. das ahd. teuw von Teufel, Wasser von was herzukommen scheint und Abenteuer so genannt worden ist, weil es oft ein theurer Abend ist. b) Heusser,

Unsere Muttersprache, Kassel 1879, ein mit Liebe und Verständniss gearbeitetes Buch, welches das etwa für die Schule Wissenswerthe und Lehrbare in angemessener klarer Form darbietet.

IV.

Herr Kastan zeigt an: Förster, Spanische Grammatik, Berlin 1880. Ohne auf die wissenschaftliche Seite derselben einzugehen, bemerkt er von der praktischen, dass die Aussprache der Vocale e und und der Consonanten b, v und s besonders gut behandelt zu sein scheint und dass das Buch im allgemeinen hohe Anerkennung verdient.

Herr Lamprecht besprach Schirmer, Französische Elementargrammatik, Berlin 1880. Sie behandelt in methodischer Weise die Aussprache, die gesammte Formenlehre und aus der Syntax das partitive de, die Satzconstruction, den Gebrauch der Apposition, die Veränderung des Particips u. s. w. In den ersten 45 Paragraphen wechseln die beiden ersten miteinander ab, die letzten 20 enthalten die unregelmässigen Verba, gegen deren Anordnung nach dem Ausgang des Stammes im Präsens sich Bedenken erheben lassen. Das Buch soll die Pensen bis Untertertia incl. des Gymnasiums und der Realschule, bis Quarta der Gewerbeschule enthalten und lässt sich für die beiden ersten wohl verwerthen, wogegen es für die letzte vielleicht etwas zu viel Schwierigkeiten enthält. Die Anordnung der einzelnen Paragra phen zeigt Ueberlegung bis in die kleinsten Theile, das Uebungsmaterial ist seinem Inhalte nach geradezu ausgezeichnet.

Herr Bourgeois sprach über etliche kürzlich in Paris erschienene komische Dichtungen; die mitgetheilten Proben in zwölfsilbigen Versen zeigen Aehnlichkeit mit den Couplets in unseren Possen.

Herr Michaelis besprach im Anschluss an einen früheren Vortrag (vgl. Archiv LXIII, p. 426) nochmals das ẞ in den romanischen Sprachen. Die Ansicht, dass dasselbe als im Laute verschieden von durch den Klang des nachfolgenden i, é, ò herbeigeführt sei, unterliege mannigfachen Bedenken, und es sei wahrscheinlicher, dass es wesentlich äusseren technischen Rücksichten seine Entstehung verdanke. Da der überhangende Bogen des mit dem Punkte des i, resp. dem Accente von é und ò in Collision kam, so setzten die Buchdrucker für fi. fé, fò lieber fsi, fsé, fsò, oder in zusammengezogener Form ẞi, Bé, fo, was dann vom Drucke aus auch in die Handschriften eingedrungen ist. Ob Jakob Grimm das entsprechende Antiquazeichen ß selbständig aufgestellt, oder ob er es aus der 1667 bei Abraham Lichtenthaler in Sulzbach gedruckten Uebersetzung von Boetius Consolatio Philosophiae, oder aus einer anderen noch nicht nachgewiesenen Quelle entnommen habe, sei noch zweifelhaft.

Herr Zupitza bemerkte hierzu, dass in der zweiten Ausgabe des ersten Bandes von Grimms Grammatik (1822) noch das cursive ß

stehe, in den Anmerkungen fs, und dass erst in dem zweiten Bande der Grammatik (1826) das entsprechende Antiquazeichen auftrete.

V.

Herr Güth spricht von einer Quelle Molières zum Avare, welche Fournel, Contemporains de Molière, Vol. I, zwar schon erkannt hat, welche aber weder Laun, noch Lion, noch Moland berücksichtigt haben, nämlich Chappuzeau, Le riche vilain ou la dame d'intrigue (1663). Samuel Chappuzeau, 1625 bis 1701, von dessen Theaterstücken Monval. Le théâtre françois par S. Chappuzeau, Paris 1875, etliches veröffentlicht hat, führte ein herumschweifendes und unruhiges Leben, er besuchte fast alle Provinzen seines Vaterlandes, ausserdem Holland, Deutschland und England, und hielt sich u. a. 1650 bis 1656 in Lyon auf, so dass also für ihn und Molière, der mit seiner Truppe 1652 bis 1654 daselbst Vorstellungen gab, Gelegenheit war, sich selbst und ihre Werke kennen zu lernen. So können in Chappuzeaus Stück „Lyon dans son lustre", welches 1656 erschien, gewisse Stellen sich nur auf Molière beziehen und weiter liess jener Le riche impertinent durch die Molière'sche Truppe im Mai 1661 aufführen. Der Vortragende erwies durch Vergleichung der genannten beiden Stücke die Richtigkeit der obigen Behauptung.

Herr Marelle trägt vor über Daniel Rochat von V. Sardon. Das Stück, in Paris für langweilig erklärt, hat keine klerikale Tendenz und behandelt den Moment zwischen der civilen und kirchlichen Trauung, Der Ort der Handlung ist die Schweiz, weil die Sache in Frankreich nach der Anschauung des Volkes unmöglich sein würde. Der Held des Stückes ist Daniel Rochat, ein vielbeschäftigter, angesehener Mann, hoher Beamter und Abgeordneter, die Heldin Miss Lea Enderson, eine Anglo-Amerikanerin, welche die Schweiz bereist, dort mit Daniel zu sammentrifft, ihn liebt und sich mit ihm verheirathen will. Der Vortragende zeigt die treffliche Anlage des ersten Actes, die Civiltrauung sei nicht profanirt, wenn freilich zuzugeben sei, dass nur Daniel dabei ernst erscheine, für Miss Lea dagegen und noch mehr für ihre Tante nur die kirchliche Trauung Geltung habe. Das Stück endigt à la suisse, Daniel hatte gehofft, durch seine Ueberredung Miss Lea von ihren Ideen abzubringen, während er ihr dadurch immer unheimlicher wird und sie schliesslich einwilligen, die eingegangene Ehe wieder aufzulösen. Beide werden Opfer moderner und natürlich entgegengesetzter Ideen, beide sind gebrochen. Der Schluss sei durchaus nicht zu tadeln. der alte Glaube triumphirt in Lea bis zu einem gewissen Grade und man sieht gerade ein junges Mädchen gern in den Traditionen desselben verharren.

Herr Strack, der einer Aufführung des Stückes in Neapel be gewohnt hat, theilt mit, dass nach derselben Daniel als ein Besiegter

Lea als eine Triumphirende hervorgeht und dass der grosse Beifall der Italiener dem Siege der alten kirchlichen Trauung gegolten habe.

Herr Goldbeck zeigt zum Schluss an, dass die portugiesische Camoens-Gesellschaft Sociedad Nacional Camoniana

[ocr errors]

sidenten der Gesellschaft zum Ehrenmitglied ernannt habe.

VI.

den Prä

Herr Feller sprach über das jüngste Werk von V. Hugo, L'âne, welches eine Préface und zwei Conclusions enthält und im übrigen in elf Capitel eingetheilt ist. Nachdem der Vortragende diese einzeln durchgegangen, kam er zu dem Urtheil, dass obgleich viele Kritiker in Frankreich das Werk sehr gelobt hätten, er doch bei dem bedingten Lobe des freilich in dieser Beziehung als neidisch und eifersüchtig angesehenen E. Zola bleiben müsse. Jedoch bleiben neben den wunderlichen Gedanken und der mangelhaften Entwickelung derselben viele schöne Stellen; und auch in diesem Gedichte zeigt sich V. Hugo wieder als ein Meister in der Beherrschung der dichterischen Sprache.

Herr Goldbeck besprach noch einmal Förster, Spanische Grammatik. Der Verfasser hat vielerlei gesammelt und herangezogen, so dass sein Buch uns trefflich den heutigen Stand der Forschung im Spanischen kennzeichnet. Er sucht im Anschluss an Brücke und Sievers in der Aussprache den kritischen Zusammenhang der Laute darzustellen. Wie dieses Capitel, ist auch das folgende von der Wortbildung ausgezeichnet durch Gründlichkeit, wobei nur die Bedeutung der Wörter öfter hätte angegeben werden können; ein Gleiches gilt von der Formenlehre. Nicht einverstanden ist der Vortragende mit dem Verfasser in der Behandlung der Dialekte; jener will nur drei, nämlich kastilianisch, portugiesisch und katalanisch gelten lassen, während dieser sieben annimmt; auch die Entwickelung der Sprache hätte etwas übersichtlicher dargestellt sein können. Aber abgesehen von diesen unerheblichen Ausstellungen und nach Berücksichtigung seiner grossen Vorzüge ist das Buch für das Studium der genannten Sprache epochemachend und verdient die wärmste Empfehlung.

Herr Bourgeois sprach über A. Dumas, L'homme femme, eine psychologische Studie über die Geschichte der Menschheit.

VII.

Herr Buchholtz machte an einen früheren Vortrag anschliessend noch einige Bemerkungen zum italienischen Artikel. In der Form nel legt er die Präposition in der Form ine, welche römisch vorhanden ist, zu Grunde. Die Form des Pluralis mascul. gli vom lateinischen illi setzt, nach der Gewohnheit des Italieners, mit dem durch i erweichten I sonst keine Wörter anzufangen, igli voraus, welches Caix in seinem

den Artikel betreffenden Aufsatze auch nachgewiesen hat. Die Form i beruht ebenfalls auf diesem igli, indem durch Erweichung zweiten Grades, wie sie den Franzosen und Rumäniern geläufig, den Italienern nicht fremd ist, zunächst iji, dann i und entstand. Vgl. egli ei, und quegli quei, meglio meio. Ueber del hat schon Castelvetro das Richtige, bei nel ist er noch unentschieden.

Herr Michaelis bespricht die neue sächsische Orthographie d d. 9. October 1880. Sachsen ist, wo das vorangegangene Preussen und Baiern übereinstimmten, ihnen beigetreten und hat sich in schwankenden Fällen Preussen angeschlossen. Bedenklich ist noch die Abteilung der Silben, z. B. wenn Preussen und Sachsen Fin-ger, Baiern dagegen Fing-er abteilt. Abweichungen zeigen sich noch in der lexikalischen Anordnung unter den Buchstaben i, j und ß. In Sachsen z. B. ist j am besten geordnet, während die unter ß in derselben Orthographie einen Rückschritt zeigt. Es hat einige seltene Worte aufgenommen, z. B. Lowry, Luv. Die Regeln zeigen zwar bisweilen eine analoge Fassung, aber doch denselben Inhalt wie die in Preussen und Baiern. Nachtheilig wirken für die Schule die Beispiele mit Schwabacher Lettern. Preussen und Sachsen stimmen also meistens überein, hoffentlich wird Baiern bald nachkommen und die deutsche Orthographie eine geeinigte sein.

Herr Strack theilte seine Reiseerinnerungen aus dem Orient, Konstantinopel und Griechenland mit. In diesem letzteren Lande suchen die Journalisten die altgriechischen Formen herzustellen, s dass die Lektüre der Zeitungen sehr leicht ist, während andere, an ihrer Spitze der Universitätsbibliothekar Deffner in Athen, das heutige Griechisch zur Geltung zu bringen trachten. D. hat viele Volkslieder gesammelt und veröffentlicht und giebt jetzt zu dem genannten Zweck eine eigene Zeitschrift heraus. Vergebens hat der Vortr. nach der linqua franca in Konstantinopel und Smyrna gesucht, dagegen wider Erwarten in ihnen eine ausserordentliche Sprachgewandtheit bei einzelnen Personen gefunden. Er besprach alsdann genauer Athen, Argos und Mykenä und die Schliemann'schen Ausgrabungen, wobei Photographien das Gesagte trefflich veranschaulichten.

« PředchozíPokračovat »